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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Eileyt und folgt ihnen zusammen mit Usylt zur Weststraße.

 
XLV
     
    I m klaren, grauen Licht, das der Morgendämmerung vorausgeht, reiten Lorn und Ryalth Seite an Seite auf der Perimeterstraße in Richtung Fyrad und Cyad nach Südwesten, hinaus aus Jakaafra. Hinter ihnen sitzen Eileyt und Usylt schlaftrunken auf ihren Pferden.
    Es ist windstill und die kalte Nacht hat Frost auf dem Ödland und auf den wintergrauen Bäumen jenseits des Ödlands rechts von ihnen hinterlassen. Lorn trägt die Winterjacke über der Dienstuniform und die warme Winterkappe auf dem Kopf. Ryalth hat die Weste unter den dicken, blauen Wollumhang angezogen. Beim Atmen bilden sich kleine Wölkchen vor ihren Gesichtern.
    Lorn wirft einen Blick nach links auf den ersten Lichtschimmer, der sich hinter den Sperrenmauern und dem Verwunschenen Wald zeigt. Rasend schnell sind Lorns Urlaubstage verstrichen, bis keiner mehr davon übrig war, und nun müssen er und Ryalth wieder ihren Pflichten nachgehen.
    »Hast du die Schriftrollen?« Lorn sieht Ryalth an und saugt noch einmal ihren Anblick in sich auf: das rote Haar, die hellen Sommersprossen und tiefblauen Augen, die er mehr vermissen wird, als er es jemals für möglich gehalten hätte. »Und du wirst sie auch mit einem Privatboten schicken?«
    »Das haben wir doch schon besprochen.« Sie schürzt die Lippen zu einem Lächeln, das belustigt und gleichzeitig traurig wirkt, und doch auch warm und herzlich.
    Lorn lacht leise. »Ihr müsst vorsichtig sein auf dem Ritt zum Großen Kanal.«
    »Das werden wir, und ich werde dir eine Nachricht schicken, sobald ich in Cyad angekommen bin.« Sie lächelt zärtlich. »Du musst jetzt zurückreiten. Ich möchte nicht, dass du zu spät kommst.«
    Lorn streckt den Arm aus und nimmt ihre behandschuhte Hand in die seine, während sie weiter nebeneinander reiten. »Ich hasse Abschiede, besonders jetzt.«
    »Ich komme wieder, so bald ich kann«, verspricht sie. »Aber du musst jetzt gehen.«
    Lorn nickt. »Gib Acht.« Er drückt ihre Hand ein letztes Mal, dann lässt er sie los.
    »Das werde ich.« Sie lächelt traurig.
    Lorn hält den Wallach am Straßenrand an und sieht der kleinen Reisegesellschaft nach, die in Richtung Südwesten von dannen zieht. Ryalth blickt noch einige Male wehmütig zurück. Schließlich nimmt Lorn den Wallach herum und macht sich auf den Weg in die Kaserne. Er hat noch keine zweihundert Ellen zurückgelegt, da muss er sich noch einmal umdrehen. Ryalth schaut ebenfalls über die Schulter und Lorn hebt den Arm. Nach einer Weile blicken beide wieder nach vorn.
    Lorn reitet langsam die Perimeterstraße entlang und beobachtet das orangefarbene Licht des Sonnenaufgangs, das allmählich über die Sperrenmauer und das grüne Dach des Verwunschenen Waldes quillt. Er bemerkt die unsichtbare Dunkelheit, die nur allzu gegenwärtig ist, und fragt sich, wie es ihm auf der bevorstehenden Patrouille wohl ergehen wird.
    Bald schon reitet er mit dem weißen Wallach an den diensthabenden Wachen vorbei und durch die Kasernentore hindurch. Er überblickt den Hof und bemerkt, dass Kusyl und Shynt ihre Einheiten schon vor den Unterkünften aufmarschieren lassen.
    Lorn steigt vor den Ställen ab und führt den Wallach hinein.
    Suforis eilt ihm entgegen. »Ser, Ihr geht heute nicht auf Patrouille?«
    »Morgen. Das ist früh genug.« Lorn übergibt dem blonden Stallburschen die Zügel und schnallt das Gepäck hinter dem Sattel ab.
    »Sie ist wunderschön, Ser«, bemerkt Suforis, als er die Zügel von Lorn übernimmt. »Ich war allerdings überrascht, dass Dustyn mich und Lesyna zum Fest einlud.«
    »Es hat uns sehr gefreut, dass ihr gekommen seid.« Lorn lacht ein wenig bitter. »Ihr zwei und Dustyn wart die einzigen Menschen, die ich wirklich kannte.« Er wirft sich die Tasche über die Schulter und nickt Suforis zu. »Ich gehe nun besser dorthin, wo ich schon längst sein sollte.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn marschiert forschen Schrittes über den Hof zu den Unterkünften, er wirft nur rasch das Gepäck in sein Quartier und geht dann zurück in den Hof, um Kusyl zu begrüßen, der gerade darauf wartet, dass sich die Zweite Einheit formiert.
    »Ser.« Kusyl verbeugt sich, als er Lorn sieht.
    »Truppenführer.«
    »Ein halber Zug und vier, Ser. Einer fehlt, Ser.«
    »Sehr gut, Kusyl. Sie sollen mit der Arbeit anfangen. Wir werden noch vor dem Mittagessen alle Waffen und sonstiges Gerät überprüfen. Während die Männer ihre Ausrüstung fertig machen, treffen wir uns

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