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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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Termin habe. Was die anderen angeht, weiß ich nicht, wo sie sind. Ich kenne nur meinen eigenen Terminkalender.“
    „Nun, sie sind alle im Krankenhaus“, entgegnete er leichthin. „Ich habe damit gerechnet, dass Sie auch dort sind.“
    „Hat Angela endlich ihr Baby bekommen? Sie ist schon seit ein paar Tagen überfällig.“
    Er pochte unzufrieden mit dem Gehstock auf den Boden, als sei sie eine Schülerin, die die falsche Antwort gegeben hatte. „Hören Sie keine Nachrichten?“
    „Nur überregionale Sender. Und morgens lese ich das Wall Street Journal .“ Was wollte er von ihr? Sie wusste ja, dass er ein Exzentriker war. Aber … „Möchten Sie sich vielleicht setzen? Soll ich Ihnen einen Kaffee bringen?“
    „Nein danke, ich will mich nicht aufhalten. Ich muss zurück ins Krankenhaus. Vielleicht hole ich mir unterwegs noch etwas.“ Er machte keine Anstalten, auch nur einen Schritt ins Büro zu kommen, sondern stand immer noch auf der Schwelle.
    „Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“, versuchte Christina weiter herauszufinden, was er wollte. „Soll ich Bruce für Sie anrufen? Ich habe ihn heute noch nicht gesehen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich können Sie von hier aus Kims Restaurant nicht sehen, oder?“
    „Kims Restaurant?“ Sie versuchte angestrengt, einen Zusammenhang zwischen seinen Worten zu finden. Am besten einen, der sein seltsames Verhalten erklärte.
    „Das ist letzte Nacht abgebrannt“, informierte er sie. „Bis auf die Grundmauern. Da steht nichts mehr. Kim war früher meine Klientin. Ich glaube, Larry hat sie übernommen. Gutes Frühstück gibt’s da. Hoffentlich bauen sie es wieder auf.“
    „Keine Verletzten, hoffe ich?“
    „Es war schon zu, keiner mehr da.“
    „Gut.“ Christina wusste nicht weiter. Roy stand immer noch da und schaute sie feierlich an wie ein weiser Uhu.
    Dann endlich begriff sie. Er hatte nicht bestätigt, dass es keine Verletzten gegeben hatte. „Roy? Was ist los? Warum sind alle im Krankenhaus? Hatte Bruce letzte Nacht Bereitschaft?“
    Roy nickte still, und Christina sprang auf.
    „Margaret-Mary-Gemeindekrankenhaus in Batesville“, sagte er nur. „Über die Autobahn drüber weg, an der Kreuzung nach rechts abbiegen, dann links. Neben dem Golfplatz. Ist nicht zu verfehlen.“
    „Danke.“
    Christina stürzte hinaus, ohne noch eine weitere Sekunde zu verschwenden.
    Roy blieb im Türrahmen stehen und ließ seinen Blick durch Christinas Büro schweifen, als er spürte, dass noch jemand da war. Er drehte sich um.
    Reginald Morris stand direkt hinter ihm. „Christina ist eben an mir vorbeigejagt, als wären alle Teufel hinter ihr her. Hast du es ihr gesagt?“
    „Habe ich“, antwortete der Alte würdevoll. „Du hast ja gesehen, wie sie reagiert hat.“
    „Habe ich.“ Die beiden Männer hatten heute schon allerhand hinter sich. Besonders nach Colins Geständnis im Warteraum. „Was denkst du, wird sie tun, wenn sie herausfindet, dass es gar nicht so schlimm …?“
    „Keine Ahnung“, unterbrach Roy ihn. „Jedenfalls werde ich nicht hier warten, bis es mir irgendjemand erzählt.“
    Christina brauchte nur zwanzig Minuten bis ins Krankenhaus. Hätte ein Polizist sie irgendwo unterwegs wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten, dann hätte er das wahrscheinlich nicht überlebt.
    Sie hastete an die Rezeption und fragte nach Bruce Lancaster.
    „Moment“, sagte die ältliche Dame.
    Christina hätte am liebsten laut aufgeschrien, dass sie keine Zeit habe. Aber sie trat nur ungeduldig mit ihren flachen Pumps auf den Fliesenfußboden.
    „Zimmer 502“, informierte die Rezeptionistin sie. „Er ist …“
    Aber Christina war schon im Fahrstuhl und hämmerte ungeduldig auf den Knöpfen herum. Im fünften Stock konnte sie kaum abwarten, bis die Türen sich öffneten. Doch dann stand sie endlich direkt vor dem Zimmer Nr. 502.
    Die Tür war nur angelehnt, sie konnte Bruce sprechen hören. Gott sei Dank, er lebte! Die andere Stimme war … die einer Frau! Die Frau lachte tief und kehlig. Das klang nicht nach einem Gespräch zwischen Patient und Krankenschwester!
    In ihr stieg eine Wut hoch, wie sie sie noch nie erlebt hatte. Eine alles andere ausblendende Raserei, ausgelöst von der Vorstellung, Bruce könne sich einer anderen Frau zugewandt haben. Als ihr das bewusst wurde, war endlich alles klar.
    So würde sie nicht reagieren, wenn sie ihn nicht wirklich liebte. Und wenn sie ihn wirklich liebte, dann gab es keinen Grund auf dieser

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