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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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weitergehen und ergreift die Zügel von Marans Hengst, dann steigt er ab.
    Zuerst hebt er den brystanischen Säbel auf. Die Waffe glänzt, als hätte sie noch niemals Blut gesehen. Dann nimmt Lorn Marans Säbel in die behandschuhte Hand und geht damit zur Sperrenmauer.
    Dort hebt er den Säbel hoch … und wirft ihn in hohem Bogen über die Mauer, die anderen Metallteile folgen hinterdrein. Als die Waffe auf das Chaos-Netz trifft, lodern Flammen auf und die rotglühende Klinge stürzt jenseits der Granitmauer hinunter.
    Daraufhin steigt Lorn wieder aufs Pferd und führt das Ross des Majors ein Stück die Straße entlang; der Hengst allerdings wirft den Kopf mehrere Male störrisch zurück. Nach etwa einer Meile schlingt Lorn die Zügel um den Sattelknauf und verabreicht dem mürrischen Pferd einen Klaps auf die Hanke. Der große Hengst trabt eine Weile dahin, dann wird er langsamer, läuft aber weiter nach Südwesten.
    Lorn sieht so lange zu, bis er sichergehen kann, dass der Hengst zumindest eine Weile unterwegs sein wird. Dann nimmt er den Wallach herum und reitet zurück zur Kaserne.
    Als er sich den Toren nähert, zügelt Lorn das Pferd und wendet sich an die zwei Wachen. »Major Maran wird später zurückkommen. Sagt ihm, ich bin in meinem Arbeitszimmer.«
    »Ja, Ser.«
    Suforis kommt aus der Sattelkammer gelaufen, noch bevor Lorn den Wallach in den Stall führen kann.
    »Siehst du? Wir waren nicht lange weg und sind nicht schneller als im Trab geritten.«
    »Das ist gut, Ser.« Suforis mustert den Wallach und nickt.
    Lorn übergibt das Pferd der Obhut des Stallburschen und überquert den Hof, um zurück in die Amtsstube zu gelangen.
    »Ser?«, fragt Kusyl.
    »Major Maran hatte mir einiges zu sagen.« Lorn sieht Kusyl ernst an. »Er sagte, er würde später zurückkommen, damit ich Gelegenheit hätte, seine Worte zu überdenken.«
    »Äh … ja, Ser. Tut mir Leid, Ser.«
    »Manchmal müssen wir uns einfach dem Willen unserer Vorgesetzten beugen, Kusyl.« Lorns Lachen klingt harsch. »Aber das weißt du ja selbst.«
    »Äh … ja, Ser.«
    Mit einem Nicken schließt Lorn die Tür zum hinteren Arbeitszimmer.
    Er stellt sich ans Fenster. Von nun an muss er – noch mehr als in der Vergangenheit – sehr gut aufpassen und alles genau abwägen, was er tut, sogar jedes Wort, das er sagt. Und er muss vorausschauend handeln.
    Er wünscht sich, er könnte mit Ryalth sprechen, aber das sollte er eine Zeit lang besser nicht tun.
    Lorn schüttelt den Kopf und setzt sich an den Schreibtisch, wo er die Arbeit an dem zusammenfassenden Patrouillenbericht wieder aufnimmt, die Maran unterbrochen hat. Er wird den Bericht wie vorgesehen mit dem nächsten Feuerwagen der Ingenieure versenden. Dann beginnt er mit dem Entwurf eines weiteren Briefes an Kommandant Meylyd, in dem er wieder einmal um Ersatzlanzenkämpfer bittet. Er hat den zweiten Brief gerade fertig und liest ihn noch einmal durch, als es an die Tür klopft.
    »Ser? Hier stehen zwei Lanzenkämpfer und fragen nach Major Maran.«
    Lorn runzelt die Stirn. »Ist er noch nicht zurück? Sie sollen hereinkommen.« Lorn bleibt sitzen, als die zwei Lanzenkämpfer die Amtsstube betreten.
    »Ser … Truppenführer Jugyt und Shalar, Ser«, stellt sich der breitschultrige Untertruppenführer vor. »Wir haben auf den Major gewartet … er ist nicht zurückgekommen und es hat ihn auch niemand gesehen.«
    Lorn setzt einen verwirrten Gesichtsausdruck auf. »Wir haben einen kurzen Ausritt unternommen. Er hat mir mitgeteilt, weswegen er hierher gekommen ist, und dann gesagt, er komme später in die Kaserne zurück. Ich bin wieder hierher geritten und habe ihn seitdem nicht gesehen. Ich dachte, er wäre vielleicht schon zurück und mit euch abgereist, da ich nichts mehr gehört habe.«
    »Nein, Ser.«
    Lorn zupft sich am Kinn. »Als ich ihn das letzte Mal sah, ritt er an der Mauer entlang Richtung Westend, doch das war nur wenige Meilen von hier entfernt.« Er steht auf und ruft: »Kusyl!«
    »Ja, Ser?« Kusyl kommt herein.
    »Weißt du, wo Major Maran sich aufhält?«
    »Nein, Ser.«
    »Er sagte, er werde zurückkommen, aber seine Männer haben ihn nicht gesehen«, erklärt Lorn.
    »Ich weiß gar nicht, ob ihn überhaupt jemand gesehen hat, seit er die Kaserne verlassen hat, Ser.«
    Lorn schürzt die Lippen. »Könntest du bei den Torwachen und bei den anderen Männern nachfragen – vielleicht hat Juists Kompanie ihn irgendwo gesehen.
    Sie sind gerade eben von der Patrouille

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