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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Sperren mit Energie gespeist werden, blickt Lorn von der Mauer zu Maran und wieder zurück zur Mauer.

 
V
     
    D ie Sonne am östlichen Horizont vermag die Wipfel des Verwunschenen Waldes noch nicht zu erhellen, als Lorns Ersatzlanzenkämpfer am zweiten Zwischenposten an der südwestlichen Sperrenmauer aufsitzen. Der Zwischenposten ist einfach ausgestattet: niedrige Ställe und Unterkünfte für drei Züge, drei Offizierskammern und ein Offiziersspeiseraum. Ein fünfköpfiger Kader führt diesen Posten. Die Mauern sind aus dem gleichen weißen Granit erbaut wie alle Gebäude, die mit der Sperrenmauer irgendwie in Verbindung stehen, und das Dach ist mit harten, grünen Keramikziegeln gedeckt.
    Lorn hat noch einen Grund herausgefunden für den verspäteten Aufbruch. Hätte er Geliendra einen Tag früher verlassen, hätten seine Einheiten und die Fünfte Waldpatrouillenkompanie zusammen im selben Zwischenposten übernachten müssen – das wäre eng geworden. Die zwei Patrouillen hatten sich tags zuvor sozusagen gerade verpasst.
    Lorn lenkt den Wallach in die Mitte des Hofes und wartet. Er führt auf diesem Ritt nach Westend das Kommando über zwei Einheiten, denen jeweils sehr junge Untertruppenführer vorstehen.
    Es dauert nicht lange und die zwei Truppenführer reiten vor.
    »Ser?«, fragt Kusyl, der ältere der beiden Untertruppenführer. »Sollen wir zuerst die innere Straße nehmen?«
    Es gibt zwei verschiedene Straßen, die beide um das Gebiet der Sperrenmauer führen. Die innere Straße verläuft in einer Entfernung von fünfzig Ellen parallel zur Mauer, die andere, die Perimeterstraße, mehr als eine Meile entfernt, etwa hundert Ellen außerhalb des versalzenen Gebietes. Während einer Patrouille reiten die Männer in einer Reihe nebeneinander, eine Einheit in einer Reihe von der inneren Straße nach außen und die andere von der Perimeterstraße Richtung Mauer.
    »Du hattest gestern Nachmittag die Perimeterstraße?«, erkundigt sich Lorn.
    »Ja, Ser.«
    »Dann beginnt deine Kompanie heute an der inneren Straße. Ich reite mit euch.« Lorn dreht sich im Sattel um. »Fynyx … du reitest mit deiner Einheit von der Perimeterstraße herein.«
    »Ja, Ser.«
    Kusyl ist bereits zu seinen Lanzenkämpfern zurückgeritten, die sich um die Stalltür herum versammelt haben. »Formiert euch! Erste Einheit beginnt an der inneren Straße!«
    Fynyx folgt ihm. »Zweite Einheit, hierher! In Zweierreihen aufstellen!«
    Als die Einheiten sich formiert haben, erstattet Kusyl Bericht: »Erste Einheit bereit, Hauptmann!«
    »Zweite Einheit ebenfalls, Ser«, meldet Fynyx.
    Lorn nickt und gebraucht die Ferse, um den Wallach anzutreiben, hinaus durch die offenen Hoftore. Bodennebel, nicht höher als eine Elle, bedeckt das Gras im Süden und Westen des Zwischenpostens und kriecht über den salzigen Boden dahin, der an die Sperrenmauer grenzt.
    »In einer Reihe aufstellen!«, ertönen die Befehle der Truppenführer.
    Seite an Seite reiten Lorn und Kusyl auf den Verwunschenen Wald zu und schwenken auf die innere Straße ein. Die Kolonne folgt ihnen, bis die Lanzenkämpfer wieder in einer Reihe nebeneinander reiten. Dann begibt sich die Erste Einheit hinein in den Schatten, den die hohen Waldkronen auf den Boden werfen, und das, obwohl die riesigen Stämme erst siebzig Ellen hinter der Mauer in die Luft ragen.
    Gedämpfte Geräusche, die Lorn nicht zuordnen kann, dringen über die verhältnismäßig niedrigen Sperren an seine Ohren, sie sind kaum zu hören neben den Hufschlägen auf den weißen Granitsternen der Straße. Gelegentlich steigt auch ein Geruch, der teils von Pflanzen stammt und teils von anderen Quellen, in Lorns Nase. Seine Nasenflügel beben, während er versucht, die Gerüche zuzuordnen … was ihm jedoch misslingt.
    »Ruhiger Morgen, Ser«, bemerkt Kusyl. »Ist es in den Grashügeln auch so ruhig?«
    »Manchmal ist es dort noch viel ruhiger … bis auf den Wind. Der bläst beinahe unaufhörlich.« Lorn steht in den Steigbügeln und versucht sich wieder ans Reiten zu gewöhnen, denn fast eine halbe Jahreszeit hat er auf keinem Pferd gesessen.
    »Manchmal … kann man die großen Katzen schreien hören … schaurige Schreie schießen über die Mauer wie Pfeile.«
    »Das ist mir neu«, gibt Lorn zu.
    »Ihr werdet sie schon noch kennen lernen«, verspricht der Truppenführer. »Das werdet Ihr … ohne Zweifel.«
    Die Einheit reitet in gleichmäßigem Schritt parallel zur Mauer, lässt Sperre um Sperre hinter sich, während

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