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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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angemacht.«
    »Gut.« Ryalth küsst ihn auf die Wange, dann fragt sie: »Bist du viel ausgeritten hier in Jakaafra?«
    »Außer an den Sperrenmauern entlang? Nein. Wenn man die meiste Zeit Dienst hat … ich bin eigentlich nur nach Jakaafra geritten, um mit Dustyn zu verhandeln, die Vermählung vorzubereiten und das Haus zu mieten.«
    »Das solltest du aber tun. Jetzt, da du vermählt bist, kannst du die Uniform tragen, wenn wir zusammen reiten.«
    »Ich wüsste nicht, was ich sonst tragen sollte.«
    »Du willst heute überhaupt nichts tragen, gib es zu, du Lüstling«, neckt ihn Ryalth.
    Lorn wird rot. »Wir hatten noch nie so viel Zeit füreinander und die Tage vergehen wie im Flug.«
    »Ich weiß.« Sie seufzt leise, umarmt ihn und küsst ihn noch einmal auf die Wange. »Ich habe so lange darauf gewartet. Ich habe fast nicht geglaubt, dass es überhaupt einmal wahr werden würde.«
    »Lanzenkämpfer vermählen sich durchaus mit Händlerinnen.«
    »Aber die Magi’i tun es nicht und du warst schließlich einmal ein Magierschüler.«
    »Ich hätte es trotzdem getan.«
    »So wie du jetzt bist, hättest du es getan«, stimmt Ryalth zu.
    »Ich glaube nicht, dass ich anders sein könnte.« Er schlingt die Arme um sie und sie küssen sich, lange und innig.
    Beide zucken zusammen, als sie die Kälte eines Chaos-Glases verspüren; ohne zu atmen halten sie sich aneinander fest, bis die Überwachung vorbei ist und die Kälte abklingt.
    »Wer immer das auch sein mag … er besitzt nicht einen Funken Anstand.« Ryalth schnaubt und lehnt sich zurück.
    Lorn fragt sich, ob vielleicht der kleine Chaos-Blitz Marans Aufmerksamkeit geweckt hat, denn wer außer Maran hätte sie beobachten sollen? Oder ist der Major einfach neugierig, was Lorn während seines Urlaubs anstellt?
    »Gestern während der Vermählung habe ich nichts dergleichen gespürt … du?«, fragt Ryalth.
    »Nein.«
    »Dann denkt er jetzt, du hast deine Mätresse nach Jakaafra gelockt. Ich hoffe, er ist neidisch. Sehr neidisch sogar.«
    »Das kann durchaus sein.«
    »Es wird schon wärmer«, meint sie. »Wie hast du das angestellt? So ein Ofen wird doch sonst nicht so schnell warm.«
    »Ein Trick, den ich als Schüler gelernt habe«, gibt Lorn zu.
    »Gib Acht, dass dich niemand dabei beobachtet.« Sie runzelt die Stirn.
    »Hab keine Angst. Du bist die Einzige, die davon weiß.«
    Der Anflug eines weiteren Stirnrunzelns zeigt sich auf ihrer Stirn, bevor sie spricht: »So sollte es auch bleiben, liebster Lanzenkämpfer.« Ryalth setzt sich auf und zieht die Decke fester um sich. »Du hast mir noch gar kein Gedicht aus dem Buch vorgelesen. Du hast es doch hoffentlich mit hierher gebracht? Es war mein allererstes Geschenk an dich.«
    Lorn lächelt, er ist froh, dass er den Band mitgenommen hat. »Es ist in meiner Tasche. Soll ich gleich etwas vorlesen?«
    »Eins nur … während wir warten, bis es wärmer wird.«
    Lorn steigt ein zweites Mal aus dem Bett, holt das Buch mit dem Silbereinband aus der Tasche und reicht es ihr. »Lies du vor. Dein Lieblingsgedicht.« Dann hüllt er sich wieder in die Decke.
    »Heute Abend musst aber du mir vorlesen.«
    »Das werde ich.«
    Sie blättert durch die Seiten, hält inne und nickt. Danach liest sie.
     
    Wie eine Dämmerung ohne Wolken,
    ein Blatt ohne Baum,
    eine Muschel ohne Meer …
    wächst die Birne heran und fällt …
     
    Lorn lächelt sanft, als Ryalth den Schluss des Gedichtes vorliest.
     
    … um die Früchte unseres Tuns zu erwarten
    … die Früchte unseres Tuns zu erwarten.
     
    »Das gefällt mir auch sehr gut«, meint er und küsst sie auf die Wange. Dann nimmt er das Buch und schlägt es leise zu.
    Mit gespreizten Fingern hält sie ihn zurück. »Du hast versprochen, dass wir ausreifen.«
    »Willst du wirklich in Jakaafra spazieren reiten?« Ryalth nickt. »Man sollte uns zusammen sehen und die Luft wird uns gut tun.« »Und?«
    »Und mir fällt vielleicht etwas ein. Ich glaube, ich habe schon eine Idee, wo ich diesen Meloneneiswein verkaufen kann, wenn er den Transport durchhält.« »Denkst du immer nur ans Handeln?« »Nicht immer.« Sie küsst ihn. »Nicht immer.«

 
XLIV
     
    L orn neigt den Kopf zur Seite und schaut auf den Entwurf des Briefes, der auf dem Schreibtisch vor ihm liegt, welcher in dem kleinen Haus gleichzeitig als Esstisch dient. Dann blickt er zum Fenster, wo die inneren Fensterläden offen stehen, um mehr Licht hereinzulassen. Draußen bläst ein leichter, aber kalter Wind durch den grauen

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