Frisch geküsst, ist halb gewonnen
alles.“
„Das gibt es nur bei Gefangenen, die sich den Menschen verbunden fühlen, die sie gefangen halten.“
„Okay, dann hast du halt was anderes. Was du fühlst, ist nicht real, und selbst wenn es das wäre, würde es dich nicht interessieren. Du hast mich angelogen.“
„Ich weiß. Ich habe meine Freundschaft mit Garth verheimlicht. Ich war dumm, und es war falsch, und schlimmer noch, ich habe dir wehgetan, Izzy. Gott weiß, dass du Besseres verdient hattest als das und dass du jemand Besseren verdient hast als mich. Ich lebe jeden Tag mit dieser Schuld. Ich kann die Vergangenheit nicht mehr ungeschehen machen. Du solltest mit jemandem leben, der nicht so voller Narben ist.“
Sie wirbelte zu ihm herum. „Die Narben haben mir nie was ausgemacht.“
„Ich meinte die inneren.“ In seinen grünen Augen brannte ein Feuer, das sie nie zuvor gesehen hatte. „Aber ich kann nicht anders. Du bist die eine. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal jemanden lieben würde. Ich habe nie gedacht, dass ich es verdient hätte. Aber hier sind wir nun. Ich weiß, dass ich es vermasselt habe. Ich weiß, dass ich mich beweisen muss, und das will ich auch. Gib mir einfach nur die Chance dazu. Bitte. Ich liebe dich.“
Er hob seine Hand, als wolle er sie berühren, dann ließ er sie wieder fallen. Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, wirkte er unsicher.
Sie dachte über all die Zurückweisungen in ihrem Leben nach. Wie keiner ihrer Eltern sich um sie gekümmert hatte. Wie sie sich hinter verrückten Abenteuern versteckt hatte. Dem Tod ins Auge zu sehen war viel einfacher, als die Tatsache zuzugeben, dass sie niemanden hatte, der zu ihr gehörte.
Sie hatte auch nie damit gerechnet, sich zu verlieben. Bereit zu sein, alles zu riskieren. Nick war alles, was sie wollte, alles, was sie brauchte. Er war nicht perfekt … aber perfekt für sie.
„Ich habe entschieden, Garth zu retten“, sagte sie. „Das ist die einzige Möglichkeit, seine Probleme zu lösen. Es wird nicht einfach werden.“
Nick blinzelte. „Garth retten im Sinne von …?“
„Ihn mit Liebe überschütten. Ihn in die Familie integrieren. Sein geschundenes und ramponiertes Herz trösten.“
„Garth Duncan?“
„Er ist auch nur ein Mensch.“
„Hasst du ihn denn nicht?“
„Nicht mehr.“ Sie neigte den Kopf. „Er hat vor ein paar Tagen mit mir gesprochen. Mir gesagt, dass ich dich nicht aufgeben soll.“
Nick sah verwirrt aus. „Garth?“
„Du sagst seinen Namen ständig so, als gäbe es drei verschiedene Männer, über die wir hier sprechen. Also wirst du mir helfen, ihn zu retten?“
„Äh, sicher. Wenn du das möchtest.“
„Gut. Zuerst müssen wir Dana überzeugen. Das wird nicht einfach. Dann Lexi. Skye ist sowieso die Weichherzigste von uns, also nehme ich an, dass sie als Erste auf meine Idee anspringt. Wir brauchen einen Plan, und Pläne zu machen gehört nicht zu meinen Stärken. Vielleicht könnten wir Aaron bitten, uns zu helfen.“
Er packte sie an den Oberarmen. „Izzy, auch wenn ich es sehr zu schätzen weiß, dass du Garth retten willst, das ist nicht der Grund, warum ich hergekommen bin.“
Sie lächelte. „Ich weiß.“
„Ich liebe dich.“
„Das sagtest du schon, aber küssen sich Leute, die sich lieben, normalerweise nicht? Oder planen eine Zukunft? Hier wird viel geredet, aber nichts getan. Ich muss schon sagen, das ist einigermaßen enttäuschend.“
Sie hätte noch mehr zu sagen gehabt, wurde aber unterbrochen, als er sich vorbeugte und ihr einen tiefen Kuss gab.
Sie hieß seinen Mund mit ihren Lippen willkommen, schlang ihre Arme um ihn und verschmolz mit seinem Körper. Er zog sie noch näher, hielt sie fest, als wolle er sie nie wieder gehen lassen. Sie küssten sich, bis sie das Gefühl hatte, an dem Glück, das in ihr aufstieg, ertrinken zu müssen.
Nach einigen intensiven Minuten zog er sich zurück. „Isadora Titan, willst du mich heiraten?“
Sie grinste. „Vielleicht.“
Er lachte, dann beugte er sich vor, drückte seine Schulter gegen ihren Bauch, richtete sich auf und hob sie hoch.
Sie kreischte. „Was machst du da?“
„Ich entführe dich. Ich werde dich auf meiner Ranch festhalten, bis du wieder zu Verstand gekommen bist und Ja sagst. Das hat doch schon mal funktioniert.“
Ihr lief das Blut in den Kopf, aber sie wehrte sich nicht ernsthaft gegen seinen Griff. Eine Tür wurde geöffnet, und sie sah die untere Hälfte von Dana das Zimmer betreten.
„Will ich wissen, was hier los
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