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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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hatte. „Es ist eine komplizierte Angelegenheit. Sie ist schwer rumzukriegen. Ich komme voran, aber ich will nicht gefährden, was ich bisher erreicht habe.“
    „Okay, das verstehe ich. Silvester hast du dir jedenfalls nichts zuschulden kommen lassen. Aber wer ist sie?“
    „Ich will dir nichts verheimlichen, aber ich kann nicht darüber sprechen, weil wir vereinbart haben, es vorerst niemandem zu sagen.“
    „Was denn, schämt sie sich etwa für dich? Oder ist sie verheiratet?“
    „Hör auf, auf den Busch zu klopfen. Darauf falle ich nicht herein. Sie ist etwas Besonderes. Sie ist die Eine.“
    Colin ließ die Arme sinken. „Die Eine? Willst du damit etwa sagen …“
    „Ich heirate sie, ja. Sobald sie einverstanden ist.“
    Sein Freund betrachtete ihn aus schmalen Augenschlitzen. „Ich glaub’s nicht. Du meinst das ernst!“
    „Richtig.“
    „Und du rennst ihr echt hinterher?“
    „Ja, jedenfalls versuche ich es“, bestätigte Bruce. „Du solltest das auch mal machen. Würde dir guttun, jede Wette.“
    „Vergiss es. Du bist verrückt geworden, das ist alles. Was, wenn sie Nein sagt?“
„Keine Ahnung. Ich weiß, sie ist die Richtige, und ich nehme, was sie mir zu geben bereit ist. Die besten Frauen testen dich erst. Es ist wie mit einer langfristigen Investition, weißt du? Da prüft man auch erst alles besonders gründlich.“
    „Lächerlich“, platzte Colin heraus. „Ich habe dich noch nie so dämliches Zeug reden hören. Beziehungen sollen nicht in Arbeit ausarten.“
    „Oh, sie sind Arbeit pur. Nur schmerzhaft sollten sie nicht sein.“
    Colin wurde jetzt richtig wütend. „Du redest wie ein verdammter Psychiater, weißt du das? Aber das klären wir später. Ich habe auch zu arbeiten. Wie sieht’s mit ein paar Drinks nachher im Country Klub aus?“
    „Geht nicht. Ich bin für heute schon verabredet.“
    „Mit ihr.“
    „Ja.“
    Kopfschüttelnd verließ Colin den Konferenzraum.
    Bruce schaute auf seine Armbanduhr. Christina musste jeden Moment kommen. Wie sie ihre Beziehung unter Alltagsbedingungen fortsetzen wollten, war ihm ein Rätsel, aber er würde alles tun, was in seiner Macht stand.

10. KAPITEL
    Colin Morris war in seinem Element. Schon immer hatte er gern knifflige Fälle gelöst. Wenn er nicht hätte Anwalt werden müssen, wäre er Detektiv oder Ingenieur geworden. Lösungen für Probleme finden, das tat er am liebsten. Und Bruce hatte definitiv ein Problem. Sollte er doch glauben, verliebt zu sein. Aber deshalb mit neunundzwanzig heiraten?
    Wer wusste schon, was das für eine Frau war und welche Absichten sie wirklich verfolgte? Colin hatte gerade erst einen Fall gehabt, wo ein Mann von seiner Geliebten nach Strich und Faden ausgenommen worden war. Der Schaden hatte mehr als eine Million Dollar betragen.
    Im Fahrstuhl in den dritten Stock, wo sein Büro lag, dachte er angestrengt nach. Und als sich die Tür wieder öffnete, wusste er, was sein nächster Schritt sein würde.
    Es klopfte so laut an der Tür, dass Christina erschrocken zusammenfuhr. Ein tadellos gekleideter junger Mann öffnete und kam ohne zu fragen herein. Sie kannte ihn nicht.
    Er kam direkt auf sie zu und hielt ihr seine Hand entgegen. „Hallo, ich merke gerade, wir kennen uns noch gar nicht. Ich bin Colin Morris, Reginalds Sohn.“
    „Hallo.“ Christina stand höflich von ihrem Bürostuhl auf.
    Sein Händedruck fühlte sich an wie eine Stahlklammer, und Christina wappnete sich innerlich. Dies war kein Anstandsbesuch, das spürte sie instinktiv.
    „Haben Sie Bruce heute Morgen schon gesehen?“, fragte Colin, während sie sich wieder setzte.
    „Nein.“ Die Tür zum kleinen Konferenzraum war geschlossen gewesen, als sie vorhin vorbeiging. Also hatte er wahrscheinlich Besuch. Dass er im Haus war, wusste sie, denn sie hatte seinen Pick-up auf dem Parkplatz gesehen.
    „Bruce und ich sind schon seit Ewigkeiten Freunde“, begann Colin zu erzählen. Und er erzählte ihr alles über die Freundschaft, was sie schon längst von Bruce erfahren hatte. Was wollte er von ihr? So wie Bruce ihn beschrieben hatte, war er kein boshafter Mensch. Neugierig allerdings, daran gab es keinen Zweifel.
    „Christina, Sie haben in letzter Zeit mehr Zeit mit Bruce verbracht als ich. Ich mache mir Sorgen um ihn.“ Er erzählte ihr, was in der Silvesternacht passiert war. „Ich kenne ihn seit frühester Kindheit. Bruce würde nicht von Liebe reden.“
    „Vielleicht“, begann Christina zögernd, „ist er ja wirklich

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