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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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Haare dunkel färben? Ich glaube, blond ist ziemlich out.«
    »Kann sein«, murmelte ich. Warum erzählte sie keinen Ton von Jannis? »Und gestern Abend?« Ich bemühte mich die Frage ziemlich uninteressiert klingen zu lassen, aber ich konnte das leichte Zittern in meiner Stimme nicht vermeiden. »Wie war’s gestern Abend?«
    »Ein grandioses Quiz, bei dem unsere Tina natürlich als strahlende Siegerin hervorging. Danni stellte die wesentlichen Fragen des Lebens.« Sie lachte, als sie mein erstauntes Gesicht sah. »Na ja, man musste zum Beispiel wissen, wie lang ein Zehn-Euro-Schein ist. Oder wie die Frau von Alexander dem Großen hieß. Und lauter solchen Schwachsinn.«
    »Und wie hieß die Frau?«
    Anke zuckte die Schultern. »Weiß ich nicht mehr. Mit solchem Wissensmüll belaste ich mich doch nicht. Oder meinst du, irgendeine Agentur nimmt mich, weil ich den Namen vor- und rückwärts aufsagen kann?« Sie lachte schallend. »Dann wäre Tina bestimmt schon eine zweite Claudia Schiffer.«
    Anke hat am Quiz teilgenommen, also kann sie sich nach dem Abendessen nicht noch mal mit Jannis getroffen haben, überlegte ich. Aber vielleicht hatten die Stuttgarter auch mitgemacht und …
    »Und was ist mit Jannis?«, platzte ich heraus. So direkt hatte ich eigentlich gar nicht fragen wollen, aber ich konnte einfach nicht anders.
    »Ach so, Jannis, ja«, sagte Anke und tat, als habe sie Mühe, sich an ihn zu erinnern. Sie grinste verlegen. »Na ja, ich glaube, er ist doch nicht der Richtige für mich. Wir standen so ein bisschen auf der Wiese rum, aber er hat kaum geredet. Ich musste ihm jedes Wort aus der Nase ziehen. Grauenhaft.« Sie verzog das Gesicht. »Irgendwann fiel mir dann auch nichts mehr ein und ich habe ihn auf seine Pferdeallergie angesprochen. Aber er guckte bloß und meinte, nein, davon wisse er überhaupt nichts und er sei kein bisschen allergisch gegen irgendwas. Ich kam mir ganz schön blöd vor, das kannst du dir vielleicht vorstellen.«
    Ich nickte. Wie war ich auch nur auf solchen Schwachsinn gekommen?
    »Als ich gesagt hab, dass ich diese Information von dir hätte, ist er immerhin ein bisschen aufgetaut. Er wollte wissen, warum du gleich gegangen bist und so. Einen Moment lang hab ich sogar gedacht, er ist in dich verliebt. Jedenfalls wollte er einiges über dich wissen, aber mir war’s dann doch zu blöd, noch länger auf dieser feuchten Wiese rumzustehen – ich hab immerhin nur Sandalen angehabt –, und ich hab ihm gesagt, wenn er dich unbedingt noch sehen will, dann soll er doch nach dem Abendessen vor dem Speisesaal warten. Hat er dann auch getan, aber du bist ja nicht erschienen.«
    »Jannis hat auf mich gewartet?«, fragte ich mit tonloser Stimme.
    »Ja, bis das blöde Quiz losging. Dann hat der Klassenlehrer der Stuttgarter alle reingeholt und sie mussten gegen uns antreten. War natürlich ungerecht, weil wir Tina haben. Gegen die haben die keinen Stich gemacht.«
    »Bist du jetzt frustriert, weil Jannis nicht in dich verliebt ist?«, erkundigte ich mich vorsichtig.
    Anke überlegte kurz. »Weißt du, ich habe ihm von meinen Model-Plänen erzählt, aber ihn hat das überhaupt nicht interessiert. Ich glaube, das ist keine gute Basis für eine Beziehung. Ich brauche einen Freund, der voll hinter der Model-Sache steht, der mitkommt nach New York und sonst wohin, der auch ein bisschen was von der Angelegenheit versteht. Auch von Werbeverträgen und was da alles noch so auf einen zukommt. Bei Jannis sprang da einfach kein Funke über.« Sie lachte. »Meine Tante sagt immer, man kann die Männer nicht zu ihrem Glück zwingen, und ich vermute stark, dass sie damit recht hat.«
    Am liebsten wäre ich Anke um den Hals gefallen. Anke interessierte sich nicht mehr für Jannis, stattdessen schien Jannis Interesse an mir zu haben. Das Leben war einfach wunderschön.
    »Das Frühstück hat dir gutgetan«, stellte meine Freundin fest. »Du siehst schon wesentlich besser aus.«
    Aber leider ging es mir nur ungefähr eine Minute lang gut. Dann fiel mir wieder ein, dass die Stuttgarter an diesem Morgen abgereist waren. Ich würde ihn nie mehr sehen.
    »Immerhin«, sagte Anke und stellte ihr Gedeck zusammen, »hat Jannis dieses Erdmannsweiler etwas interessanter gemacht. Berlin wäre zwar toller gewesen, aber was soll’s.«

Hätte ich

    mich gestern Abend nicht ins Bett gelegt … Wäre ich gestern Abend ganz normal zum Abendessen gegangen … Hätte ich nicht gleich durchgedreht … Ich habe mal wieder

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