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Freu dich des Lebens

Freu dich des Lebens

Titel: Freu dich des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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selbstloser, idealistischer Art dazu verwendete, leidenden Menschen zu helfen. Plötzlich schloss George Eastman eine Glasvitrine auf und holte daraus die erste Kamera hervor, die er je besessen hatte - eine Erfindung, die er einem Engländer abgekauft hatte.
    Adamson fragte ihn des längeren über seine anfänglichen Schwierigkeiten aus, im Geschäftsleben Fuß zu fassen, und Mr. Eastman erzählte ihm bereitwillig von seiner armen Kindheit und von seiner verwitweten Mutter, die eine Pension geführt hatte, während er bei einer Versicherungsgesellschaft angestellt war. Der Schrecken der Armut verfolgte ihn Tag und Nacht, und er hatte sich damals geschworen, so viel Geld zu verdienen, dass seine Mutter nicht mehr arbeiten musste.
    Mr. Adamson stellte ihm weitere Fragen und hörte gespannt zu, während George Eastman seine Experimente mit trockenen Fotoplatten schilderte und ihm erzählte, dass er tagsüber im Büro gearbeitet und oft die ganze Nacht experimentiert habe und sich nur so kurze Ruhepausen gönnte, wie die chemischen Prozesse dauerten.
    Oft kam er zweiundsiebzig Stunden lang nicht aus den Kleidern.
    Um 10.15 Uhr war James Adamson in George Eastmans Büro geführt worden, und man hatte ihn gewarnt, nicht länger als fünf Minuten zu bleiben; aber eine Stunde, zwei Stunden gingen vorüber, und sie unterhielten sich immer noch miteinander.
    Schließlich wandte sich George Eastman an Adamson und sagte: »Das letzte Mal, als ich in Japan war, kaufte ich einige Stühle, nahm sie mit und stellte sie bei mir zu Hause auf die Sonnenterrasse. Aber leider blätterte in der Sonne die Farbe ab. Nun bin ich vor wenigen Tagen in die Stadt gegangen, habe mir Farbe gekauft und die Stühle selber neu gestrichen. Falls Sie Lust haben, sich von meinem Malertalent zu überzeugen, dann fahren Sie zum Mittagessen mit mir nach Hause. Einverstanden?«
    Nach dem Essen zeigte Mr. Eastman seinem Gast die Stühle, die er aus Japan mitgebracht hatte. Das Stück war nur ein paar Dollar wert, aber George Eastman, der mit seinem Geschäft Millionen verdient hatte, war stolz darauf, weil er sie selber angemalt hatte.
    Der Auftrag über die Theaterbestuhlung belief sich auf neunzigtausend Dollar. Was glauben Sie, wer ihn bekam? James Adamson oder einer der anderen Bewerber?
    Von jenem Tag an bis zu Mr. Eastmans Tod blieben er und James Adamson enge Freunde.
    Claude Marais, Besitzer eines Restaurants in Rouen, Frankreich, bediente sich der gleichen Methode, um sein Lokal vor dem Verlust seiner führenden Angestellten zu bewahren. Diese Frau, die seit fünf Jahren in seinem Dienst stand, war die entscheidende Verbindung zwischen Monsieur Marais und seinem Personal. Es traf ihn wie ein Schlag, als er den eingeschriebenen Brief mit ihrer Kündigung erhielt.
    »Ich war höchst überrascht«, berichtete Monsieur Marais, »und gleichzeitig auch enttäuscht, denn ich war der Überzeugung gewesen, dass ich sie korrekt behandelt hatte und es an nichts fehlen ließ. Da sie gleichzeitig Angestellte und eine Freundin unserer Familie war, hatte ich ihre Mitarbeit aber vielleicht als zu selbstverständlich betrachtet und mehr von ihr verlangt als von den übrigen Angestellten.
    Ich konnte ihre Kündigung natürlich unmöglich ohne jegliche Erklärung akzeptieren, nahm sie daher beiseite und sagte: ›Paulette, Sie müssen verstehen, dass ich Ihre Kündigung nicht annehmen kann. Sie sind für mich und unser Haus sehr wichtig und für den Erfolg dieses Restaurants ebenso unentbehrlich wie ich.‹ Diese Worte wiederholte ich später vor dem ganzen Personal, und ferner lud ich sie zu mir nach Hause ein, um ihr mein Vertrauen auch in Gegenwart meiner Familie zu bestätigen.
    Paulette zog ihre Kündigung zurück, und heute kann ich mich auf sie verlassen wie nie zuvor. Ich bestärke sie auch häufig darin, indem ich ihr meine Anerkennung für ihre Leistung ausdrücke und ihr sage, wie wichtig sie für mich und das Restaurant ist.«
    »Sprechen Sie zu den Menschen über sie selbst, und sie werden Ihnen stundenlang zuhören«, sagte Disraeli, einer der scharfsinnigsten Politiker des britischen Weltreichs.
     
    Tragen Sie stets und ohne Vorbehalt dem Selbstbewusstsein des anderen Rechnung.
     
    Wie man Menschen überzeugt
     
    »Den meisten Menschen«, sagt Dale Carnegie, »mangelt es an Einfühlungsvermögen, um eine fremde Glaubensfestung Arm in Arm mit dem Besitzer zu betreten.«
     
    In der Entwicklung gerade dieses Einfühlungsvermögens liegt das

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