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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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besser vor.

8. KAPITEL
    G arth stellte seinen Wagen ab und griff nach dem großen Latte macchiato, den er im Coffeeshop geholt hatte. Extra Milchschaum, zwei Zucker, genau, wie Kathy ihn mochte. Er versuchte, alle paar Tage nach Titanville zu kommen, schaffte es aber nicht immer. Manchmal war er zu beschäftigt, manchmal ertrug er es nicht, Kathys Lächeln und ihren vertrauensseligen Gesichtsausdruck zu sehen.
    Er sagte sich, dass es ihr gut ging. Dass sie sich nicht mehr daran erinnern konnte, wie sie früher gewesen war. Er sagte sich, dass sie die Zoohandlung liebte und er erleichtert sein sollte, in der Lage zu sein, sich um sie zu kümmern. Manchmal glaubte er sich beinahe. Aber meistens nicht.
    Das Zoogeschäft hatte er ihr vor gut zwölf Jahren gekauft. Er hatte einen Manager und ausreichend Mitarbeiter eingestellt. Kathy hatte keinen besonderen Aufgabenbereich. Sie kümmerte sich hauptsächlich um die Tiere und traf die Entscheidung, welcher Kunde welches Tier mitnehmen durfte. Ihm war zu Ohren gekommen, dass sie eine besondere Gabe dafür hatte, die richtigen Menschen mit den richtigen Haustieren zusammenzubringen. Nicht, dass ihn das sonderlich interessierte. Solange sie ihre Tage genoss, war ihm alles andere egal.
    Er trat in den hell erleuchteten Laden ein und nickte dem Teenager hinter der Kasse zu.
    „Hi, Mr. Duncan“, sagte das Mädchen.
    „Guten Morgen, Luanne. Wie steht’s?“
    Das war das Codewort für „Wie geht es Kathy heute?“
    „Gut. Ihr geht es gut.“
    Er versuchte, sich zu erinnern, wann seine Mom für ihn „Kathy“ geworden war. Denn so dachte er inzwischen an sie. Schon seit Jahren. Ihr machte es nichts aus. Für sie war ihre Beziehung Vergangenheit, wie eine Geschichte, die ihr mal jemand erzählt hatte. Sie hatte mal einen Sohn gehabt. Er wusste nicht, was er jetzt für sie war oder wie sie über ihn dachte. Sie freute sich immer, ihn zu sehen, aber das ging ihr bei allen anderen Menschen auch so. Es war nichts Persönliches.
    Er hörte Stimmen aus dem hinteren Teil des Ladens und ging auf sie zu. Er schätzte, dass Kathy gerade dabei war, einen Kunden zu befragen, um herauszufinden, ob er es wert war, einen Vogel oder ein Kätzchen mitzunehmen. Aber als er um ein großes Regal mit Katzenstreu herumtrat, sah er eine große Frau in einer bekannten Uniform. Sie schaute auf, hob eine Augenbraue und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder Kathy zu.
    „Sie haben Besuch“, sagte Dana Birch, Deputy von Titanville.
    Kathy drehte sich zu ihm um. Ihr ganzes Gesicht erstrahlte, als sich ein Lächeln darauf ausbreitete. „Du kommst mich besuchen!“
    Sie klang immer so überrascht, als wenn jeder seiner Besuche eine besondere Belohnung wäre.
    „Hi, Kathy“, sagte er im Näherkommen. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann reichte er ihr den Kaffee. „Genau wie du ihn magst.“
    Kathy nahm den Becher in beide Hände und seufzte. „Er bringt mir jedes Mal Kaffee mit. Ist Garth nicht nett?“
    Dana schaute ihn mit der gleichen Zuneigung an, mit der man eine Kolonie Ameisen beim Sonntagspicknick betrachten würde. „Er ist toll.“ Sie nickte. „Garth.“
    „Dana.“
    Sie tippte mit einem Finger auf den gestickten Namen auf ihrem dunkelblauen Hemd. „Deputy Birch.“
    „Aber wir stehen uns doch jetzt so nahe.“
    Es gefiel ihm nicht, dass sie hier war. Der Drang, die Seinen zu beschützen, weckte in ihm den Wunsch, um sich zu schlagen, und sei es nur verbal. Aber er hielt sich zurück. Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
    Obwohl er und Dana einander nie offiziell vorgestellt worden waren, wusste er, wer sie war. Sie war mehr als nur einer der Deputies in der Stadt; sie war eine enge Freundin der Titan-Schwestern. Sie wusste alles über seinen Plan, deren Familie zu Fall zu bringen, und sie war entschlossen, ihn aufzuhalten. Objektiv betrachtet wusste er, dass ihre Beharrlichkeit und Loyalität Zeugnis ihres guten Charakters waren. Aber wenn sie ihm in die Quere käme, würde er sie genauso zerquetschen, wie er es mit Jed Titan und dessen Töchtern vorhatte.
    „Dana ist meine Freundin“, sagte Kathy zwischen zwei Schlucken ihres Latte macchiatos.
    „Ja, das bin ich“, bestätigte Dana. „Aber jetzt, da Garth hier ist, willst du sicher mit ihm plaudern, also werde ich mich jetzt verabschieden. Wir sehen uns in ein paar Tagen wieder.“
    Garth berührte Kathys Hand. „Ich bringe Dana noch zu ihrem Auto. Bin gleich wieder da.“
    Kathy nickte glücklich.
    Garth folgte

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