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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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von allem, das er je geliebt hatte.
    Die Flammen leckten höher und verzehrten das Universum in flackernder Glut …
     

 
8.
     
    Vanderguerre stand auf einem Kiesweg neben einem See. Es war Abend, und ein kalter Nebel lag über dem Wasser. Hinter den dunstigen Baumreihen am jenseitigen Ufer erhob sich ein Hügel, gesprenkelt mit Gebäuden. Er erkannte die Gegend sofort: Lake Beryl. Und das Datum: 1. Mai 2007. Es war alles so klar vor seinen Augen, als ob es erst gestern gewesen wäre, nicht vor zwanzig Jahren. Das kleine Hotel, fast leer um diese Zeit, lange vor Beginn der Sommersaison, die Blumen auf den Tischen, das Picknickpaket, vom Kellner in einen Korb gepackt …
    Und Mirla. Er wußte, bevor er sich umwandte, daß sie dastehen würde, lächelnd wie er sie über die Jahre in seiner Erinnerung bewahrt hatte …
     

 
9.
     
    Die Musik war laut, und Teal füllte sein Glas auf, froh über den Lärm und das Gedränge und das Mädchen neben ihm, und für die Dauer eines Augenblicks schien die Erinnerung an einen anderen Ort sich in sein Bewußtsein zu drängen – eine Vision schrecklicher Einsamkeit und einer Angst, die ihn wie ein Brecher überrollte. Er stieß den Gedanken zurück.
    Wein ergoß sich aus dem übervollen Glas auf die Tischdecke. Es war nicht wichtig. Teal trank das Glas leer, ließ es aus seiner Hand fallen und suchte hungrig den Mund des Mädchens.
     

 
10.
     
    »Jake – was hast du?« fragte Mirla. Ihr Lächeln hatte sich in besorgte Aufmerksamkeit verwandelt.
    »Nichts. Gar nichts«, murmelte Vanderguerre. Halluzination! sagte eine Stimme in seinem Kopf. Und doch ist es wirklich – so wirklich, wie nur das Leben sein kann …
    Mirla legte ihre Hand auf seinen Arm und blickte in sein Gesicht. »Du siehst plötzlich so – so besorgt aus.«
    »Mirla … etwas Komisches ist geschehen.« Er führte sie zu einer Bank neben dem Weg. Sie setzten sich. Sein Herz pochte, aber es pochte kräftig und gleichmäßig.
    »Was ist, Jake?«
    »Ich weiß es nicht. Ein Traum? Oder … ist dies der Traum?«
    »Erzähl es mir.«
    Vanderguerre tat es.
    »Ich war dort«, schloß er. »Noch vor einem Augenblick. Und nun bin ich hier.«
    »Das ist ein seltsamer Traum, Jake. Aber es kann nur ein Traum sein. Dies ist die Wirklichkeit.«
    »Meinst du, Mirla?«
    »Aber ganz gewiß! Du hast diese Dinge geträumt …«
    »Welches Darum haben wir?« fragte er plötzlich.
    »Wieso, den ersten Mai 2007 …«
    »Den ersten Mai 2007. Das ist das Datum, wo die Hauptkuppel der Marsstation eins durch eine Explosion zusammenstürzte. Zwölf Tote. Einer von ihnen war Mayfield, der Ökologe!« Vanderguerre sprang plötzlich auf. »Ich habe heute noch keine Zeitung gelesen, kein Fernsehen, nichts! Du weißt es, Mirla; wir waren den ganzen Tag unterwegs!«
    »Du meinst … Du glaubst …«
    »Komm, wir gehen zum Hotel. Die Nachricht müßte inzwischen gekommen sein!«
    Sie gingen weiter, erreichten eine Viertelstunde später die kleine Ortschaft. Aus dem offenen Eingang einer Bar dröhnte ein Fernsehgerät.
    »… unter den Todesopfern sind Oberst Mark Spencer, Kommandant der Marsstation eins …«
    »Ein Irrtum«, sagte Vanderguerre. »Er wurde nur verletzt und überlebte.«
    »… Doktor Gregor Mayfield, berühmt durch seine Arbeiten über Wüstenökologie …«
    »Mayfield!« keuchte Mirla. »Jake – du wußtest es!«
    »Ja«, sagte Vanderguerre. Seine Stimme klang plötzlich nüchtern. »In der Abwesenheit von Materie existiert Raum nicht. Zeit ist eine Funktion des Raums, das Medium, worin Ereignisse stattfinden. Ohne Raum kann es keine Bewegung geben – und keine Zeit. Alle Zeiten werden eins. Ich kann dort sein – oder hier …«
    »Jake!« sagte Mirla und klammerte sich an seinen Arm. »Ich fürchte mich! Was bedeutet es?«
    »Ich muß zurück.«
    »Zurück?«
    »Verstehst du nicht, Mirla? Ich kann mein Schiff und meinen Kopiloten nicht verlassen. Ich darf das Programm nicht aufgeben, für das ich zwanzig Jahre meines Lebens geopfert habe. Ich kann nicht zulassen, daß sie das MTE als einen Fehlschlag zu den Akten legen – als eine Panne, die zwei Menschen tötete. Das ganze Programm wäre erledigt.«
    »Ich verstehe nicht, Jake. Wie kannst du zu einem – Traum zurückgehen?«
    »Ich weiß es nicht, Mirla. Aber ich muß es versuchen.« Er machte seinen Arm los und blickte in ihr Gesicht.
    »Vergib mir, Mirla. Hier ist ein Wunder geschehen. Vielleicht …« Während er noch in ihr Gesicht blickte, schloß er seine

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