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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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zurückgekommen.«
    »Ja, Ser.«
    Nachdem Kusyl wieder draußen ist, blickt Lorn die zwei Lanzenkämpfer an. »Wir werden ihn suchen und nachfragen, ob ihn jemand gesehen hat, mehr können wir im Augenblick nicht tun. Ich werde meine Kompanie die Gegend absuchen lassen. Es kommt mir unwahrscheinlich vor, dass er ohne euch fortgeritten ist, aber vielleicht hat er es doch getan.«
    »Er reitet manchmal wirklich allein, Ser, aber er kehrt immer wieder zurück«, sagt Jugyt.
    Lorn zuckt hilflos mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Wir könnten nachsehen, ob es vielleicht einen Baumsturz in der Nähe gab oder ob Spuren auf dem Ödland zu finden sind.« Er wirft einen Blick zum Fenster und zeigt auf die Sonne, die schon bis kurz über die Mauern der Kaserne gesunken ist. »Wir sollten uns beeilen.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn schnallt sich den Säbel um und läuft in den Stall. Diesmal wird er ein Ersatzpferd nehmen, denn auch wenn sie heute Major Maran suchen, wird die Zweite Kompanie morgen planmäßig auf Patrouille gehen. Schließlich hätte Maran sicher nicht gewollt, dass Lorn von den allgemein geltenden Verfahrensregeln abweicht.
    Der Hauptmann, der vielleicht bald keiner mehr sein wird, lächelt kurz, als er sich dem Stall nähert.

 
LII
     
    D ie Zweite Kompanie befindet sich kurz vor den Kasernentoren von Jakaafra. Lorn blickt an sich hinunter und sieht seine mit Blut bespritzte Hose, dann fällt sein Blick auf die leere Feuerlanze im Halter. Die Sonne berührt schon fast den Horizont und zeichnet im Westen die Silhouette eines entfernten Obstgartens in die Landschaft; lange Schatten liegen vor den Mauern der Kaserne.
    Lorn vermeidet es, einen Blick zurück auf seine Kompanie zu werfen, die nun nur noch die Stärke einer einzigen Einheit besitzt, und auch nicht auf die drei Pferde, die tote Lanzenkämpfer tragen. Keiner einzigen Bestie ist die Flucht gelungen, obwohl ein weiterer Baum umgestürzt ist. Lorn und seine Männer hatten wohl einfach Glück und die neuerliche Neigung der Tiere, zuerst die Lanzenkämpfer anzugreifen, anstatt sofort übers Ödland zu flüchten, hat ein Übriges getan.
    »Bekommen wir nun endlich Verstärkung, Ser?«, fragt Kusyl, der neben Lorn reitet.
    »Ich habe nun drei Mal neue Lanzenkämpfer angefordert, Kusyl. Major Maran hat mir nie viele Hoffnungen gemacht, aber auch nicht gänzlich abgelehnt. Ich weiß noch nicht einmal, ob er überhaupt nach Geliendra zurückgekehrt ist, ich habe noch keine Nachricht erhalten.«
    »Ist schon seltsam, Ser. Seine Männer haben sein Pferd gefunden, ihn aber nicht. Glaubt Ihr, der Wald hat ihn sich geschnappt? Das soll ja angeblich manchmal vorkommen.«
    »Es könnte sein, aber wir haben keinerlei Spuren von Raubtieren gefunden.« Lorn zuckt müde die Achseln, als sie schließlich die Tore erreichen. »Hätten sie uns doch nur ein paar neue Lanzenkämpfer geschickt. Die Männer vollbringen im Augenblick schier Unmögliches. Aber wie lange noch?«
    »Wie wäre es, wenn wir in Zukunft einfach warten würden, bis die Ingenieure kommen, bevor wir uns dem Stamm nähern, Ser?«, fragt Kusyl.
    »Dann haben wir wahrscheinlich genauso viele tote Lanzenkämpfer und noch ein paar tote Ingenieure dazu und die Zweite Kompanie bekäme bald einen neuen Hauptmann und neue Truppenführer«, antwortet Lorn.
    »Das habe ich mir schon gedacht, Ser.« Kusyl schüttelt den Kopf. »Kann nicht gerade behaupten, dass ich das alles verstehe. Und Ihr, Ser?«
    »Nicht ganz, Kusyl. Ich habe gehört, dass die Magi’i etwas Neues vorhaben, aber das ist schon Jahreszeiten her und bisher ist nichts geschehen. Vielleicht wollen sie, dass wir einfach so weitermachen wie bisher, bis sie fertig sind. Vielleicht haben sie aber auch etwas anderes vor.«
    »Was auch immer es sein mag, Ser, die Magier sollten bald etwas unternehmen, sonst laufen die Waldtiere demnächst frei in ganz Cyador herum.«
    »Die anderen Kompanien haben genauso wenig Lanzenkämpfer«, bemerkt Lorn.
    »Aber nicht so wenig wie die Zweite Kompanie.«
    »Sie haben auch nicht mit so vielen Baumstürzen zu kämpfen.«
    Kusyl schüttelt traurig den Kopf.
    »n’Abend, Ser«, ruft der Torwächter, als Lorn durchs Tor reitet. »Schwere Patrouille?«
    »Schwere Patrouille«, bestätigt Lorn.
    Lorn wird einen neuen Brief schreiben und wieder um Ersatzlanzenkämpfer bitten müssen, so wenig es auch zu nützen scheint, aber was soll er anderes tun?
    Seine Finger verkrampfen sich, während er darüber

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