Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer
Ungenauigkeiten, Fälschungen und entstellende Zitate nachgewiesen wurden.
Der dritte Autor verfasst keine Sachbücher, sondern höchst erfolgreiche Romane: Dan Brown, der unter anderem die internationalen Bestseller
Illuminati
und
Sakrileg
geschrieben hat. Beide Bücher sind spannende Mystery-Krimis mit einer großen Zahl von symbolischen Rätseln und Anspielungen. Der Held der Romane ist der Symbolologe (eine erfundene Berufsbezeichnung) Robert Langdon aus Harvard. Er ist allseits beliebt, verfügt über unbegrenzte finanzielle Mittel und ist mit einem überragenden Verstand ausgestattet. Dan Browns Thriller
Illuminati
geht davon aus, dass der Illuminatenorden nicht nur überlebt hat, sondern eigentlich viel älter war als angenommen wurde. Nach seiner scheinbaren Zerschlagung wurde er in Wahrheit immer mächtiger. Seine Anführer schrecken vor nichts zurück, um die verhasste katholische Kirche zu bekämpfen. Darum, so scheint es, stehlen sie aus dem Forschungszentrum CERN in Genf eine Antimateriebombe, ermorden einen Wissenschaftler und brennen ihm das Wort »Illuminati« auf die Brust, um an ihrer Täterschaft erst gar keinen Zweifel aufkommen zu lassen. Die Antimateriebombe, die praktischerweise gut transportabel ist, soll den Vatikan pulverisieren, und zwar dann, wenn alle Kardinäle zum Konklave, der Papstwahl, versammelt sind.
Noch erfolgreicher war Dan Brown mit seinem Roman
Sakrileg
. Im Louvre, so beginnt die Geschichte, wird der Chefkurator Jacques Saunière ermordet. Bevor er stirbt, hinterlässt er eine verschlüsselte Nachricht an seine Enkelin Sophie Neveu. Der zufällig in Paris weilende Symbolologe Robert Langdon gerät unter Mordverdacht und muss zusammen mit der schönen Sophie seine Unschuld beweisen, der Polizei entwischen und vor einem Mörder von
der finsteren katholischen Organisation »Opus Dei« fliehen. Zu diesem Zweck entschlüsseln die beiden jede Menge Symbole in alten Bildern, Reliefs und Kirchen. Ferner nehmen sie mit der altehrwürdigen Organisation »Prieuré de Sion« Kontakt auf, der schon Leonardo da Vinci und Isaak Newton angehörten, und finden schließlich den heiligen Gral. Auch der Mörder des Chefkurators entgeht nicht seiner gerechten Strafe.
Dan Brown erhebt den Anspruch: »Sämtliche in diesem Roman erwähnten Werke der Kunst und Architektur und alle Dokumente sind wirklichkeits- bzw. wahrheitsgetreu.«
Inzwischen hat im Louvre sowie in der kleinen Kirche St. Sulpice in Paris eine Art Dan-Brown-Tourismus eingesetzt. Mit dem Buch in der Hand suchen die Menschen das Da-Vinci-Bild »Das letzte Abendmahl« (das in Mailand hängt), die Toilette, in der Robert Langdon sich versteckt hat (existiert dort nicht) oder den alten Pariser Nullmeridian (den das Buch um eine Kleinigkeit verlegt hat). Sie versuchen, die seltsamen Wege nachzuvollziehen, die Robert Langdon in Paris nimmt, als er von seinem Hotel in den Louvre gefahren wird (zu Fuß wäre er schneller) oder zählen nach, ob die Glaspyramide am Eingang des Louvre wirklich die teuflische Zahl von 666 Glasscheiben hat (es sind 698 ). Vielleicht fühlen sie sich sogar versucht, das eine oder andere Ausstellungsstück mitgehen zu lassen, denn Dan Brown erklärt ausdrücklich, dass die Überwachungskameras im Louvre nur Attrappen sind (sind sie nicht, also besser nichts dergleichen versuchen).
Dan Brown beschreibt ein fiktives Paris, nicht das wirkliche. Das ist selbstverständlich seine dichterische Freiheit – wäre da nicht sein ausdrücklicher Anspruch, dass alles genau stimmt. Die vorgetäuschte Wirklichkeitsnähe macht einen beträchtlichen Teil der Spannung aus und ist sicherlich ein bewusstes Stilmittel, aber sie ist eben nur – vorgetäuscht.
Mathias Bröckers, der vierte Autor, passt auf den ersten Blick nicht recht ins Bild. Seine Themen sind die Terroranschläge auf das
World Trade Center und das Pentagon am 11 .September 2001 . In seinen Büchern und Artikeln theoretisiert er nicht, er polemisiert. Die Regierung der USA , so steht für ihn fest, hat die Terroranschläge geduldet oder selbst inszeniert. Mathias Bröckers erfährt das im Wesentlichen durch seine beständige Spurensuche im Internet und schreibt die Ergebnisse seiner Recherchen in einer eigenen, 57 Folgen umfassenden Serie im Internet-Magazin
Telepolis
zusammen. Diese Artikel hat er zusammen mit einem theoretischen Vorspann zu seinem Buch »
Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11 . 9 .«
verarbeitet
,
dem
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