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friendship... only?

friendship... only?

Titel: friendship... only? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Pfeifer
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haben wollten?
    »Hawaii? Das ist ja wundervoll« Meine Mutter war wie erwartet begeistert.
    »War das dein Geschenk an sie? «, fragte mein Vater interessiert. So ein Mist, so ein verdammter Mist.
    Tu mir das bitte nicht an, Sam. Lüge dass sich die Balken biegen!
    »Nein«, sagte er und lachte dabei. »Das war ihr Geschenk an sich selbst. «
    Hm, die Lüge war perfekt und nicht mal so gemein wie meine Vorschläge. Ich konnte eben doch auf Sam zählen.
    Ich lächelte ihm dankbar zu. Weihnachten war also gerettet.
    Nachdem ich einen absolut traumhaften Nachtisch vertilgt hatte, stand die Bescherung auch schon vor der Türe.
    Früher waren die Geschenke immer das Größte für mich und meinen Bruder gewesen. Mit zunehmendem Alter hat sich auch überhaupt nichts daran geändert, zumindest bei mir nicht. Klar, ich wusste jetzt, dass an Weihnachten nicht die Geschenke das Wichtigste waren, sondern die Zeit, die man mit seinen Lieben verbrachte, aber Geschenke waren, ob man es hören wollte oder nicht, ein sehr positiver Nebeneffekt. Egal in welchem Alter man war.
    Ich überreichte meinen Eltern, die von mir liebevoll verpackten Geschenke, über die sie sich sehr freuten. Im Grunde genommen freuten sich die beiden über alles was Chris und ich ihnen schenkten.
    Wir hätten genauso gut ein Bild malen können.
    Sam war da schon anspruchsvoller, aber ich hatte es trotzdem immer geschafft ihm eine Freude zu machen.
    Auch dieses Jahr.
    » Meine alte Uhr hat wohl ausgedient«, sagte er lachend.
    »So toll sie, vor Tausenden vor Jahren, auch mal war, so ist sie es jetzt definitiv nicht mehr. Und meine Hoffnung, dass du irgendwann mal pünktlicher wirst, setzte ich auch auf diese Uhr. «
    Er lachte wieder und bedankte sich für sein Geschenk mit einem Kuss auf meinen Kopf. »Sie ist perfekt. «
    Und auch ich bekam endlich mein Geschenk. Dieses Jahr war es zwar nur eines, was mich erst ein wenig irritierte, aber als ich dann seine Größe sah, überwog die Vorfreude. Ich war sehr glücklich über mein großes einziges Geschenk, denn es war der Hammer!
    Sam, meine Eltern und auch mein Bruder haben zusammengelegt. Ich hatte endlich einen neuen Kleiderschrank! Und er war riesig. Ich konnte mich sogar ohne Probleme darin verstecken. Noch hatte ich zwar keinen Grund mich in meinem Kleiderschrank zu verstecken aber es wird sich bestimmt ein Verrückter finden, der mich dazu nötigt in meinem Kleiderschrank Schutz zu suchen.
    Solange dieser Verrückte nicht auftauchte, hing ich eben meine ganzen Klamotten hinein. Zweckentfremdung sollte meiner Meinung nach auch nur im äußersten Notfall angewandt werden. Das hatte ich gelernt, als ich einmal im Büro einen Ordner von einem sehr hohen Schrank gebraucht hatte und sich keine Leiter in der Nähe befand. So pragmatisch, wie ich damals gedacht hatte zu sein, nahm ich kurzerhand meinen Bürostuhl zur Hand und stieg darauf. Ein gebrochener Arm war die Folge gewesen. Der Gips, den ich dann verpasst bekommen hatte, war das Nervigste, das man sich nur vorstellen konnte. Schon mal mit einem eingegipsten Arm geduscht oder dich angezogen?
    Doch auch wenn ein Gips unpraktisch war, nutzte ich die Gelegenheit meine Freunde darauf unterschreiben zu lassen. Als Kind hatten viele meiner Freunde sich schon eine Hand, einen Arm oder sogar ein Bein gebrochen und bei jedem hatten alle darauf unterschrieben. Damals wollte ich es mir nicht eingestehen aber insgeheim war ich neidisch darauf. Ich wollte auch die Unterschriften meiner Freunde!
    Etwas verspätet, bekam ich dann meine Unterschriften und die Erste, die auf meinem Gips stand, war von Sam, der sich auch dieses Mal einen Kommentar nicht verkneifen hatte können. Deshalb stand auf meinem Gips: »Zweckentfremdung ist nicht dein Ding! «
    Dieser Hinweis brachte mich dazu auf jegliche Art von Zweckentfremdung zu verzichten. Man sollte mir ja nicht nachsagen, ich würde nicht aus meinen Fehlern lernen.
    Den Weihnachtsabend ließen wir noch gemütlich ausklingen, bevor Sam und ich uns auf den Weg nach Hause machten. Im Gepäck mein neuer großer Schrank. Sam wusste schon auf was er sich am ersten Weihnachtsfeiertag einstellen musste. Im Gegensatz zu anderen, würde ich mein fast schon krampfhaftes Bedürfnis, alles was mir gefällt sofort haben zu wollen, nicht als Macke bezeichnen, sondern eher als Schlüsselqualifikation. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: »Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen. «
    Zu Hause angekommen, hatten wir

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