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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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legen. Er wendet sich der Kundschaft im vorderen Teil der Werkstatt zu. »Händlerin … Hauptmann … meine Name ist Ghylset.« Die Augen des Handwerkers wandern von Ryalth zu Lorn und wieder zurück zu Ryalth. »Was kann ich für Euch tun?«
    »Ihr leistet gute Arbeit, Meister«, bemerkt Ryalth.
    »Besser als das meiste, was ich bisher gesehen habe, selbst in Cyad und Fyrad findet man kaum etwas ähnlich Gutes.«
    »Danke.« Der Anflug eines Stirnrunzelns begleitet die Antwort. »Sucht Ihr etwas Bestimmtes?«
    »Ich suche gute Arbeiten.« Ryalth macht eine halbe Drehung und zeigt auf den Tisch und die Ausstellungsstücke darauf. »Was von diesen Dingen könnte wohl etwas für mich sein?«
    »Das, was Ihr gerade betrachtet, meine Dame.«
    Ryalth studiert die Bronzelampe noch einmal sehr genau.
    »Verzeiht, Händlerin … aber wenn Ihr auf die Einfassung achten wollt … das ist das Geheimnis … diese Lampe … eigentlich ist es mehr eine Laterne, aber so klein, dass man sie auf einem Pferd oder Schiff mitnehmen oder an einer Kutsche befestigen könnte, und sie wird auch bei Sturm oder Regen nicht erlöschen.«
    Lorn kann die Wahrheit in den Worten des Handwerkers spüren, und er weiß, dass auch Ryalth dies zu erkennen vermag.
    »Könnte nicht ein anderer Cupritschmied so etwas nachbauen?«, fragt die Händlerin weiter.
    »Na ja … vielleicht schon, aber das muss schon ein guter Schmied sein. Ich habe zum Beispiel einen Weg gefunden, um das Glas besser und schneller abzudichten.« Ghylset zuckt die Schultern. »Mit fünf Silberlingen für eine Lampe, die auch im ärgsten Sturm noch brennt … glaube ich nicht, dass mich jemand schlagen kann, weder in der Güte noch im Preis.«
    »Vier Silberlinge pro Lampe und ich bestelle zehn Stück«, schlägt Ryalth gelassen vor.
    »Zehn Stück?«
    »Könnt Ihr bis zur Frühlingswende zwanzig davon herstellen?«, fragt Ryalth.
    »Zwanzig … vielleicht auch mehr.« Der Handwerker runzelt die Stirn. »Aber vier Silberlinge … das ist wenig.«
    »Neun Goldstücke für zwanzig Stück«, feilscht Ryalth weiter. »Wenn sie sich gut verkaufen, bestelle ich noch mehr.«
    »Neun Goldstücke … ja … das ließe sich machen. Aber … ich kann nicht einfach so anfangen … nicht ohne einen Beweis Eures Wortes … verzeiht, Händlerin, aber …«
    Während Ryalth und der Cupritschmied verhandeln, betrachtet Lorn eine weitere Reihe von Lampen, die in verschiedenen Größen im Regal an der Wand stehen. Er lächelt, als er ein winziges Lämpchen entdeckt, kleiner als seine geballte Faust, und fragt sich, für welche Zwecke eine solche Lampe wohl nützlich sein könnte.
    »… drei Goldstücke sofort … dann könnt Ihr anfangen … und zwei mehr – Dustyn wird sie Euch aushändigen –, wenn Ihr ihm die Lampen liefert, damit er sie an mich schicken kann. Wenn ich die Lampen erhalte, schicke ich vier weitere Goldstücke.«
    »Ich habe gehört, dass Ihr stets gerecht handelt …« Ghylset nickt langsam.
    Ryalth wirft einen Blick zu Eileyt, der drei Goldstücke aus der Börse des Hauses Ryalor hervorholt.
    »Ich freue mich schon auf die Lampen, Schmiedemeister.« Ryalths Lächeln wirkt zwar förmlich, doch kann man ihm eine gewisse Wärme nicht absprechen.
    »Es sind die besten.«
    Lorn nickt, als er hinter Ryalth die Werkstatt verlässt. Mit ihrer Fähigkeit, den Wert von Waren und den Charakter der Menschen richtig einzuschätzen, besitzt Ryalth anderen gegenüber einen eindeutigen Vorteil, und sie strahlt so viel menschliche Wärme aus, dass sie nicht endlos feilschen und handeln muss.
    »Welchen Handwerker suchen wir als Nächstes auf?«, fragt Lorn, als sie draußen auf der windigen Veranda stehen.
    »Keinen Handwerker – einen Rapsbauern.« Ryalth zieht den Umhang fester um sich.
    »Der mit dem parfümierten Öl?«
    »Für gutes Öl gibt es immer einen Markt, und wenn es dann auch noch ein besonderes Öl ist …« Sie zuckt die Schultern und steigt auf.
    »Dustyn hat behauptet, das besagte Anwesen befinde sich gut vier Meilen entfernt von hier an der Weststraße«, meint Lorn, während auch er aufs Pferd steigt. »Ich hoffe, dass dieser Ausflug erfolgreicher sein wird als der zu dem Obstbauern.«
    »Meistens ist das nicht der Fall«, dämpft Ryalth seine Hoffnungen und lenkt den Braunen in Richtung Platz. »Das solltest du mittlerweile wissen. Deshalb suche ich doch so viele auf.«
    »Ich weiß.« Lorn nimmt den Wallach herum, sodass er neben Ryalths Braunem geht.
    Hinter ihnen nickt

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