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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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dorthin zu versetzen, wo sie wirklich gebraucht werden.«
    »Wie Ihr Euch sicher erinnert«, antwortet Chyenfel darauf, »kann ein Chaos-Turm nicht von der Stelle bewegt werden, es sei denn, er wird von einem geeigneten, beweglichen Behälter, wie etwa einem Feuerschiff, umschlossen. Unsere Aufzeichnungen und die Geschichte lassen keinen Zweifel daran. Sie lassen uns auch über die Gefahren des Waldes nicht im Unklaren.«
    »Hat irgendjemand einmal versucht, sie zu bewegen, sagen wir, während der letzten fünf Generationen?«, bohrt Bluoyal weiter.
    »Welchen könnten wir denn Eurer Meinung nach am ehesten entbehren, verehrter Händler? Wenn wir auch nur einen Turm vom Wald entfernen, können wir die wilde Ordnung selbst mit der neuen Sperre nicht mehr bewältigen. Und warum sollten wir einen der anderen Türmen bewegen?«
    »Ich habe nicht an die anderen gedacht, verehrtester Erster Magier.«
    »Wie wir dem Kaiser schon berichtet haben, was vielleicht Eurer geschätzten Aufmerksamkeit entgangen ist, verehrter Handelsberater, werden die Türme noch da sein, auch wenn niemand sie sehen oder fühlen kann.«
    »Sie nicht fühlen?« Bluoyal zieht fragend die buschigen Augenbrauen hoch.
    »Die Türme und Sperren werden sich so miteinander verbinden, dass sie nicht mehr so sein werden, wie sie jetzt sind … oder genauer gesagt, sie werden nicht mehr so erscheinen.«
    Der Kaiser des Lichts runzelt die Stirn. »Wenn die Türme … verschwinden, wird das die Menschen nicht in Aufruhr versetzen? Diesen Aspekt Eurer Sperre habt Ihr noch gar nicht erwähnt. Und was geschieht mit den Lanzenkämpfern?«
    »Wir sehen keinen Grund, es dann bei der gegenwärtigen Anzahl von Lanzenkämpfern am Verwunschenen Wald zu belassen«, antwortet Chyenfel vorsichtig.
    »Dann können die Truppen also nach Norden versetzt werden oder auf die neuen Segelschiffe?«, wirft Bluoyal ein.
    »Das obliegt der Entscheidung Seiner Majestät, nach Absprache mit dem verehrten Major-Kommandanten«, antwortet der Erste Magier.
    »Einen Augenblick«, Toziel hebt die Hand. »Lasst es mich noch einmal klar ausdrücken. Ihr wollt mir damit sagen, dass ich keine Wahl habe und Eurem Plan zustimmen muss?«
    »Majestät …«, beschwichtigt Chyenfel geduldig. »Wir haben wirklich keine Wahl. Wenn wir versuchen, die Türme zu bewegen, werden sie ganz ausfallen und der Verwunschene Wald wird sich Ostcyador zurückholen. Wenn wir nichts unternehmen, werden die Türme irgendwann in den nächsten Jahren ihren Dienst versagen, wenn nicht schon früher, und der Wald wird das Gleiche wie im ersten Fall tun.«
    Toziel blickt den schwitzenden Magier an. »Ich kann nicht behaupten, dass ich erfreut über die Vorstellung der Magi’i bin.«
    »Hoheit … diese Ereignisse wurden schon am ersten Tag geweissagt. Ihr habt die Originalschriften der Erstgeborenen doch gelesen …«
    »Und ausgerechnet ich werde Kaiser sein, wenn dies geschieht?« Toziels Worte klirren wie kaltes Cupridium. »Wie viele Jahre wird Euer Plan den Verwunschenen Wald noch zurückhalten können? Wie lange wird in Cyador noch Wohlstand herrschen?«
    »Hoheit … wie Ihr wisst, werden wir alle Energie der Türme brauchen, um eine Barriere zu errichten, die sparsamste Barriere, die es jemals gegeben hat. Dabei legen wir Ordnung und Chaos schichtweise um den Wald und versetzen ihn dadurch in eine Art Schlaf, sodass er dann einem gewöhnlichen Wald gleicht …«
    »Das habt Ihr mir bereits erzählt. Wie lange?«
    »Fünfhundert bis sechshundert Jahre, schätze ich – wenn … wenn nicht jemand mit geballter Ordnung oder konzentriertem Chaos der gleichen Stärke die Sperrenmauern bearbeitet.«
    »Wie könnte das geschehen, wenn es keine andere Quelle für konzentriertes Chaos oder ebensolche Ordnung gibt außer den Chaos-Türmen – die ohnehin schon am Ende sind – und dem Wald, den Ihr einschläfern wollt?«
    »Wir kennen keine andere Quelle, Majestät.« Chyenfel verbeugt sich.
    »Wie schon gesagt … ich habe also keine Wahl. Dann soll es so geschehen.« Toziel steht auf. »Wir werden diese Angelegenheit nicht noch einmal behandeln.« Er dreht sich um und begibt sich zum Ausgang des Audienzsaales.
    Ein Lächeln huscht über Bluoyals Gesicht, was jedoch allein Ryenyel bemerkt, bevor sie sich umwendet und ihrem Gemahl folgt.
    Rynsts kalte Augen starren zuerst zu Bluoyal und dann zum Ersten Magier. Die drei Berater verharren regungslos, bis der Kaiser den Saal verlassen hat.
    Es ist schon lange Tradition, dass

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