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Frederica - sTdH 6

Frederica - sTdH 6

Titel: Frederica - sTdH 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederica - sTdH 6
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stürmisch umarmt.
    »Ich liebe
Sie wahnsinnig«, sagte Richards laut und deutlich, als sich die Tür öffnete.
    Lady James
lächelte befriedigt.
    Der Herzog
von Pembury sah die leidenschaftliche Szene, und vor Wut legte sich ein roter
Nebel über seine Augen. Er packte den Lakaien an der Schulter, riß ihn herum,
zog Frederica aus seinen Armen und stieß sie so heftig weg, daß sie in die
Zimmerecke flog. Darauf versetzte er Richards einen gut gezielten, kräftigen
Kinnhaken, der den Lakaien in voller Länge zu Boden streckte. Lady James begann
so laut wie möglich zu schreien. Es gehörte zu Wentwaters Plan, möglichst viele
Leute zu Zeugen von Fredericas unglückseliger Verblendung zu machen.
    Das
Briefchen, das Frederica Richards gezeigt hatte, lag auf dem Boden. Der Herzog
hob es auf und las es, dann suchten seine Augen Lady James und schauten sie
lange und nachdenklich an. »Wenn Sie nur ein Wort sagen, Madam«, knirschte er
mit den Zähnen, »dann decke ich Ihr Komplott auf.«
    Die Gäste
kamen hereingedrängelt, um sich nach dem Grund für die Aufregung zu erkundigen.
    Der Herzog
machte eine schnelle Bewegung und legte seinen Arm um Frederica, die sich
gerade zitternd aufgerappelt hatte.
    »Es tut mir
leid, aber was Sie da miterleben, ist das Ende einer Komödie der Irrungen«,
sagte er. »Miß Armitage hat sich aus dem Ballsaal zurückgezogen, um sich einen
Bußfleck aus dem Auge zu entfernen. Ich habe von Lady James erfahren, wo sie
sich befindet, da sie wußte, daß ich sie suche. Dieser unglückliche Lakai
bemühte sich, Miß Armitage behilflich zu sein, aber bedauerlicherweise hat
mich meine Eifersucht übermannt, und ich habe den armen Mann bewußtlos
geschlagen, bevor ich erfuhr, was los war. Sie müssen mir verzeihen. Aber man
entschließt sich ja nicht alle Tage, zu heiraten.«
    »Zu
heiraten!« rief Lady James.
    »Zu
heiraten?« flüsterte Frederica und versuchte, vom Herzog abzurücken, aber sein
Arm lag wie ein Eisenband um ihre Taille.
    »Zu
heiraten!« schrie Lady Godolphin und benutzte ihre Ellbogen als Puffer, um sich
den Weg nach vorne zu erkämpfen. »O Freude, o Wonne!«
    Der Herzog
verbeugte sich vor Lady Godolphin. »Ich muß mich dafür entschuldigen, daß ich
so ungestüm bin. Ich werde Ihnen morgen einen Besuch abstatten, Mylady, um Ihre
freundliche Erlaubnis zu erwirken, Miß Armitage den Hof machen zu dürfen.«
    Richards
stöhnte laut auf und versuchte, sich aufzurichten. »Lassen Sie mich mit dem
armen Mann allein«, bat der Herzog. »Sie auch, Lady James. Ich muß ihm Abbitte
leisten.«
    Er schob
alle Anwesenden aus dem Zimmer und sagte dann zu Frederica: »Machen Sie ein
glückliches Gesicht, und Sie brauchen keine Angst um Ihren guten Ruf zu haben.
«
    »Warum
haben Sie gesagt, daß wir heiraten?« fragte Frederica.
    »Pscht!
Später. Gehen Sie jetzt und lassen Sie mich mit dem Kerl allein.«
    Frederica
ging wie betäubt in den Ballsaal zurück.
    Der Herzog
packte den Lakaien an dessen Halskrause und hievte ihn in einen Sessel.
Richards stöhnte und griff sich an den Kopf.
    Der Herzog
schenkte aus einer Karaffe auf dem Konsoltisch ein Glas Brandy ein und hielt
es dem Diener an die Lippen. »Trinken Sie das«, herrschte er ihn an.
    Richards
nahm einen großen Schluck, dann würgte er und schüttelte sich.
    »Nun«,
sagte der Herzog und hielt den Brief hoch. »Was hat das zu bedeuten?«
    Richards
dachte so schnell nach, wie es seine verwirrten Sinne und sein schmerzender
Schädel zuließen. Wenn er »Mr. Jackson« verriet, würde dieser sein Geld
verlangen.
    »Ich habe
mich wie ein Narr benommen«, sagte Richards. »Ich habe mich in Miß Armitage verliebt.
Es geht das Gerücht, daß sie selbst einmal Dienerin war, und ich war verrückt
genug, zu hoffen ...«
    »Kommen
Sie, Mann, sagen Sie die Wahrheit. Welche Rolle hat Lady James bei der Sache
gespielt?«
    Richards
blickte ihn ehrlich verständnislos an. Er hatte nie etwas von Lady James
gehört. Ihm war nur gesagt worden, daß er zur Tat schreiten müsse, wenn er von
draußen eine weibliche Stimme höre.
    »Keine«,
sagte er. »Ich habe nie mit Lady James gesprochen.«
    Jetzt war
es an dem Herzog, verständnislos zu schauen. »Was ist zwischen Ihnen und Miß
Armitage vorgefallen?« fragte er.
    »Sie hat
mir eine Moralpredigt gehalten, und ich habe den Verstand verloren und sie
umarmt. Oh, was soll ich bloß tun? Ich muß rasend geworden sein.«
    Der Herzog
konnte sich eines gewissen Mitgefühls nicht erwehren. Schließlich hatte

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