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Freiwild Mann

Freiwild Mann

Titel: Freiwild Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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verkehrte Richtung gerichtet.
    „Fallen lassen!“
    Sie ließ es fallen. Diarmid gestattete sich ein Lächeln in Richtung Rura.
    „Nimm der Dame das Spielzeug weg, Liebling. Wir dürfen sie nicht in Versuchung führen.“
    Rura nahm der Grenzerin das Gewehr ab. „Diarmid, ist alles in Ordnung?“
    „Mit mir ist alles in Ordnung. Und mit dir?“
    „Mit mir jetzt auch.“ Die Vernichterin war wie ein Tier geschnürt worden, die Hände an den Knöcheln festgebunden. Sie hockte auf dem Boden, die Knie unter dem Kinn. Diarmid schaute sie fast wohlwollend an.
    „Du hast Glück“, sagte er fröhlich. „Du hast schon länger gelebt als die meisten anderen, denen ich begegnet bin. Wenn unsere Unterhaltung interessant ist, dann kannst du dir einen schnellen Tod verdienen. Interessiert dich dieses Angebot?“
    Garnet sagte nichts. Aber sie erwiderte seinen Blick, die Augen mit Abscheu gefüllt.
    „Bitte“, sagte Rura. „Bitte, Diarmid, kein Morden mehr. Du und ich, wir haben schon so viele vernichtet.“
    „Mädel, willst du mich entwaffnen? Hier haben wir einen Singvogel. Laß ihn singen. Ich möchte gern wissen, wie die Grenzer unseren Stützpunkt entdeckt haben. Das war keine Routinepatrouille. Um diese Jahreszeit kommen sie nicht so weit nach Norden – wenn sie nicht schon ein Ziel haben.“
    „Sie hatten ihr Ziel. Gestern war ein Hubschrauber da und kreiste über dem Wald. Ich fürchte, sie haben den Rauch gesehen.“
    „Den Rauch gesehen?“ Er war verblüfft.
    „Ich … Ich hatte das Feuer nicht gelöscht. Es war so kalt, und es war so wenig Rauch. Ich dachte, die Glut würde das Haus warmhalten bis …“ Sie konnte nicht fortfahren.
    „Warum hast du mir das mit dem Hubschrauber nicht gesagt?“
    „Weil …“ Rura weinte. „Weil ich Lindsays Zuflucht nicht verlassen wollte. Ich wußte, daß wir, wenn ich dir das mit dem Hubschrauber erzählt hätte oder wenn du ihn gehört hättest, hier hätten weggehen müssen. Das Haus ist unser Heim. Ich … Ich wollte, daß unser Kind hier geboren wird.“
    „Rura, das Kind kann hier nicht geboren werden, jetzt nicht mehr, das muß dir klar sein. Du hast unser Leben um eines Luxus willen aufs Spiel gesetzt. Das war sehr dumm.“
    Die Vernichterin sagte etwas. „Rura! Du heißt Rura … Rura Alexandra wahrscheinlich. Die Neue mit dem silbernen Nippel, totgeglaubt, aber in Wirklichkeit zur Schweinebraut avanciert. Das ist ein Witz!“ Sie fing an, hysterisch zu lachen.
    Diarmid schaute auf sie herab. „Ruhe! Das ist kein Lied, das ich dich singen hören will.“
    Garnet lachte lauter. „Jetzt kannst du mich also nicht ficken, bevor du mich tötest. Die Dame wäre darüber nicht belustigt.“
    „Du setzt“, sagte Diarmid, „geborgte Zeit aufs Spiel.“
    „Ich weiß, daß das Ende nahe ist“, gab sie zurück, „und ich habe keine Lust, um Minuten zu feilschen.“
    „Gut gesagt. Nicht alle Vernichterinnen haben soviel Mut.“
    „Die, die du zur Sau gemacht hast, jedenfalls offensichtlich nicht!“
    „Mut nimmt verschiedene Formen an, Höllenhure.“ Er erhob das Lasergewehr. „Anscheinend brauchen wir keine Zeit mehr zu verschwenden.“
    „Bitte“, schluchzte Rura, „bitte. Bring sie nicht um. Sie kann doch keinen Schaden mehr anrichten.“
    Diarmid schaute Rura verwundert an. „Soll ich sie gehen lassen, damit sie denen da unten sagt, sie sollen noch mehr Truppen hochschicken, um Diarmid MacDiarmid ein wenig Vergnügen zu bereiten?“ Seine Stimme war sarkastisch. „Waren sie und die Tote nicht darauf aus, uns zu vernichten?“
    „Sie kann keinen Schaden mehr anrichten“, sagte Rura müde. „Wenn du sie zu Fuß und ohne Waffen losschickst, dann braucht sie lange, bis sie zurück in Carlisle ist – wenn sie das Glück hat, überhaupt dorthin zu kommen. Du brauchst sie nicht zu töten, und es kann nichts schaden, ihr eine kleine Überlebenschance zu geben.“
    „Bedeutet diese Vernichterin etwas für dich?“ Er war verwundert.
    „Ich will nur, daß sie überleben kann, das ist alles. Du brauchst sie nicht umzubringen. Das erledigt Schottland. Die Welt, in der wir leben, wird sie töten.“
    Garnet gab eine erneute schreckliche Lachsalve von sich. „Erzähl ihm, wie ich dich umarmt habe, Liebes. Erzähl ihm, wie ich dich geküßt habe. Sag ihm, daß es dir gefallen hat.“
    „Hör nicht auf sie“, sagte Rura. „Kannst du nicht sehen, was sie vorhat?“
    Plötzlich schien sich Diarmid zu entspannen. „Liebling, wir müssen uns über andere

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