friendship... only?
»Du wirst wieder jede Frau in diesem Laden neidisch machen. «
Na das hoffte ich doch, denn ich hatte sehr viel Zeit und Aufwand in meine Erscheinung gesteckt, denn verdammt nochmal, wenn ich heute dem Zorn von Melanie ausgesetzt war, wollte ich wenigsten absolut super aussehen. Als ich daheim angekommen war, stürzte ich erst einmal unter die Dusche und rasierte mich dabei. Jede Zeitersparnis war mir recht. Nach der Dusche cremte ich meinen Körper ein und föhnte mir dann die Haare. Das Gröbste hatte ich somit hinter mir, leider spielte die Uhrzeit eindeutig gegen mich. Ich lackierte mir, so schnell wie noch nie, die Finger- wie auch die Fußnägel. Es war fünf Minuten vor neun und ich hatte erst mein Make-up fertig aufgetragen. Ich stand, bis auf die Unterwäsche unbekleidet, vor meinem neuen unglaublich tollen Kleiderschrank und wusste nicht was ich anziehen sollte. Es war schade, dass Ted mir nicht auch ein Willkommensgeschenk gemacht hatte, schließlich hätte ja nichts dagegen gesprochen wenn er voller neuer Kleider unter dem Weihnachtsbaum gestanden hätte. Das half mir aber alles nicht weiter, denn ich brauchte dringend etwas das ich anziehen konnte. Ich war gerade, in einem schwarzen Cocktailkleid, aus meinem Zimmer in mein Wohnzimmer gestürzt, als Sam die Türe öffnete. Krampfhaft versuchte ich noch mein heftiges Keuchen in seine Schranken zu weisen. Sam musste schließlich nicht mitbekommen, was für einen Stress ich mir für ihn gemacht hatte.
»Kannst du mir den Reisverschluss zu machen? «, bat ich deshalb Sam, mit meines Erachtens, ruhiger Stimme um Hilfe. Ich war an der Aufgabe, mein Kleid zuzumachen, nach langem Hin und Her gescheitert.
Mein Arm fühlte sich komisch ausgerenkt an.
»Mit dem größten Vergnügen«, sagte Sam und steckte sich das Snickers, das er sich aus meinem Geheimversteck genommen hatte, in den Mund um die Hände frei zu haben.
Mein Geheimversteck war auch nicht mehr das was es einmal war. Naja, richtig geheim war es eigentlich nie gewesen.
»Dann können wir gehen? «, fragte Sam, nachdem ich gewissenhaft angezogen war. Ich sah mich prüfend um, ob ich auch nichts vergessen hatte und nickte. In der Küche hielt ich aber dann doch noch einmal an. Jetzt wo ich wieder ein bisschen zur Ruhe gekommen war, fiel mir erst richtig auf wie nahe ich am Verdursten war. Ich ließ mir Wasser in ein Glas und schüttete es ohne zu Schlucken in mich hinein. Das Glas hätte ich mir eigentlich sparen können.
» Wow, du hast ja einen Riesendurst«, stellte Sam fest. »Nicht das du es heute mit den Cocktails übertreibst, sonst sind wir schneller ein Paar als wir gedacht haben. «
» Du würdest so eine Situation also schamlos ausnutzen? « Ich sah ihn fragend an, nahm ihm dabei aber das Snickers aus der Hand und biss ein Stück ab. Natürlich gab ich es ihm danach wieder zurück.
» Es würde mir auf jeden Fall schwer fallen. « Er blickte mich mit seinem verschmitzten Blick an.
» Du bist ein echter Dummschwätzer«, sagte ich und geleitete meine Füße in meine Pumps.
» Das ist kein Geschwätz und vor allem kein dummes«, erwiderte er mir. »Das ist nichts als die Wahrheit. «
Ich verdrehte meine Augen so sehr, dass sie schmerzten.
»Unsere Regel Nummer eins ist dir aber noch geläufig? «, fragte ich ihn, als wir das Treppenhaus hinab stiegen.
» Natürlich. Keine Küsse! «
» Sehr gut. « Ich war zufrieden mit ihm.
»Ein Klaps auf den Po ist aber drin? «
Ich nahm alles zurück. Schien Sam einmal vernünftig zu sein, machte er es im nächsten Moment wieder zunichte. So war Sam einfach und in den meisten Fällen konnte ich auch darüber lachen.
»Du willst mir an den Po fassen? Dann sollten wir uns aber mal über mein Gehalt unterhalten. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass es dann auch eine Gefahrenzulage geben wird. «
»Ich würde alles zahlen um dir an den Po fassen zu dürfen«, lachte Sam.
» Oh wow! «, entfuhr es mir aber nicht wegen Sams Kommentar, sondern weil eine verdammt heiße Limousine vor meiner Haustüre stand. »Du bist verrückt! «
» Wenn ich dich schon abholen muss, dann richtig. « Er wies den Chauffeur mit einem Kopfnicken an sitzen zu bleiben und hielt mir anstelle des Fahrers die Türe auf.
Wir fuhren am Eingang des Cain Clubs vor und stiegen aus.
Der Ansturm, der jedes Mal vor der gläsernen Türe herrschte, war atemberaubend aber auch nervig und beängstigend zugleich. Ich hasste lange Schlangen. Vor dem Einsteigen in die
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