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FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

Titel: FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Mohr
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Neuankömmlinge auf der Insel als erste zu verführen.“ Solche Geschichten wußten zumindest noch die ersten europäischen Seefahrer aus der Südsee zu berichten. Auf den Marquesas wird Sex mit dem Schwager beziehungsweise der Schwägerin geradezu erwartet. Doch katholische Missionare wußten diese Sitte mit Erfolg zu bekämpfen. Weniger erfolgreich waren die Missionare auf Trobriand. Auch wenn heute die Insulaner christlich sind, ihre ursprüngliche Sexualgesinnung ist noch ziemlich intakt. Das größte Kompliment, das man einem Südseeinsulaner machen kann, lautet „Oh, du Brecher der Ehe“. Im übertragenen Sinne könnte man auch „Casanova“ oder „Don Juan“ sagen. Vor allem das Verführen unverheirateter Frauen gilt auf Trobriand als eine sehr prestigevolle Betätigung. Auch feuchte Träume gelten den Trobriandern als positiver Zauber der Angebeteten. Sie sind allemal Grund, der Libido freien Lauf zu lassen, auch wenn man bereits verheiratet ist.
    Die Südsee, bei all ihren liberalen Einstellungen zur Liebe, kennt die Eifersucht trotzdem. Mythen auf Mangaia wissen darüber zu berichten, daß bei langen Handelsexpeditionen die Seemänner ihren Frauen die Klitoris verschnürten, um sie keusch zu halten. Dahinter verbirgt sich der Gebrauch einer Art Keuschheitsgürtel.
    Auch ein Aberglaube auf Mangaia spricht dafür, daß Eifersüchteleien den Eingeborenen nicht unbekannt sind. Zum Beispiel gilt ein fliegender Fisch, der auf dem Deck eines Fischerbootes landet, als deutliches Indiz für das Fremdgehen der Ehefrau.
    „Fremdgehen“, so sagen die Stammesältesten der Mundugumor auf Neuguinea, „führe zu Unfruchtbarkeit und einem schnellen Altern.“ Diese Geschichten waren und sind rein verbale Mittel, um den Ehebruch zu bannen oder einzudämmen. Doch diese Beherrschung fällt den Mundugumor ziemlich schwer. Ständig verziehen sich irgendwelche Paare in den Wald, um sich hier so richtig gehen zu lassen. Dabei lieben die Mundugumor brutale Vorspiele sehr, so daß sich Hautabschürfungen beim Sex nicht vermeiden lassen. Auch während des eigentlichen Aktes gilt Kratzen und Beißen als ein Beweis der Leidenschaft. Und was die Wildheit der Liebenden nicht schaffen sollte, schafft das Lager aus Reißig. Zumindest der Rücken ist ständig von irgendwelchen Blessuren bedeckt. Seltsam ist nur, daß die Mundugumor sich immer wieder auf das Neue darüber amüsieren können. Wenn jemand von einem Ausflug zurückkehrt, mit den verräterischen Blessuren, dann lacht das ganze Dorf. Wohl ahnen die Lachenden, daß sie bereits morgen selber zum Gespött ihrer Stammesgenossen werden können, trotzdem gilt die Schadenfreude den Mundugumor als das höchste Gut. Überdies ist Sex für den Stamm das Hauptthema aller Unterhaltungen. Sie scheinen keinerlei Tabus zu kennen und nennen die Dinge beim Namen. Meine sämtlichen Erfahrungen mit den Sitten und Gebräuchen der Südseeinsulaner wurden bei diesem Stamm mit einem Male über den Haufen geworfen. Während ich in Sachen Liebesleben überall sonst recht mühselig meine Informanten ausfragen mußte, plauderten diese Leute offen über die letzten Intimitäten ihrer Mitmenschen. Nur über persönliche Praktiken war keiner bereit irgend etwas zu erzählen. Also lag für mich der Schluß nahe, daß alles Erzählte lediglich auf irgendwelche Legenden zurückzuführen ist. Selbst erlebt und damit authentisch war demnach so gut wie nichts.
    Unerbittlich verfolgten die Schwarzfußindianer den Ehebruch. Die ersten europäischen Siedler an der Ostküste Amerikas wunderten sich über verstummelte Nasen. Ehebruch bestraften die Schwarzfußindianer nämlich äußerst grausam mit dem Abschneiden der Nase.
    Bei den Inuit wird Ehebruch bis heute nicht durch sexuellen Verkehr mit anderen Partnern definiert; das Vergehen liegt eher in seiner Verheimlichung oder der fehlenden Anfrage. Während angekündigtes Fremdgehen bei den Inuit toleriert wurde, galt Ehebruch hinter dem Rücken des Ehegatten als ein Vergehen höchster Ordnung. Er konnte mit dem Tode bestraft werden. War allerdings der Partnertausch angesagt und vom Ehepartner bewilligt, so wurde er als eine Art Urlaub betrachtet. Er stillte das Bedürfnis nach Abwechslung, bei einem sonst eintönigen Lebensrhythmus als Jäger und Sammler der Arktis beziehungsweise als Näherin und Köchin.

 
     
Scheidung
    Alles Glück der Erde hat einmal
    ein Ende. Doch gibt es sehr verschiedene
    Methoden, dieses Ende erträglich zu
    gestalten.
     
    Wann

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