Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
Vom Netzwerk:
ausgeblendet. Irgendwann war sie gegangen und hatte die Tür leise geschlossen. Ich nahm an, dass sie in ihrem Atelier war. Dahin verschwand sie immer, wenn sie etwas bedrückte. Ich musste ihr bei Gelegenheit sagen, dass sie keine Schuld hatte, doch zuerst musste ich einen klaren Kopf bekommen.
    Ich atmete tief ein.
    Fakt eins: Natalie hatte einen Reporter auf mich angesetzt.
    Fakt zwei: Ich hatte dem besagten Reporter Wein über den Kopf gegossen.
    Fakt drei: Ich hatte ihm gesagt, dass ich mich auf ein Wiedersehen mit Natalie freuen würde.
    Fakt vier: Ich hatte mich zu den Cheerleadern begeben und ihnen gesagt, dass ich sie trainieren würde.
    Ein leises Klopfen am Fenster ließ mich kurz den Kopf heben. Ein durchtrainierter Junge mit schwarzem, strubbeligem Haar stand vor dem weit geöffneten Fenster auf der Feuerleiter und schaute mich fragend an, doch ich ließ mich nur auf mein Kissen fallen. Ohne eine Antwort abzuwarten, die er nicht bekommen würde, stieg er durch das Fenster und kurze Zeit später bemerkte ich, wie die Matratze unter seinem Gewicht nachgab. Entspannt legte er sich neben mich und starrte an die Decke.
    „Du trainierst sie?“, durchbrach Jason die Stille, worauf ich keine Reaktion zeigte. „Darf ich fragen, woher der Sinneswandel kam?“
    „Hab eine nervige Fliege im Rotwein ertränkt, die im Auftrag einer kleinen Ratte kam, um mich zu stören“, erklärte ich grummelnd.
    „Wer ist die Fliege?“, fragte der Froschkönig mich neugierig.
    „Ein Reporter.“
    „Die kleine Ratte?“
    „Natalie“, zischte ich und konnte diese aufkochende Wut nicht unterdrücken. Ich spürte seinen Blick für einen kurzen Moment auf mir ruhen. Das Kribbeln, das sich anfühlte, als würden tausend kleine Federn über meine Haut streicheln, breitete sich auf einmal aus, als ich bemerkte, wie nah er mir war. Es fühlte sich fast so schön an wie in dem Krankenzimmer.
    Halt!
    Schlimm, ich meine schlimm. Nicht schön.
    „Meine Mutter hat dich hoch geschickt, oder?“, sprach ich meinen Gedanken aus, den ich seit seinem Auftauchen hatte.
    „Nicht direkt. Sie sitzt weinend bei meinem Dad und sagt, was für eine schlechte Mutter sie ist. Ich habe sie nur gehört und dachte mir, ich gucke mal vorbei“, erklärte der hübsche Kerl.
    „Ich sollte ihr nachher sagen, dass sie eine gute Mutter ist, oder?“, fragte ich mit gerunzelter Stirn Jason.
    „Denke schon“, antwortete er und wandte sein Gesicht mir zu. Ganz kurz, wirklich nur für einen Moment flog mein Blick zu seinen Lippen. Die eisblauen Augen fixierten mich interessiert und ich wusste, dass ihm etwas auf der Seele lag. Also zog ich meine Augenbrauen abwartend nach oben.
    „Wie willst du die Damen trainieren?“Ich gab einen spöttischen Laut von mir und betrachtete den gut gebauten jungen Mann kritisch.
    „Das geht dich absolut nichts an“, erwiderte ich und richtete meinen Blick wieder an die Decke.
    „Komm schon. So besonders kann deine Trainingsmethode doch nicht sein!“, lachte er und stützte sich auf seinen Ellenbogen, sodass er mich von oben betrachtete. Die Position brachte mich leicht durcheinander, denn durch dieses enge weiße T-Shirt sah man leider seine viel zu gut trainierte Brust. Ich setzte mich hin und blickte ihn herausfordernd an.
    „Das denkst du“, hörte ich mich sagen und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Neugierig musterte Jason mich, suchte nach einem Hinweis, doch er würde keinen finden. Morgen würde er erfahren, was ich meinte. Und morgen würden auch die Cheerleader wissen, was es hieß, hart zu arbeiten.

Knochenhartes Training
    Die Sonne stand noch nicht hoch am Himmel und blendete mich leicht. Das Gras des Sportplatzes war aufgrund eines heftigen Regenschauers in der Nacht feucht und glitzerte wie die Vampire aus Twilight. Ein schrecklicher Vergleich, ich weiß. Nein, es war wirklich ein schönes Bild und ich genoss die wärmenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Diese würde ich dieses Jahr bestimmt nicht mehr lange abbekommen.
    Ein lautes Räuspern ließ mich aufhorchen. Rasch öffnete ich meine Augen und erblickte einen Haufen Mädchen, die mich erwartungsvoll anschauten. Das Pinguinoutfit, in denen ich sie so häufig gesehen hatte, trugen sie nicht. Sie hatten auf mich gehört und waren sportlich eingekleidet. Ganz vorne stand Gwen. Mit ihrem neon-grünen XXL-T-Shirt, den pinken Hello-Kitty-Shorts und den schwarzen Turnschuhen war sie mal wieder der bunte Paradiesvogel der Crew. Fasziniert

Weitere Kostenlose Bücher