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Freiwild Mann

Freiwild Mann

Titel: Freiwild Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Licht.
    Die Vernichterinnen traten von der Tür und den Fenstern zurück, die Lasergewehre im Anschlag.
    „Was ist das für ein Geräusch, Sau?“ fragte Garnet ruhig.
    Ruras Gesicht war ausdruckslos. „Hirsche … nein, Rehböcke. Die Rehböcke bellen sich manchmal an.“
    Aber es war nicht das Bellen der Rehböcke. Das Geräusch war nicht ganz so rauh wie das der Rehböcke. Es war Diarmid, der ihr Bescheid gab, daß er in der Nähe war.
    „Ich kann nichts sehen“, sagte Garnet. „Wenn du wieder einen Trick versuchst, Baby, dann verbrenne ich dich. Bellende Rehe!“ Sie schnaubte geringschätzig, wußte aber offensichtlich nicht, ob sie es vielleicht nicht doch glauben sollte.
    Wieder bellte es. Diesmal war das Geräusch näher am Haus.
    Willa ging zur Tür, öffnete sie vorsichtig und schaute nach draußen. „Ich werde mich mal umsehen. Gib mir Feuerschutz.“
    „Sei vorsichtig, Willa. Dieses Reh stinkt vielleicht wie ein Schwein.“ Die Vernichterin wandte sich Rura zu. „Leg dich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden, da hinten bei der Wand. Keine Bewegung. Du würdest verblüfft sein, wenn du wüßtest, wie lange es dauert, bis du stirbst, wenn ich dir die richtigen Körperteile zuerst verbrenne.“
    Rura ging zu der hinteren Wand und legte sich gehorsam auf den Boden. Wenn sie etwas tun wollte, dann mußte sie es jetzt tun. Aber die Vernichterin war am anderen Ende des Zimmers am Fenster. Bevor Rura sie erreichen könnte, wäre sie in zwei Hälften geteilt. Der Schürhaken … Das war eine Möglichkeit. Aber er war zu weit entfernt. Langsam robbte Rura zu ihm hin. Inständig flehte sie, daß es Geräusche geben würde, irgendeine Ablenkung. Aber draußen war es jetzt totenstill. Und drinnen hörte man nur das Knacksen des Feuers.
    Garnet stand am Fenster und schaute nach draußen. Da sie andauernd ängstlich hierhin und dorthin schaute, nahm Rura an, daß die andere Vernichterin nicht mehr in Sicht war. Sie hatte sich inzwischen ungefähr einen Meter weit an den Herd herangearbeitet. Noch zwei Meter, dann hatte sie den Schürhaken. Das jetzt brüllende Holzfeuer verstrahlte eine starke Hitze. Es tat ihr in den Augen weh, aber sie arbeitete sich weiterhin Millimeter um Millimeter voran.
    Von draußen war jetzt ein entferntes Knacken zu hören, direkt darauf folgte ein schrecklicher schriller Schrei, der in einem Gurgeln erstarb. Dann war kurz Stille. Dann hob das Bellen wieder an.
    Garnet trat vom Fenster zurück, blaß und erschrocken. Sie schaute zu Rura und bemerkte die stetige Bewegung. „Keine Bewegung, Schweinebrutkasten, oder ich röste das Ding in deinem Bauch … Das war also ein Rehbock! Und wahrscheinlich haben wir Willa gerade erfreut lachen gehört … Aufstehen, Sau. Wenn du nicht genau das tust, was ich sage, dann verbrenne ich dich so, daß du eine Woche zum Sterben brauchst.“
    Rura stand auf. Sie brachte ein Lächeln zustande. „Wilde Rehe können böse werden, wenn sie gereizt werden“, sagte sie gleichgültig. „Besonders die männlichen Rehe.“
    Garnet lächelte grimmig. „Dann jagen wir jetzt Rehe. Du gehst durch die Tür, Baby. Mein Gewehr ist immer auf deinen Rücken gerichtet. Du rufst diesen … diesen Rehbock. Und dann sagst du ihm, daß du brennst, wenn er nicht bei zehn hier ist. Und wenn ich brennen sage, dann meine ich auch brennen. Darin bin ich Fachfrau.“
    Rura lachte. Schreckliche Wut war in der Art ihres Lachens. Und Stolz. „Du denkst wohl, ich würde da mitspielen, Höllenhure? Fang an mit dem Verbrennen. Der Mann da draußen ist Diarmid MacDiarmid. Er war mit der Armbrust jagen. Jetzt hat er wahrscheinlich ein Lasergewehr. Verbrenne mich, dann wirst du schon sehen, was geschieht. Ich brauche nicht lange, bis ich tot bin. Du hingegen wirst herausfinden, daß Minuten wie Stunden erscheinen können und Stunden wie Jahre.“
    Die Vernichterin drehte sich konsterniert vom Fenster weg. „MacDiarmid! Der Mann schlechthin?“
    „Der Mann schlechthin.“ Rura vergaß ihre Schmerzen, vergaß die Furcht. „Ein Mann, der eine ganze Schwadron Grenzerinnen aufwiegt. Du hast den Hauptgewinn gezogen.“
    Zersplitterndes Glas war plötzlich zu hören. Garnet wirbelte zum Fenster. Während sie dies tat, flog die Tür auf, und Diarmid stürzte herein, das Lasergewehr in den Händen. Im Bruchteil einer Sekunde erkannte er alles, was es zu erkennen gab.
    „Waffe weg, Höllenhure! Nicht bewegen, nicht atmen, nicht reden.“
    Garnet erstarrte. Ihr Gewehr war in die

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