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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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erinnerte sich an die ihm wohlbekannte Aufzählung, wenn Nicole sich über ihre Schwester beklagte. Im Augenblick konnte er jedes einzelne dieser Attribute sehr gut nachvollziehen.
    „Hören Sie zu“, sagte er. „Sie können im Haus warten oder nach Paris zurückfliegen, oder wo immer Sie wohnen mögen.“
    „New York“, verbesserte sie ihn gelassen. „Ich lebe in New York.“
    „Egal. Worauf ich hinaus will, ist, dass Sie Nicole nicht sehen werden, bevor sie nicht wenigstens zwei Tage Zeit hatte, sich zu erholen, selbst wenn das bedeuten sollte, dass ich in ihrem Krankenzimmer Wache schieben müsste. Haben Sie das verstanden? Sie hat nach der Operation schon genug Schmerzen. Auf eine Nervensäge wie Sie kann sie da sehr gut verzichten.“

2. KAPITEL
    W ie ein angestochener Ballon sank Claire in sich zusammen, woraufhin Wyatt sich wie das größte Arschloch diesseits der Rocky Mountains fühlte. Er redete sich ein, dass alles Theater war, denn schließlich war sie dazu geboren, den Menschen etwas vorzuspielen, und konnte mit den Jahren nur besser darin geworden sein. Sie, die behauptete, so sehr an ihrer Schwester zu hängen, hatte sich schließlich nicht ein einziges Mal in all den Jahren, die er Nicole jetzt kannte, hier oben sehen lassen. Nicht zu Geburtstagen und noch nicht einmal zu der verfluchten Hochzeit ihrer Schwester. Jesses Abschluss von der Highschool hatte sie ebenfalls versäumt. Sie war einfach nur gut in ihrer Opferrolle, das war alles. Und er würde sich nicht auf ihr Spiel einlassen.
    Gerade als er vorhatte, sich umzudrehen und zu gehen, richtete sie sich auf, nahm die Schultern zurück, reckte das Kinn hoch und sah ihm gerade in die Augen. „Meine Schwester hat mich angerufen.“
    „Das hatten Sie bereits gesagt.“
    „Und Sie glauben mir nicht.“
    „Es interessiert mich einfach nicht genug, als dass ich so oder so darüber urteilen würde.“
    Sie neigte den Kopf, sodass ihr langes, glänzend blondes Haar über eine Schulter fiel. „Nicole hat in Ihnen einen guten Freund. Ich hoffe, sie weiß das zu schätzen.“
    Jetzt ist sie also dazu übergegangen, mich einzuwickeln, dachte er. Bei jemandem, der nicht über sie aufgeklärt war, dürfte das allerdings eine sehr effektive Strategie sein.
    „Jesse hat mich angerufen“, fuhr sie fort. „Sie hat mir von der Operation erzählt. Ihnen dürfte ja wohl klar sein, dass so viel schon mal stimmt, denn woher sollte ich es sonst wissen? Jesse hat mir auch gesagt, dass Nicole möchte, dass ich ihr hinterher behilflich bin, und dass sie sich freut, wenn ich komme. Unter diesen Umständen neige ich dazu, ihr eher zu glauben als Ihnen.“
    „Ich kann Ihnen versichern, dass Nicole bis zwanzig Minuten vor ihrer Operation keinen Schimmer davon hatte, dass Sie hier auftauchen würden. Glauben Sie mir. Sie hätte es erwähnt.“
    Claire runzelte leicht die Stirn. „Das alles ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Weshalb sollte Jesse denn lügen? Und warum sollten Sie das tun?“
    „Das würde ich auch nicht.“
    Sie wirkte ehrlich verwirrt, und Wyatt nahm es ihr beinahe ab. Diese verzwickte Situation trug deutlich Jesses Handschrift. Es stellte sich die Frage, warum die Kleine das getan hatte? Nur, um alles noch schlimmer zu machen? Oder wollte sie Nicole tatsächlich helfen? Bei Jesse war das schwer zu sagen.
    „Ich werde bleiben“, sagte Claire. „Nur, damit Sie Bescheid wissen. Ich werde bleiben, und ich werde ins Krankenhaus gehen, und ...“
    „Nein.“
    „Aber ich ...“
    „Nein.“
    Sie sah ihn an. „Sie sind sehr entschlossen.“
    „Ich beschütze, was mir gehört.“
    In ihren Augen flackerte etwas auf. Etwas Kleines und Trauriges, von dem Wyatt gar nicht wissen wollte, was es war.
    Schließlich sagte Claire: „Also gut. Ich werde so lange in ihrem Haus warten, bis Nicole so weit ist, dass sie nach Hause kommen kann. Dann können wir gemeinsam herausfinden, was überhaupt los ist.“
    „Glauben Sie mir, es wäre leichter, wenn Sie einfach wieder nach New York zurückgingen.“
    „Ich mache es mir nicht leicht. Das habe ich noch nie getan. Schätze, das ist mein Berufsrisiko.“
    Wyatt hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. Glaubte sie etwa, ihr würde irgendwer abnehmen, dass es hart wäre, für einen Haufen reicher Leute in fantastischen Städten Europas Klavier zu spielen?
    Er zuckte die Schultern. Schließlich konnte er Nicoles Schwester nicht dazu zwingen, wieder zu verschwinden. Er würde sich da raushalten, solange sie

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