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Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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oder ich gehe!“
    „Wer sagt, dass ich Sie gehen lasse?“ Goldmann hatte den Kopf gesenkt und strich mit seinem Zeigefinger gedankenverloren über den Rand der großen Tasse. Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper und er hob den Kopf. Seine schwarzen Augen funkelten wie glühende Kohlen und erinnerten Kim an einen Dämon. Unwillkürlich wich sie diesem stechenden Blick aus und sah auf eine Marihuana-Staude, die mit einem schwarzen Faden an einen Bambusstab gebunden war. Hatte Braun nicht von einem schwarzen Faden gesprochen, mit dem die Taubenflügel an die Haut der Mädchen genäht wurden?
    „Auf wen bezieht sich das Gutachten?“, ließ Kim nicht locker und schnippte mit den Fingern. „Los, geben Sie mir etwas von Ihrem Wundermittel. Ich habe schon einen ganz trockenen Hals.“
    „Ich bin an die ärztliche Schweigepflicht gebunden.“ Dann griff er in die Tasche seines weißen Arztmantels und legte ein zusammengefaltetes Blatt Papier vor Kim auf die Liege.
    „Diese Aufzeichnungen können Sie selbst lesen. Ich kann nur soviel sagen: Das Gutachten bezieht sich auf Peter Klein und seinen Vater.“

51. Der Junge im Taubenkäfig

    Alles begann mit einem Schrei. So viel weiß ich noch, den Rest habe ich leider vergessen. Doch Goldmann, mein Therapeut, sagt, dass durch das Schreiben die Erinnerung wieder zurückkehrt und deshalb versuche ich mich jetzt an diese zwanzig Jahre zurückliegenden Ereignisse zu erinnern. Ich schreibe alles ganz ungefiltert auf, so wie es mein Therapeut von mir verlangt hat, denn nur so werde ich geheilt.
    Ich höre ein Mädchen laut schreien und schleiche über die Terrasse, um einen Blick in das Wohnzimmer zu werfen. Doch noch ehe ich begreife, warum das Mädchen gefesselt auf dem Boden liegt, hat mich mein Vater entdeckt, geohrfeigt und an den Haaren nach draußen zu dem großen Taubenkäfig gezerrt. Mit einem seltsam erregten Blick sperrt er mich zu den Tauben, die nervös zu flattern beginnen und mich mit ihren Flügeln und Schnäbeln bedrohen. Die Verandatür ist offen und so kann ich die Schreie des Mädchens hören und für jeden Schrei drehe ich einer Taube den Hals um und reiße ihr die Flügel aus, um endlich wegzufliegen an einen Ort, wo ich gerettet bin und Erlösung finde.
    Dann, als keine der Tauben mehr lebt, beiße ich mit den Zähnen den Draht des Käfigs auf und zwänge mich nach draußen. Ich bin sechs Jahre alt und sehr kräftig. Ich nehme so viele Taubenflügel, wie ich mit meinen Armen tragen kann, denn ich muss das schreiende Mädchen retten. Ich verstehe nicht ganz, was mein Vater mit dem Mädchen macht, aber er muss ziemlich zornig sein, denn er reißt ihr unentwegt die Haare aus. Der ganze Boden ist schon blutig von dem schreienden Mädchen, das meinem Vater nicht gehorcht.
    Um das Mädchen zu retten, werfe ich die abgerissenen und blutigen Taubenflügel durch die Terrassentür auf das Mädchen. Natürlich entdeckt mich mein Vater, doch anstatt mich zu schlagen, ist er stolz auf mich und ermuntert mich, dem Mädchen mit den spitzen Taubenknochen wehzutun.
    Den Boden im Wohnzimmer muss ich später immer wieder putzen, bis alles Blut und die Knochenreste weg sind. Heute gibt es dieses Mädchen nicht mehr, trotzdem sehe ich das Mädchen noch immer auf dem Boden liegen und auf Erlösung hoffen. Ich nähe ihr daher die Taubenflügel auf die Schultern und wünsche mir, dass dieses Mädchen zu einem Engel wird. Doch draußen gibt es noch so viele Mädchen und das war erst der Anfang.

52. Der Erlöser und seine Engel

    „Spieglein, Spieglein, an der Wand! Löse das Rätsel mit einer Hand!“ Die Stimme klang schrill und war mit einer gefährlichen Euphorie aufgeladen. Tony Braun hielt das Handy an sein Ohr gepresst und alles um ihn herum begann sich zu drehen, doch er konnte jetzt nicht schlappmachen, sondern musste zuhören, was ihm Peter Klein, der Polizeifahrer, in seinem Wahn erzählte.
    „Wenn du deinen kleinen Engel Marusha finden willst, dann musst du durch den Spiegel gehen. Du kommst dann auf die andere Seite, mein Freund.“
    In Brauns Kopf überschlugen sich die Gedanken. Mein Freund, hatte Klein gesagt und jetzt sah er die letzten Tage mit gänzlich anderen Augen: Die ausdruckslose Miene von Peter Klein, als Big Boss Wagner in der schwarzen Halle zusammengebrochen war. Die Nähe, die Klein immer gesucht hatte und die Braun so unangenehm gewesen war. Der sezierende Blick, mit dem er die Personen in seiner Umgebung geradezu studiert hatte und dann

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