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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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der Bildstörung sah Kim, wie Braun die Hände auf seinen Bauch presste, den Kopf schüttelte, nervös an dem Pflaster auf seiner Schläfe zerrte und weiterreden wollte, so als wäre nichts geschehen, so als wären sie nicht erst wenige Stunden zuvor nur knapp dem Tod entronnen. Sie konnte das alles nicht mehr hören.
    „Aufhören! Aufhören! Braun, stopp!“, brüllte und tobte sie, zog sich am Türgriff in die Höhe, ließ sich in den Sitz fallen und wäre am liebsten ohne Braun verschwunden, hätte ihn liebend gerne zurückgelassen auf dieser tristen Raststätte außerhalb von Bratislava. „Begreifst du nicht, Braun! Die wollten uns umbringen!“ Als Braun sich schwer auf den Beifahrersitz wuchtete, rückte sie von ihm ab.
    „Dir ist das wohl völlig egal! Bist du öfters so kaputt drauf?“ Sie sah, wie er den Mund öffnete, um wieder eine seiner Rechtfertigungen von sich zu geben, aber jetzt konnte sie nicht mehr. Sie langte nach hinten und holte zitternd einen Jägermeister aus ihrer Tasche, versuchte den Verschluss zu öffnen, während in ihrem Schädel alles explodierte und Samsa aufgedreht durch ihre Hirnwindungen rannte und schabte und schabte.
    „Musst du jetzt saufen, wenn wir noch nach Linz müssen?“
    „Danke, Braun!“ Eine Art psychopathischer Selbstmörder gab ihr Ratschläge. Aber er wusste ja nicht, was in den Fläschchen war, vielleicht blieb ihr noch die Zeit, ihn aufzuklären, aber nicht jetzt. „Das ist meine Medizin, Braun! Kapiert?“ Sie startete den Wagen und trank noch einen Jägermeister, obwohl Braun sie entgeistert anstarrte. „Braun, ich bin krank und es ist nicht so, wie du denkst“, flüsterte sie, als sich ihr Hirn wieder beruhigt hatte und die Welt wieder klare Umrisse bekam.
    „Krank, was heißt das?“ Braun drehte sich zu Kim und blickte sie überrascht an.
    „In meinem Kopf ist ein Käfer, der alles in Unordnung bringt. Vielleicht erzähle ich dir einmal die ganze Geschichte. Aber nicht jetzt!“
    Sie sah es Braun an, dass seine Gedanken rotierten und ihm die Fragen auf der Zunge lagen. Doch dann riss er sich zusammen, wurde wieder zum professionellen Polizisten und schwieg. Als sie knapp vor der slowakisch-österreichischen Grenze waren, riskierte Kim einen Blick auf ihn und plötzlich fiel es ihr wieder ein: die DVD, natürlich! Der Film von Laura Pestalozzi! Das war ein Beweis!
    „Braun, was ist mit der DVD, die ich dir gegeben habe?“
    „Ist in der EDV-Abteilung, die versuchen, die Files zu öffnen.“ Braun hatte schon sein Handy am Ohr und wartete ungeduldig. „Vielleicht erreiche ich jemanden. Diese Freaks arbeiten doch immer gerne in der Nacht!“
    „Ein File beschädigt? Kann man nicht öffnen? Das ist eine verdammte Scheiße!“, schimpfte er los und zuckte zusammen, als er mit dem Handy versehentlich gegen seine Wunde an der Schläfe stieß. „Na wenigstens ist das andere in Ordnung. Schickt es sofort auf meinen Rechner.“
    Braun dachte einen Augenblick nach, wählte dann eine neue Nummer.
    „Hallo, Richard!“, meldete er sich kurz angebunden, ohne sich für die nächtliche Störung zu entschuldigen. „Ein Spezialauftrag, ich schicke dir in ein paar Stunden ein beschädigtes Videofile. Du musst es für mich wieder reparieren.“ Er hörte kurz zu und seine Miene verdüsterte sich.
    „Nein, mehr will ich diesmal nicht von dir! Ich bitte dich nur um diesen einen Gefallen.“
    Als er die Verbindung getrennt hatte, fragte Kim:
    „Wer ist dieser Richard?“
    „Das ist ein Freund von mir, wenn es um knifflige technische Fragen geht. Vielleicht erzähle ich dir einmal die ganze Geschichte“, sagte Braun und zwinkerte Kim zu.
    Kim wollte gerade etwas darauf erwidern, da näherte sich von hinten mit großer Geschwindigkeit ein großer dunkler Geländewagen mit aufgeblendeten Scheinwerfern.
    „Der Typ nervt aber gewaltig!“ Kim stieg fester auf das Gas, doch der Geländewagen ließ sich nicht abschütteln, sondern blieb konstant hinter ihrem BMW. In einer lang gezogenen Kurve beschleunigte er plötzlich und rammte Kims Wagen, der durch die Wucht des Aufpralls schleuderte und sich nicht mehr auf der Straße halten ließ, sondern über den seitlichen Rand hinauskam, über das Bankett schlitterte, einen Drahtzaun durchstieß und auf einem Acker landete.
    „Was war das?“ Benommen schüttelte Kim den Kopf, sah die offene Tür und Braun draußen im Schneeregen mit seiner Pistole im Anschlag.
    „Raus aus dem Auto, leg dich auf den Boden“, hörte sie

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