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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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unregelmäßig geformte Gebilde hingen etwas abseits. Teal blinzelte in die Helligkeit, dann kam er auf die Idee, einen Filter einzuschalten. Der milchig-blendende Lichthof, der das größere Objekt einhüllte, verblaßte. Nun konnte er Einzelheiten ausmachen, ein Muster von wirbelnden, unregelmäßig zusammengeballten Lichtkonzentrationen, die in mehreren Spiralarmen von einem zentralen Kern ausgingen.
    Die Erkenntnis traf Teal mit einem betäubenden Schock.
     

 
5.
     
    Vanderguerre starrte durch das Doppelokular auf die Lichterscheinungen, und der stählerne Stachel in seiner Brust war für einen Moment beinahe vergessen.
    Die Milchstraße mit den beiden Magellanschen Wolken. Und der andere, kleinere Nebel – Andromeda!
    »Schalte die Kameras ein, Lester«, flüsterte er. »Das müssen wir festhalten.«
    »Laß uns von hier verschwinden, Jake!« Teals Stimme war rauh.
    »Mein Gott, ich hätte nie gedacht …«
    »Niemand dachte es«, sagte Vanderguerre. »Deshalb müssen wir es aufnehmen, Les …«
    »Also gut. Es wird nicht lange dauern. Aber dann laß uns umkehren. Gleich!« Teal war blaß und zitterte. Aber man konnte es ihm nicht zum Vorwurf machen. Eine Million Lichtjahre in einem Sprung …
    Minuten später ließ Teal sich auf seinen Sitz fallen und legte die Gurte an. »Los, jetzt«, sagte er. »Bevor …«
    »Ja«, sagte Vanderguerre mit schwacher Stimme. »Bevor du dich hier draußen mit einem Leichnam wiederfindest. Du hast recht.«
    Er lag schlaff in seinem Sitz. Seine Brust schien zu enormer Größe angeschwollen, durchschossen von einer Agonie, die wie gedämpfte Explosionen pulsierte. Jeder Augenblick konnte jetzt das Ende bringen. Und die Doppelsteuerung verlangte, daß zwei Piloten den Sprung auslösten. Es war keine Zeit zu verlieren.
    »Alles fertig«, schnappte Teal.
    Vanderguerre hob seine Hände zum Hebel, und er wußte, daß es seine letzte Bewegung sein würde. Der stählerne Stachel bohrte sich in seine Brust.
    »Los«, keuchte er und stieß den Hebel vorwärts …
    Der weißglühende Amboß traf ihn mit unerträglicher Gewalt.
     

 
6.
     
    Teal schüttelte seinen Kopf, öffnete blinzelnd die Augen. Gierig und erwartungsvoll überflog er die Instrumente.
    Nichts hatte sich geändert. Die Instrumente zeigten noch immer ihre sinnlosen Ablesungen; die Bildschirme waren leer.
    »Jake – es hat nicht geklappt!« Teal fühlte eine plötzliche Beengung, die seine Kehle würgte, als er die reglose Gestalt im anderen Sitz liegen sah.
    »Jake!« schrie er. »Du kannst nicht tot sein! Noch nicht! Ich würde hier festsitzen! Jake! Wach auf! Wach auf!«
     

 
7.
     
    Aus immensen Tiefen schwamm Vanderguerre aufwärts, um zuletzt in einer stürmischen See von Schmerzen aufzutauchen. Er lag eine Weile und rang nach Atem, und nichts als der Überlebenskampf von einer Sekunde zur nächsten hatte in seinem Bewußtsein Platz. Nach langer Zeit endete die Agonie. Langsam und mit Mühe wendete er seinen Kopf.
    Teals Sitz war leer.
    Was bedeutete das? Er konnte die Kapsel nicht verlassen haben; sie war eine versiegelte Einheit, nur von außen zu öffnen. Was war geschehen? Sie hatten den Sprung gemacht, er hatte gefühlt, wie es losgegangen war …
    Aber Teal war fort. Und dort draußen schwebte noch immer die mächtige Galaxis des Andromedanebels.
    Irgend etwas ist hier passiert, sagte er sich; etwas, das ich nicht verstehe. Noch nicht. Aber ich habe Daten, und ich habe ein Gehirn. Ich muß die Situation analysieren, Folgerungen daraus ziehen …
    Von irgendwo kam ein Satz in seinen Sinn: Raum ist eine Eigenschaft von Materie …
    Und wo es keine Materie gab, war – Raumlosigkeit.
    Natürlich, dachte Vanderguerre. Wenn wir nachgedacht hätten, dann wäre uns klargeworden, daß es für das MTE-Modul theoretisch keine Grenze gibt. Wir holten alles heraus, und das Ding warf uns glatt aus der Galaxis, in eine Region, wo die Materiedichte vielleicht ein Ion pro Kubikkilometer beträgt, in eine Sackgasse des Raums. Kein Wunder, daß wir nicht weiterflogen – und daß wir nicht zurückspringen können. Null ist eben ein Sonderfall von Unendlichkeit …
    Sein Blick fiel auf Teals leeren Sitz. Was war mit Teal? Wie erklärte die Vanderguerre-Theorie vom negativen Raum dieses Ding?
    Feuer flackerte plötzlich in seiner Brust. Sein Körper versteifte sich, der Atem blieb in seiner Kehle stecken. Soweit die Theorien. Dies war es, kein Zweifel. Seltsam, daß es so enden mußte, in Raum und Zeit so weit entfernt

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