friendship... only?
kam in mein Büro ohne auch nur einen Gedanken ans Klopfen zu verschwenden. Gut, ich konnte durch die Verglasung sehen wenn jemand in mein Büro eindrang aber ein Klopfen wäre, aus reinem Anstand, angebracht gewesen.
»Dir auch ein wunderschönes Hallo«
Ich klappte einen Ordner zu, in dem ich vor Sams Ankunft gewühlt hatte. Obwohl ich eigentlich noch eine Menge zu tun hatte, war ich über Sams Besuch froh gewesen.
Ich konnte eine Pause gut gebrauchen.
Sam lachte. »Einen wunderschönen Guten Morgen, Miss Ames. «
Er setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber und sah etwas mitgenommen aus. »Wie siehst du denn aus? «, fragte ich neugierig. »Wer ist dir denn über den Weg gelaufen? «
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
»Ich brauche sofort eine Freundin«, sagte er und versetzte mich damit in große Verwirrung.
»Aber ich bin doch deine Freundin. «
»Ich brauche eine feste Freundin! «
Ich sah ihn perplex an. »Was hast du angestellt, Sam? «
»Ich habe nichts angestellt«, versuchte er sich zu rechtfertigen, doch ich kaufte ihm das nicht ab. Das schien er auch zu merken, denn er führte seine Erklärung fort.
»Du kennst doch sicher noch Melanie. «
Ich nickte zur Bestätigung. Klar kannte ich Melanie noch.
»Wie du dann sicher auch noch weist, war sie an Silvester sehr angetan von mir. «
Der Begriff „sehr angetan“ war die reinste Untertreibung gewesen. Melanie glich an dem Abend fast einem fanatischen Stalker. Sie war nur in Sams Nähe gewesen. Nachdem wir am einunddreißigsten Dezember zuerst bei Sams Eltern zum Kaffee trinken waren und dann bei meinen Eltern zum Abend essen, feierten wir im Marriott in das neue Jahr hinein. Melanie hatte sich auch entschlossen dort das neue Jahr zu begrüßen.
»Sie stand heute mitten in der Nacht vor meiner Türe. «
Als Sam diesen Satz zu Ende gebracht hatte, versuchte ich nicht an der Nachricht zu ersticken. Vor lauter Schreck hatte ich einen üblen Hustenanfall bekommen.
»Sie war wo? «, fragte ich, nachdem ich knapp am Tod vorbeigeschrammt war und wieder Luft holen konnte.
»Gegen drei hat es an meiner Türe geklingelt und als ich sie offen hatte, stand sie vor mir nur in einem roten Mantel und High Heels bekleidet. «
Ich hatte meine Augenbrauen nach oben gezogen. »Sie hatte nur einen Mantel an? «
»Und High Heels! Das war wie in den Filmen, in denen die sexy Hauptdarstellerin ihren Filmpartner mit diesem Aufzug verführen möchte. Melanie ist zwar eine wunderschöne Frau aber mir wäre es lieber gewesen du wärst in diesem Outfit vor meiner Türe gestanden. « In Sams Blick sah ich, dass er sich dieses Szenario vorstellte und sein Lächeln sprach Bände.
»Und Cut! «, sagte ich und beendete damit Sams Privatkino. »Wie ging es dann weiter? «
»Na ich habe sie natürlich nach Hause geschickt. «
Ich sah ihn geduldig an. »Ok, ich habe mit ihr geschlafen. «
»Oh mein Gott Sam! « Ich stand kopfschüttelnd auf und starrte aus dem Fenster. »Das ist nicht gerade ein Signal, das Melanie sagt, sie ist eine psychopatische Stalkerin und soll gefälligst das Weite suchen. «
»Ich konnte sie in ihrem Outfit doch nicht wieder zurück in die Kälte schicken. «
Sam musste dringend lernen sich besser zu rechtfertigen.
Ich beobachtete den Verkehr auf den Straßen von New York und langsam dämmerte mir wieder, dass Sam einen Grund hatte weswegen er hergekommen war.
»Warum erzählst du mir das, Sam? «
Meine natürlichen Warnsignale schlugen Alarm.
»Na weil du meine Freundin bist«, sagte Sam mit unschuldiger Mine.
»Sam«, ich dehnte seinen Name bewusst in die Länge.
»Ok, ok, ok, du musst meine feste Freundin spielen. «
»Was? « Mein Schrei war so laut, dass sich die Köpfe meiner Kollegen neugierig zu meinem Büro bewegten. Selbst Grace begab sich aus ihrem Atelier. Als sie aber Sam in meinem Büro sitzen sah, nickte sie erfreut mit dem Kopf und zog sich wieder zurück. Auch meine Kollegen zogen ihre Köpfe wieder zurück, aber nur die männlichen.
»Wie kommst du nur darauf, dass ich deine Freundin spielen werde? «, ich hatte meine Stimme gedämpft, in ihr lag aber trotzdem noch eine Menge Ärger. Zum Teufel, ich war verärgert. Sehr sogar. Da hatte Sam, mal wieder eine Stalkerin und anstatt ihr aus dem Weg zu gehen, schlief er auch noch mit ihr. So, und wer war wieder der Vollidiot, der ihm aus der Patsche helfen sollte? Na ich.
»Rache, ich brauche dich. Ich weiß, es war nicht sehr klug von mir noch einmal mit
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