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Freudsche Verbrechen. Ein Mira-Valensky-Krimi

Freudsche Verbrechen. Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Freudsche Verbrechen. Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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gesagt. Dass sich der Sohn mit Jane trifft, auch. Wahrscheinlich.“
    „Wenn die Bedienerin Jane aufgemacht hat?“
    Vesna rümpfte die Nase. „Diese Polin sagt sofort alles. Dann haben es die Bernkopf von der Polin. Eigentlich egal.“
    „Gut, der junge Bernkopf trifft Jane, um mit ihr über das Haus zu reden. Sie will das Haus und er bringt sie um.“
    „Ja. Nur:“, Vesna sah mich an, „wir können es nicht beweisen. Wir haben Motiv. Aber wir haben keinen Beweis bis auf den Fotoapparat.“
    „Er hat Angst, dass seine Firma den Bach hinuntergeht. Er hat sein hübsches Penthouse verkaufen müssen, als Nächstes könnte sein Auto dran sein. Er hat sich übernommen, weil er nicht genug kriegen konnte.“
    „Erpressung wäre möglich bei so einem. Wir sagen, wir haben Beweise für Mord. Fotos aus dem Museum oder so. Ein Treffen mit ihm. Er zahlt. Das ist Beweis. Wir lassen Sache auffliegen.“
    „Zuckerbrot sperrt uns wegen Erpressung ein.“
    „Wir tun ja nur so.“
    „Wenn es doch sein Vater war?“
    „Dann wir werden merken.“
    „Warum ist der Fotoapparat in der Vorzimmerlade seiner Eltern gelegen?“
    „Er kann ihn hineingelegt haben. Vielleicht als Ausweg. Lieber Eltern belasten als sich selbst.“
    „Netter Gedanke.“
    „Ist aber möglich. Er denkt an sich selbst. Wir müssen ihn aus Reserve locken. Was ist? Die Erpressungsidee ist gut.“
    „Ich habe keine Lust, sein drittes Opfer zu werden.“
    „Ich fürchte mich nicht.“
    „Ich weiß, Vesna. Aber ich möchte auch nicht, dass du sein drittes Opfer wirst. Wenn er es war.“
    „Du musst vorsichtig sein mit Essen, Mira Valensky.“
    „Du meinst, er hat noch Botulinus übrig?“
    Sie zuckte mit den Schultern.
    Ich legte die Briefe, die Unterlagen des Psychiaters, meine bisher erschienenen Reportagen auf den Tisch. „Der Schlüssel liegt woanders“, sagte ich langsam, „Er liegt in der Vergangenheit. Die Geschichte hat früher begonnen. Vielleicht haben wir irgendetwas übersehen.“
    „Wie sollen alte Briefe zu neuem Mord führen? Du bist romantisch, Mira Valensky.“
    Ich genierte mich ein wenig. „Wahrscheinlich hast du Recht. Aber es gibt irgendeinen Anhaltspunkt. Irgendetwas, das wir übersehen haben. Wir haben so viele Fakten. Von der Ermordung ihrer Urgroßeltern bis hin zum Umstand, dass in dieser Pharmafirma Botulinus erzeugt wird. Es muss einen Punkt geben, an dem die Fäden zusammenlaufen.“
    „Das Haus in der Birkengasse.“
    Ich seufzte. „Ja, das ist es. Aber das ist nicht präzise genug.“
    Ich bestellte mir noch ein Soda-Zitron. Ich wollte einen klaren Kopf bewahren. Heute Abend würde ich mit Oskar ohnehin eine oder auch zwei Flaschen Rotwein trinken. Ich durfte nicht darauf vergessen, noch Käse einzukaufen. Ewig schade, dass ich heute keine Zeit hatte, zu kochen.
    „Hörst du mich?“, fragte Vesna.
    Ich schreckte auf. „Oskar Kellerfreund kommt heute zum Abendessen.“
    „Ah“, sagte Vesna bloß und versuchte, völlig neutral zu schauen.
    „Ich meine, ich muss noch rechtzeitig Käse kaufen.“
    „Wenn du meinst, der Schlüssel ist beim Haus in der Birkengasse, dann ist es gut, die Briefe noch einmal lesen.“
    Ich hatte sie schon so oft gelesen.
    „Dein Kellerfreund kann warten.“
    Ich kramte die Kopien heraus und begann, halblaut vorzulesen. Vesna beugte sich zu mir und las mit.
    „…Vaters Husten ist leider schlimmer geworden. Morgen wird er einen Arzt aufsuchen. Unser bisheriger Hausarzt hat es leider für notwendig erachtet, das Land zu verlassen.
    Liebes Kind, bleibe in New York, bis sich die Lage beruhigt hat. Und dann komme wieder. In der Hoffnung, Dich schon bald wieder in die Arme schließen zu können,
    Dein Vater und Deine Mutter.“
    Ihre Hoffnung hatte sich nicht erfüllt.
    Wir lasen auch die Briefe der Freundinnen. Ich dachte an Theodore Marvin, den Mann, dem zuliebe Hanni in die USA gefahren war. Wahrscheinlich hatte ihr diese Aktion das Leben gerettet. Ich würde ihn besuchen, wenn ich das nächste Mal nach New York flog. Ob ich dann schon wusste, wer die Enkelin seiner früheren Geliebten ermordet hatte?
    Die ersten Tische füllten sich. Höchste Zeit, Käse zu kaufen. Schnell noch die Briefe, die Hanni nach dem Krieg erhalten hatte.
    „Liebe Hanni, Du kannst es nicht ernst meinen, daß Du nach diesem Brief nie mehr ein Wort Deutsch schreiben oder reden wirst. Es tut mir wirklich leid, was mit Deinen Eltern geschehen ist. Ich kann mich gut an Deine Mutter erinnern. Sie war eine wirklich

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