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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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so weit von menschlichen Erfahrungen entfernt, daß sie unübersetzbar wurden.
    Dr. Thaddeus spielte im Nebenzimmer Cribbage mit Tom Meechum, Smiths Privatpfleger. Thaddeus hielt dabei ein Auge auf seine Anzeigen und Meßgeräte. Nicht ein einziger Herzschlag seines Patienten entging seiner Aufmerksamkeit. Als ein Licht statt zweiundneunzigmal in der Minute weniger als zwanzigmal zu flackern begann, eilte er in Smith' Zimmer, Meechum ihm auf den Fersen.
    Der Patient schwebte in der flexiblen Haut des Wasserbettes. Er sah aus wie tot. Thaddeus fluchte kurz und befahl: »Holen Sie Dr. Nelson!«
    »Jawohl, Sir!« Meechum zögerte. »Was ist mit den Elektroschockgeräten?«
    »Holen Sie Dr. Nelson!«
    Der Pfleger schoß hinaus. Der Krankenhausarzt untersuchte den Patienten, ohne ihn zu berühren. Er war immer noch damit beschäftigt, als ein älterer Arzt den Raum betrat. Er ging unbeholfen wie ein Mann, der lange im Raum gewesen ist und sich an die hohe Schwerkraft noch nicht wieder gewöhnt hat. »Nun, Doktor?«
    »Atmung, Temperatur und Puls des Patienten sind vor zwei Minuten plötzlich gesunken, Sir.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Nichts, Sir. Ihre Anweisungen.«
    »Gut.« Nelson besah sich Smith, studierte die Instrumente hinter dem Bett, die Zwillinge jener im Beobachtungsraum. »Geben Sie mir Bescheid, wenn irgendeine Veränderung auftritt.« Er wandte sich zum Gehen.
    Das erschreckte Thaddeus. »Aber, Doktor.«
    »Ja, Doktor?« gab Nelson zurück. »Wie lautet Ihre Diagnose?«
    »Äh, ich möchte mich über Ihren Patienten lieber nicht äußern, Sir.«
    »Ich habe Sie nach Ihrer Diagnose gefragt.«
    »Sehr wohl, Sir. Schock - atypisch vielleicht«, schränkte er ein, »aber Schock, der zum Exitus führen wird.«
    Nelson nickte. »Logisch. Das hier ist jedoch kein logischer Fall. Ich habe den Patienten ein Dutzendmal in diesem Zustand gesehen. Passen Sie auf!« Nelson hob Smith' Arm, ließ ihn los. Der Arm blieb, wo er war.
    »Katalepsie?« fragte Thaddeus.
    »Nennen Sie es so, wenn Sie wollen. Auch wenn Sie einen Schwanz als Bein bezeichnen, ist er immer noch keiner. Machen Sie sich keine Sorgen, Doktor. Es gibt nichts Normales in diesem Fall. Bewahren Sie ihn nur davor, daß er belästigt wird, und rufen Sie mich, wenn es eine Veränderung gibt.« Er legte Smith' Arm zurück.
    Nelson ging. Thaddeus betrachtete den Patienten, schüttelte den Kopf und begab sich wieder in den Beobachtungsraum.
    Meechum nahm seine Karten auf. »Spielen wir?«
    »Nein.«
    »Doc«, meinte Meechum, »wenn Sie mich fragen, der ist vor morgen früh ein Fall für die Blechwanne.«
    »Es hat Sie aber niemand gefragt. Gehen Sie, und rauchen Sie mit den Wachtposten eine Zigarette. Ich möchte nachdenken.«
    Meechum zuckte die Achseln und schlenderte auf die Wachen im Korridor zu. Die zuckten zusammen, dann sahen sie, wer er war, und entspannten sich. Der größere der beiden Marines fragte: »Um was ging die Aufregung?«
    »Der Patient bekam Fünflinge, und wir stritten darüber, wie sie heißen sollen. Wer von euch Affen hat eine Kippe? Und Feuer?«
    Der andere Marine zog ein Päckchen Zigaretten hervor. »Wie seid ihr für einen Schwangerschaftsabbruch ausgerüstet?«
    »Mittelmäßig.« Meechum steckte sich die Zigarette ins Gesicht. »Wirklich und wahrhaftig, Gentlemen, ich weiß gar nichts über diesen Patienten. Ich wünschte, es wäre anders.«
    »Was hat denn der Befehl >Absolut keine Frauen< zu bedeuten? Ist er sexbesessen?«
    »Ich weiß nur, daß man ihn von der Champion hergebracht und gesagt hat, er müsse absolute Ruhe haben.«
    »Von der Champion!« rief der erste Marine. »Das erklärt alles.«
    »Erklärt was?«
    »Ist doch klar! Er hat keine gehabt, er hat keine gesehen, er hat keine berührt - seit Monaten nicht mehr. Und er ist krank, kapiert? Sie fürchten, wenn er eine in die Finger kriegt, bringt er sich damit um.«
    Er zwinkerte. »Ich würde darauf wetten. Jedenfalls würde ich das tun, wenn ich an seiner Stelle wäre. Kein Wunder, daß sie die Miezen von ihm fernhalten wollen.«
    *
    Smith hatte die Ärzte wahrgenommen, aber gegrokt, daß ihre Absichten gut waren. Es war nicht notwendig, daß der größere Teil von ihm zurückgeholt wurde.
    Zu der morgendlichen Stunde, als menschliche Pfleger Patientengesichter unter dem Vorwand sie zu waschen mit nassen Tüchern schlugen, kehrte Smith zurück. Er beschleunigte sein Herz und seine Atmung und nahm Notiz von seiner Umgebung, die er gelassen betrachtete. Er sah sich

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