Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)
mir ins Gesicht sehen konnte. »Von der ersten Minute an, als ich dich sah.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich mir überlege, wie lange wir wegen dummer Missverständnisse nicht zusammengekommen sind. Versprechen wir uns gegenseitig, dass wir uns von nun an alles erzählen. Keine Geheimnisse mehr.«
»Du hast es erfasst«, erwiderte ich und besiegelte dieses Versprechen mit einem Kuss.
Nun lachte er. »Dann muss ich dir auch beichten, dass ich an dem Morgen gar nicht geschlafen habe, als ich, ähm, dir an deine Brust gegrapscht hab.«
Mir fiel die Kinnlade herunter und ich boxte ihn auf den Arm. Dann beugte ich mich vor und flüsterte ihm ins Ohr: »Zu dumm,dass du dich tot gestellt hast. Ich hätte dir vielleicht auch noch mehr erlaubt, wenn du einfach mal gefragt hättest.«
»Tatsächlich?« Er wackelte mit den Augenbrauen.
»Tja, dafür ist es jetzt zu spät.«
»Na, das wollen wir doch mal sehen.« Er legte die Arme um mich und zog mich mit sich herunter. Behutsam, um nicht gegen meinen verletzten Arm zu stoßen oder mich zu fest zu drücken, beugte er sich über mich und küsste mich. Ich packte seinen Hintern.
Er lehnte sich zurück und sah mich an. »Was machst du da?«
Ich kicherte. »Ich grapsche auch ein bisschen. Besser geht es nicht mit einer Hand.«
Auf seinem Gesicht breitete sich ein verschmitztes Grinsen aus und mein Puls begann zu rasen, als er einen Knopf an meiner Bluse aufknöpfte. Dann glitt seine Hand weiter zum nächsten Knopf. »Was machst du denn da?« Das klang ein wenig atemlos. Er war schon beim dritten Knopf.
»Ich wollte nur nachsehen, ob du wieder diese rote Unterwäsche anhast.«
»Oh, du!«
Seine Finger zeichneten die leuchtend rote Narbe nach, wo John mich geschnitten hatte. Er beugte sich vor und küsste sie, bevor er mir tief in die Augen sah. »Das verspreche ich dir, Emma. Ich mach das alles wieder heil.« Ich zog ihn zu mir herunter und küsste ihn.
Wir drehten uns beide überrascht um, als die Tür aufging. »Emma, ich wollte nachsehen ...« Mutter verstummte, als sie begriff, was sie da sah. »Wie ich sehe, geht es dir besser. Das Essen ist fertig.«
Brian und ich begannen beide zu lachen. »Oh-oh. Nun wirst du mich wohl oder übel heiraten müssen.«
»Mit Vergnügen.« Er hielt mich fest und küsste mich noch einmal. Dann setzte er mich auf und knöpfte mir die Bluse zu. »Tut es dir leid, dass du das Singledasein aufgibst und nun doch keine alte Jungfer wirst?«
»Eine Zeit lang hat mir die Idee gefallen, aber das ist nichts gegen die Aussicht, den Rest meiner Tage mit dir zu verbringen. Und Nächte«, fügte ich augenzwinkernd hinzu.
Er nahm meine Hand und half mir auf. »Das kann ich dir versprechen. Komm, da draußen steigt unsere Verlobungsparty. Feiern wir mit.«
Es war der glücklichste Tag meines Lebens.
Epilog
Ein halbes Jahr später stand ich wieder einmal im Vorraum der Kirche. Orgelmusik ertönte und ich wandte mich zu Kathy. »Bist du bereit?« Sie nickte und ich ging durch die Tür in den Kirchenraum. Dort wartete schon Brian und nahm meinen anderen Arm. Heute war Kathy die Braut und ich war ihre Trauzeugin.
Brian und ich hatten drei Monate zuvor geheiratet. Mein Vater traute uns, an unserer Lieblingsstelle im Park, wo wir die Sternschnuppen beobachtet hatten. Es war eine wunderschöne Zeremonie, und unsere Familien hätten glücklicher nicht sein können angesichts der Wendung, die die Ereignisse schließlich genommen hatten.
Als wir den Mittelgang entlangschritten, beugte Brian sich zu mir herunter und flüsterte: »Erinnerst du dich an unsere Hochzeitsnacht?«
Ich spürte, wie mir die Hitze in die Wangen stieg. Ich nickte. »Heute Abend erwarte ich eine Wiederholung.«
»Ihr Wunsch ist mir Befehl«, sagte er, als wir uns trennten und unsere Plätze einnahmen.
Der »
Hochzeitsmarsch
« setzte ein und eine strahlende Kathy und ein seliger Donnie traten vor den Altar. Während Dad sie Schritt für Schritt durch die traditionelle Zeremonie führte, konnte ich meine Augen nicht von meinem gut aussehenden Ehemann lassen. Er hatte mich zur glücklichsten Frau der Welt gemacht.
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