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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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beginnen und Punkt Mitternacht damit aufzuhören. Sie hatte Kopfschmerzen vorgetäuscht, um in Ruhe telefonieren zu können.
    „Mir geht es gut. Habe ich den richtigen Zeitpunkt erwischt? Ist es jetzt gerade Mitternacht bei euch?“
    „Ja, es ist jetzt Mitternacht.“
    „Ich wollte um Mitternacht deine Stimme hören“, flüsterte sie.
    „Gesundes neues Jahr, Christina“, sagte er.
    Eine Weile herrschte Schweigen. Sie wusste, was sie sagen wollte, kämpfte aber noch mit sich. Sie hatte immer noch Angst. „Ich … ich glaube, ich bin jetzt … so weit. Falls du mich noch willst.“
    Wieder Schweigen. Warum machte er es ihr nur so schrecklich schwer?
    „Du meinst, du willst mich?“, fragte er endlich. Ganz Anwalt, der eine klare Aussage wollte.
    „Ja.“ Ihre Stimme klang noch immer zaghaft. Sie atmete tief durch. „Ja, ich will es versuchen. Ich will sehen, was passiert, wenn wir mehr als nur Freunde sind.“
    „Bist du sicher?“ Er gab ihr noch eine Chance, einen Rückzieher zu machen.
    Sie wartete einen Moment und lauschte in sich hinein. „Ganz sicher“, entschied sie dann. „Aber es wird sicher ein Problem werden, wo wir doch beruflich zusammenarbeiten.“
    „Das glaube ich nicht“, sagte er fest. „Küsse, Umarmungen. Mit dir und Bella zusammen sein. Das Normale halt.“
    „Heißt das …?“
    „Christina“, unterbrach er sie. „Ich war heute Abend in Begleitung der jüngeren Schwester der amtierenden Miss Indiana. Silvesterparty im Country Klub. Sie ist jung, schön und absolut nicht die Frau, mit der ich meine Zeit verbringen will. Wir hatten uns gerade eben verabschiedet, als du angerufen hast. Ich habe ihr gesagt, dass ich in eine andere Frau verliebt bin.“
    „In eine andere Frau verliebt?“, echote sie verständnislos. Die Jahre, die sie als betrogene Ehefrau an Kyles Seite verbracht hatte, ließen sie reflexartig denken, dass sie schon wieder hintergangen wurde.
    „Ja, in dich“, sagte Bruce. „Und ich bin so verzweifelt, dass ich mich mit jedem Krümelchen Zuwendung zufriedengebe, das du mir zukommen lässt. Das ist so jämmerlich.“
    „Du bist nicht jämmerlich.“
    „Doch. Ich habe versucht, so professionell wie möglich damit umzugehen. Aber ich bin in dich verliebt, und ich glaube, das geht auch nicht mehr weg. Du hast natürlich recht, es wird etwas komplizierter sein als Küsse, Umarmungen und Zusammensein. Wie ich dich einschätze, möchtest du nicht, dass es sich herumspricht. Und ich möchte es am liebsten von allen Dächern schreien.“
    „Oh Gott, bitte nicht. Meine Beziehung mit Kyle war dermaßen öffentlich, dass ich für den Rest meines Lebens genug habe. Wir sind Kollegen, Bruce. Wir bearbeiten gemeinsam einen wichtigen Fall. Wenn wir in zwei Wochen Schluss miteinander machen, ist das unangenehm für jeden in der Kanzlei. Ich bin gerade erst nach Morrisville gezogen.
    Da kann ich mit Bella nicht schon wieder umziehen. Wenn ich allein wäre, hätte ich nicht so ein Problem mit der ganzen Sache. Wir müssen uns Zeit lassen, sonst funktioniert das nicht. Nicht nach allem, was ich schon hinter mir habe.“
    „Ich habe dir doch Zeit gelassen.“
    „Ja, aber ich meine das anders.“ Christina seufzte. „Ich meine Zeit, die wir ganz für uns haben, unbeobachtet. Bitte, Bruce, das fällt mir alles so schwer. Ich will dich. Ich … brauche dich. Das habe ich jetzt begriffen. Aber ich habe auch Angst, da kann ich nur einen Schritt nach dem anderen machen. Ich habe einfach zu viel zu verlieren, verstehst du?“
    „Ja, das verstehe ich“, sagte Bruce leise. „Glaub mir, ich verstehe es wirklich.“
    „Aber ich gehe das Risiko ein, hörst du? Ich gehe das Risiko ein, mit dir zusammen zu sein.“
    „Na, dann konzentrieren wir uns eben erst einmal nur darauf“, schlug Bruce vor. „Das ist mir ja auch das Wichtigste.“
    Es wurde wieder still zwischen ihnen.
    „Sonntagvormittag sind wir wieder zu Hause“, sagte Christina leise. „Können wir uns dann sehen?“
    „Wie wär’s mit Pizza zum Abendbrot? Bei euch? Nur du und ich und Bella? Und wenn Bella im Bett ist, können wir reden und überlegen, wie es weitergehen soll.“
    Ihr wurde warm ums Herz. „Das hört sich gut an.“
    „Na dann, Christina, verbring jetzt den Rest des alten Jahres mit deiner Tochter. Ich geh nach Hause, und wir sehen uns am Sonntag. Das ist ein Date.“
    Als Christina das Telefon aufgelegte, zitterten ihre Hände. Der erste Schritt war getan. Sie hatte noch immer die Kontrolle über

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