friendship... only?

ihr zu schlafen aber nur du kannst mich da wieder rausholen. «
    Ich sah ihn wütend an und das ziemlich lange. Um ihn noch weiter zu strafen, fügte ich meinem Blick kein einziges Wort hinzu.
    Irgendwann knickte ich aber wie immer ein und sagte die erlösenden Worte.
    »Ok, ich spiele deine Freundin aber nur unter einer Bedingung. «
    »Du bist die Beste«, erwiderte Sam erleichtert. »Was wäre deine Bedingung? «
    »Es wird nicht geküsst«, sagte ich bestimmt. »Ich meine es ernst, wehe du kommst mir zu nahe. «
    Sam lachte. »Auch wenn ich mir sicher bin, dass du es eigentlich möchtest, verspreche ich dir, dass wir uns unter keinen Umständen küssen werden. «
    »In Ordnung«, seufzte ich. »Wann soll unser Versteckspiel denn stattfinden? «
    »Heute Abend«, beantwortete Sam mir meine Frage.
    »Heute Abend schon? « Das ist kurzfristig. Wie sollte ich mich denn in der kurzen Zeit auf die Rolle von Sams Freundin vorbereiten? Ich hatte zwar schon öfter seine feste Freundin gespielt aber bei jedem weiteren Mal musste ich mich neu darauf vorbereiten, denn mit jedem Tag gab es etwas Neues, das ich in meine Geschichte mit einbauen musste. Die Tatsache, dass Sam schon zweimal mit dieser Melanie geschlafen hatte und dass sie wohl ein psychisches Problem mit sich herumtrug, ließ mich stark vermuten, dass sie Sams Seitensprung nicht vor seiner Freundin geheim halten würde.
    Der Gedanke an diesen Abend ließ meine Migräne wieder wach werden.
    »Da bist du mir aber eine Menge schuldig«, machte ich klar. »Und wo werde ich mich dem Zorn einer weiteren Verflossenen aussetzen müssen? «
    Sam lachte. Ich fand das aber überhaupt nicht zum Lachen. Es war traurig und erniedrigend.
    »Im Cain Club«, antwortete mir Sam ohne zu lachen, nachdem er meinen Blick gesehen hatte.
    Auch noch im Cain Club.
    Der Cain Club ist ein sehr exklusiver Club in Chelsea, in dem die Wahrscheinlichkeit eine bekannte Persönlichkeit zu sehen, sehr groß war. Für manche Menschen wäre der Besuch in diesem Club ein absolutes Highlight und ihre vorabendlichen Vorbereitungen würden schon am frühen Nachmittag beginnen, mir aber bereiteten diese Aussichten schwere Bauchschmerzen. Sollte ich mich besser so anziehen, dass mich unter keinen Umständen jemand erkennen konnte?
    Besser wäre das bestimmt, aber würde ich es auch durchziehen? Das musste ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
    » Na meinetwegen«, akzeptierte ich meine Niederlage. »Wann holst du mich ab? «
    » Du willst, dass ich dich abhole? Ich dachte du kommst zu mir. « Er sah mich grinsend an. Er zog mich auf, das wusste ich und dass ich es wusste und er sich nicht die Mühe machte seine Belustigung besser zu verpacken, regte mich nur noch mehr auf.
    » Ich werde, indem ich heute Abend deine Freundin spiele, den Zorn deiner psychopathischen Stalkerin auf mich ziehen. Da wirst du mich abholen, auch wenn das ein Umweg für dich ist! «
    Vor lauter Erregung bekam ich gar nicht mit wie Sam aufgestanden war und sich zu mir begeben hatte. Er nahm mein Gesicht in die Hand und drückte mir einen sanften Kuss auf eines meiner Augenlieder. Als er so zu mir runter gebeugt war, flüsterte er: »Ich hole dich um neun ab. Ich weiß zu schätzen was du für mich tust. Danke. «
    Ich spürte seinen warmen Atem an meinen Ohren und bekam eine Gänsehaut. Ich bekam grundsätzlich schnell Gänsehaut, das lag an meinem empfindlichen Hautorganismus. Also in diesem Fall nicht an Sam. Das war ausgeschlossen!
    Als er sich wieder aufgerichtet hatte, kam mir erst wieder die Meute in den Kopf, die das Schauspiel gespannt beobachtet hatte.
    »Und die Gerüchte leben wieder auf«, sagte ich seufzend.
    »Wäre das denn so schlimm? «, fragte Sam mich. »Ich meine, wir würden ein tolles Paar abgeben. Brangelina könnte einpacken. «
    »Das könnte durchaus sein aber wir werden nie ein Paar werden«, sagte ich lachend. Er schaffte es immer mich zum Lachen zu bringen, egal in welcher depressiven Stimmung ich auch war. »Brangelina braucht sich also keine Sorgen machen.  «
    »Vorerst nicht. « Er zwinkerte mir zu und verließ dann mein Büro.
    Einen Moment lang hoffte ich noch, dass sich meine Arbeit von alleine erledigen würde aber nach fünf Minuten gab ich alle Hoffnungen auf und sah zu, dass ich sie selber zu Ende brachte, damit ich Heim gehen konnte um mich so gut es ging auf den Abend vorzubereiten.
    »Hallo meine Schönheit«, begrüßte mich Sam, als er sich in meine Wohnung gelassen hatte.