Freak Like Me (German Edition)
und ich könnte schwören, dass ihr Blick nichts für kleine Kinder war. Leider war mir dieser Anblick nicht vergönnt, da ich ihnen den Rücken zukehrte, Block und Stift aus meiner Tasche kramte. Jemand schnaubte aufgebracht, aber das Gerede erstarb, was ich mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm.
„Falls es euch anspornt: Wenn ihr mein Training überstanden habt und echte Cheerleader seid, könnt ihr euch vor Jungs kaum retten“, warf ich ein, während ich nachschaute, ob die Stoppuhr funktionierte. Dass ich noch daran zweifelte, dass sie je so gut werden würden, sagte ich ihnen jedoch nicht.
„Wenn das nach hinten losgehen sollte, bist du dran, Gwen.“
„Fünfzig Liegestütze“, hörte ich mich zischend sagen. Die Blicke der Möchtegern-Cheerleader wanderten zu mir und sie gingen auf den Boden.
„Nicht ihr. Nur Chloe“, erklärte ich ihnen, worauf sie sich erleichtert erhoben.
„Was?!“ Wütend machte ich ein paar Schritte auf sie zu und stellte mich ihr gegenüber. Sie überragte mich um einen ganzen Kopf, doch in diesem Spiel war ich der Spielleiter.
„Du wirst nie einem deiner Teammitglieder drohen“, knurrte ich. „Keiner von euch!“, brüllte ich schließlich. „Ihr könnt kein Team sein, wenn ihr euch gegenseitig die Schuld an allem gebt. Ihr müsst endlich lernen, an einem Strang zu ziehen! Sollte das nicht klappen, könnt ihr euch einen anderen Trainer suchen!“ Die kochende Wut, die in meiner Stimme mitschwang, beängstigte mich selber und auch die Mädchen waren plötzlich eingeschüchtert. Die Erinnerungen machten mir zu schaffen und ich würde alles tun, um zu verhindern, dass jemand anderem das zustieß, was mir passiert war.
„Tut mir Leid“, ertönte es kleinlaut von Chloe, was mich verwirrte, doch ich ließ mich nicht aus dem Konzept bringen. Bevor ich erneut was sagen konnte, hatten die Pinguine sich auf den Weg gemacht. Mit einem erleichterten Seufzer setzte ich mich auf den Tribünenplatz, nahm Stift und Block und begann, mir Notizen zu machen.
Die Cheerleader liefen seit anderthalb Stunden und schlugen sich nicht so schlecht, wie ich erwartet hätte. Ich betrachtete ein blondes Mädchen mit wilder Lockenmähne und notierte mir, wie sie sich schlug. Sie war nicht besonders groß, sodass sie einen guten Flyer abgeben würde. Konzentriert notierte ich meine Ideen, Auffälligkeiten und den körperlichen Zustand der beobachteten Person.
„Willst du die Damen zu Marathonläuferinnen ausbilden?“ Lautes Gelächter ertönte vor mir und ich blickte auf. Eine Herde Footballer stand vor der Tribüne und stellte ihre Taschen ab, während sie den Anblick der Mädchen genossen.
„Das könnten sie auf jedenfall besser als Cheerleaden“, murrte ich Mike als Antwort zu.
„Schaut euch diese schwitzenden Körper an“, philosophierte Jeffrey und fuhr sich durch seine blonde Mähne.
„Ich kenne noch ein paar andere Methoden, um die Damen zum Schwitzen zu bringen.“ Als Bestätigung erhielt Danny lautes Gelächter und Zustimmung. Genervt von den primitiven Primaten verdrehte ich die Augen und widmete mich wieder meinen Notizen. Ich hoffte inständig, dass es zu keinen Komplikationen kommen würde.
„Was machst du da?“ Erneut hob ich meinen Kopf und sah einen verschlafenen Zack, der seine Brille zurecht rückte.
„Was aufschreiben“, erklärte ich und wollte wieder zu den hart trainierenden Damen schauen, doch jemand Großes versperrte mir die Sicht.
„Und was genau?“, bohrte Jason nach, der seine Tasche auf den Boden fallen ließ, mir aber nicht aus der Sicht ging.
„Geht euch nichts an. Und jetzt geh trainieren, Froschkönig“, wies ich ihn mit einer lässigen Handbewegung an. Er zog mir meinen Block aus der Hand und ging entspannt rückwärts.
„Jason, gib mir meinen Block zurück! Ich muss mir Notizen machen, solange die trainieren!“, erklärte ich und deutete mit meinem Finger auf die Stelle, an der eben noch die Mädchen gelaufen waren.
„Ich gebe ihn dir wieder, wenn du mir heute in der Kneipe einen ausgibst“, stellte er seine Forderungen.
„Und könntest du mir deine Definition von trainieren geben?“, fragte er mit einem Nicken in die Richtung, wo eben noch Mädchen gelaufen waren. Verwirrt drehte ich mich um und sah, dass die Damen sich von den Footballern umgarnen ließen. Gwen stand knutschend mit Mike daneben.
„Kann man sich in diesem Kaff auf niemanden außer sich selbst verlassen?“, murmelte ich genervt und zog mir meinen dicken
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