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Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer

Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer

Titel: Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Grüter
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ihre Archive nur gegen Bezahlung. Gleichzeitig schafft das Internet auch eine direkte weltweite Verbindung zwischen Menschen ähnlicher Interessen. In einem Forum, einem Chatroom, einer Mailingliste oder einer Newsgroup können sich Menschen aus den verschiedensten Winkeln der Welt treffen und miteinander unterhalten – und Gerüchte verbreiten. Die Hemmschwelle der Weiterleitung ist niedrig,
weil die Mitglieder von Internetgemeinschaften sich meist nur unter selbstgewählten Pseudonymen kennen.
    Das Internet bildet also einen idealen Nährboden für Meme aus der Klasse der Gerüchte. Entsprechend viele Gerüchte haben dort ihren Ursprung und ihre Heimat.
    Verschwörungslegenden sind eine Untergruppe der Gerüchte. Sie verbreiten sich wie Gerüchte, wobei der Wahrheitsgehalt für die Glaubwürdigkeit eine untergeordnete Rolle spielt. Wichtige Faktoren sind die Zuschreibung einer zuverlässigen Quelle, die Übereinstimmung mit dem Weltbild des Zuhörers und eine für ihre Ausbreitung geeignete Umgebung.
    Wie beim Verschwörungsglauben gilt: Der Wahrheitsgehalt beeinflusst die Glaubwürdigkeit einer Verschwörungslegende nur wenig. Sollte sie sich als falsch erweisen, geht die Verbreitung der Legende nur in dem Maße zurück, wie der Nachweis der Unwahrheit seinerseits glaubwürdig erscheint.

Erfolg und Wahrheitsgehalt von Verschwörungstheorien
    Verschwörungstheorien versuchen, einen Verschwörungsglauben quasi akademisch zu untermauern. Das Bekenntnis eines Verschwörungsglaubens passt in ein oder zwei Sätze, und eine Verschwörungslegende muss sich in einer Minute erzählen lassen, wenn sie nicht langweilig werden soll. Eine Verschwörungstheorie umfasst meist jedoch ein ganzes Buch. Nur sehr wenige davon erklimmen den Olymp der Bestsellerlisten, und eine kaum größere Anzahl sichert ihren Verfassern wenigstens den Lebensunterhalt. Die weitaus meisten Autoren von Verschwörungstheorien verdienen kein Geld mit ihren Büchern, sondern ruinieren lediglich ihren Ruf. Was unterscheidet die erfolgreichen Theorien von der Masse der übrigen? Sehen wir uns die Werke bekannter Verschwörungsautoren doch einmal näher an. Ich habe für die Analyse vier der erfolgreichsten Autoren ausgewählt:
    Charles Berlitz, Erich von Däniken, Dan Brown und Mathias Bröckers.
     
    Charles Berlitz wurde im Jahre 1974 mit dem Buch
Das Bermuda Dreieck
schlagartig weltbekannt. Im Bermudadreieck zwischen den Bermudainseln, Florida und Costa Rica, so schrieb er, verschwänden Schiffe auf geheimnisvolle Weise oder sänken so plötzlich, als würden sie unter Wasser gezogen. Flugzeuge kämen vom Kurs ab oder stürzten ab, weil ihre Magnetkompasse plötzlich verrückt spielten. Hatten dort Außerirdische eine Kolonie errichtet? Liegt auf dem Meeresgrund das versunkene Atlantis? Oder gibt es dort eine Zone der Zeitverzerrung? Charles Berlitz jonglierte in seinem Buch mit allerlei phantasievollen Spekulationen. Schon 1975 wies der amerikanische Autor Lawrence Kusche nach, dass Berlitz die von ihm zitierten Quellen mehrfach ungenau oder falsch wiedergegeben hatte. So war die Anzahl an Schiffsuntergängen im Bermudadreieck keineswegs ungewöhnlich hoch, wenn man berücksichtigt, dass es sich um eines der meistbefahrenen Seegebiete der Welt handelt. Berlitz’ Buch verkaufte sich trotzdem hervorragend und wurde in viele Sprachen übersetzt.
     
    Noch erfolgreicher ist der Schweizer Autor Erich von Däniken. Auf seiner Website gibt er an, 63 Millionen Bücher verkauft zu haben (Stand: Februar 2006 ). Damit kommt er zwar noch nicht an Agatha Christie heran, deren Bücher eine Gesamtauflage von zwei Milliarden erreicht haben, aber unter den Esoterikern ist er sicherlich einer der Meistgelesenen. Seit seinem ersten Buch
Erinnerungen an die Zukunft
im Jahre 1968 vertritt er in einem ungebrochenen Strom von Publikationen die Auffassung, dass in prähistorischer und sogar noch in historischer Zeit außerirdische Astronauten die Erde besucht hätten. Die Götter der Menschen, so behauptet er, seien in Wirklichkeit Besucher von anderen Sternen gewesen. Fachwissenschaftler, die seine Theorien bezweifeln, mag Däniken nicht sonderlich. Er wirft ihnen vor, seine Thesen entweder
aus Dummheit oder mit Absicht zu ignorieren, wenn sie nicht ohnehin solche Fachidioten sind, dass sie Erkenntnisse außerhalb ihres eigenen Gebietes gar nicht wahrnehmen können. Es hat der Popularität seiner Bücher nicht geschadet, dass ihm schon zu Anfang diverse Fehler,

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