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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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meinem Tisch Platz nimmt, muss ordentlich essen.“
    „Ja, Ma’am“, murmelte Izzy. „Ich bin eigentlich ein guter Esser.“
    „Das werden wir ja sehen. Jetzt setzt euch hin. Ich habe keine Zeit zum Quatschen. Husch, husch.“
    Aaron führte Izzy zum Tisch. Sie streckte die Hände aus, bis sie den Stuhl fühlte. Sie konnte die grobe Form des Tisches erkennen und wusste, wo die Sachen darauf standen, aber sie konnte nicht genau sagen, was es alles war. Aaron setzte sich auf den Stuhl zu ihrer Rechten, und als ein Mann an ihr vorbeiging und sich ihr gegenüber setzte, nahm sie an, dass es sich um Nick handelte.
    Gemütlich, dachte sie, fühlte sich aber immer noch unbehaglich. Sie war nicht daran gewöhnt, vor Fremden zu essen. Sie wünschte, sie könnte ihr Tablett mit aufs Zimmer nehmen, aber sie konnte sich die Reaktion auf eine entsprechende Frage zu lebhaft vorstellen, als dass sie es riskieren würde.
    Norma stellte Servierschüsseln auf den Tisch. „Schön aufessen“, sagte sie ernst. „Ich will nichts hören außer dem schmatzenden Geräusch eurer Lippen.“
    „Wir dürfen nicht reden?“, fragte Izzy flüsternd.
    „Natürlich können wir reden“, beruhigte Aaron sie. „Sie tut nur so streng. Soll ich dir auffüllen?“
    „Oh ja, gerne.“
    „Es gibt Schmorbraten mit Kartoffeln und Karotten. Außerdem Biskuits. Norma, du bringst mich mit deinen Biskuits noch mal um. Sie sind einfach köstlich.“
    „Ich mache sie, weil du sie magst.“ Ihre Stimme kam von hinter ihnen aus der Küche.
    Aaron füllte Izzy auf, während er ihr erklärte, wie der Tisch gedeckt war. „Das Weinglas steht rechts. Heute Abend gibt es einen frechen kleinen Washington Syrah aus Walla Walla. Ich bin für die Weinauswahl zuständig. Ist ein Hobby von mir.“
    Izzy ließ ihren Blick über den Tisch wandern. Sie konnte die grobe Form von Nick sehen, aber nicht erkennen, was er gerade machte. Essen? Gucken? Zeitung lesen? Er war still, was sie irgendwie nervös machte.
    „Soll ich dir sagen, wo auf deinem Teller welches Essen ist?“, fragte Aaron.
    „Nein danke, ich finde mich schon zurecht.“
    Izzy nahm ihre Gabel. Noch bevor sie den ersten Bissen nahm, lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Als ihre Geschmacksknospen dann das erste Mal auf Normas Braten trafen, wäre sie vor Glückseligkeit beinahe in Ohnmacht gefallen. Ihr Magen knurrte, allerdings dieses Mal vor Vorfreude.
    „Morgen wirst du Rita kennenlernen“, sagte Aaron. „Sie ist für die Pferde zuständig. Sie und ihr Mann wohnen ein paar Meilen entfernt. Sie sind schon seit Ewigkeiten verheiratet.“ Er seufzte. „Es ist so romantisch. Ich will auch so jemanden finden. Nick, du stellst mich nie deinen Freunden vor. Warum nicht?“
    „Die sind nicht dein Typ.“
    „Das weißt du doch gar nicht.“
    „Doch, glaub mir.“
    Irgendetwas in seinem Ton ließ sie aufschauen. Aber egal, wie sehr sie sich auch bemühte, sie konnte ihn nicht klar erkennen. Auch nicht den Raum oder ihren Teller. Ihr Appetit verschwand, und ihr wurde übel.
    „Izzy?“, flüsterte Aaron besorgt.
    „Alles gut“, flüsterte sie zurück.
    „Iss ein Biskuit. Danach fühlst du dich gleich besser.“
    Sie wusste, dass er ihr nur helfen wollte, aber in diesem Moment gab es nichts, wodurch sie sich besser fühlen würde. Nick schwieg. Bei dem Gedanken daran, dass alle anderen sehen konnten, nur sie nicht, hätte sie am liebsten wieder um sich geschlagen.
    „Du bist still“, sagte sie stattdessen in scharfem Ton zu Nick. „Bildest du dir gerade ein kritisches Urteil über mich?“
    „Ich habe überhaupt nicht an dich gedacht.“
    Sie verspannte sich.
    „Ist das normal für dich?“, fragte er. „Glaubst du, dass sich immer alles um dich dreht? Bist du nur glücklich, wenn du im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit stehst? Kein Wunder, dass es dir so gut gefallen hat, einfach nur rumzusitzen und dich umsorgen zu lassen. Minimaler Einsatz, maximaler Gewinn. Blind zu sein ist wahrscheinlich das Beste, was dir passieren konnte.“

3. KAPITEL
    D ie Demütigung ließ Izzy erstarren. Sie wollte aus dem Raum stürmen, wusste aber nicht, in welche Richtung sie hätte gehen müssen. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war zu stolpern oder irgendwo gegenzulaufen.
    Die Ungerechtigkeit von Nicks Worten bohrte sich tief in ihren Magen. Wenn sie sich ihres Zieles sicherer gewesen wäre, hätte sie den Teller nach ihm geworfen.
    „Ich habe nicht um meinen Zustand gebeten“, sagte

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