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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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begann sie.
    „Ich weiß, wer Sie sind. Ich habe gefragt, weshalb Sie hier sind.“
    „Nein, Sie haben gefragt, warum zum Teufel ich hier bin. Das ist ein Unterschied.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Und der wäre?“
    „Die eine Frage impliziert ein ernsthaftes Interesse an der Antwort, während die andere mir zu verstehen gibt, dass ich Sie irgendwie verärgert habe. Es interessiert Sie nicht wirklich, warum ich gekommen bin, Sie wollen mich bloß wissen lassen, dass ich nicht willkommen bin. Und das ist schon eigenartig, wenn man in Betracht zieht, dass wir beide uns noch nie begegnet sind.“
    „Ich bin mit Nicole befreundet, da muss ich Ihnen nicht begegnen, um alles über Sie zu wissen, was nötig ist.“
    Autsch. Claire verstand nichts mehr. Wenn Nicole noch immer wütend auf sie war, warum hatte Jesse sie dann angerufen und durchblicken lassen, dass sich die Dinge geändert hätten. „Und wer bitte sind Sie?“
    „Wyatt Knight. Nicole ist mit meinem Stiefbruder verheiratet.
    Nicole war verheiratet? Seit wann? Und mit wem?
    Bei diesen Fragen fühlte sie eine tiefe Traurigkeit in sich aufsteigen. Ihre eigene Schwester hatte es nicht für nötig befunden, ihr von der Hochzeit zu erzählen oder sie gar einzuladen. War das nicht absolut armselig?
    Die Emotionen huschten über Claires Gesicht, aber Wyatt unternahm keinen Versuch, darin zu lesen. Frauen und ihre Gefühle waren ein Geheimnis, das sterbliche Männer besser ungelüftet ließen. Der Versuch, das weibliche Gemüt zu begreifen, konnte einen Mann nur in den Alkoholismus treiben und am Ende umbringen.
    Stattdessen taxierte er die große, schlanke Blondine, die vor ihm stand, und suchte nach Ähnlichkeiten zu Nicole und Jesse.
    Ihre Augen, dachte er, während er deren große, blaue Iris betrachtete. Vielleicht auch der Schwung ihres Mundes. Die Haarfarbe ... irgendwie. Nicole war einfach blond. Claires Haar hingegen glänzte in einem Dutzend verschiedener Schattierungen.
    Weitere Gemeinsamkeiten aber gab es nicht. Nicole war seine Freundin, jemand, den er seit Jahren kannte. Eine Frau, die gut genug, aber normal aussah. Claire war ganz in off-white gekleidet, von ihrem viel zu langen Mantel angefangen bis hin zum Pullover und der Hose, die sie darunter trug. Auf ihn wirkte sie wie eine Eisprinzessin ... und zwar eine böse.
    „Ich würde gerne meine Schwester sehen“, sagte Claire mit Entschiedenheit. „Ich weiß, sie ist im Krankenhaus, aber ich weiß nicht genau, in welchem.“
    „Das werde ich Ihnen auf gar keinen Fall sagen. Ich habe keine Ahnung, was Sie hierher geführt hat, Lady, aber ich kann Ihnen versichern, Nicole will Sie nicht sehen.“
    „Da habe ich etwas anderes gehört.“
    „Von wem?“
    „Jesse. Sie hat mir gesagt, dass Nicole nach ihrer Operation Hilfe brauchen wird. Gestern rief sie mich an, und heute bin ich hierhergeflogen.“ Sie streckte das Kinn ein wenig vor. „Ich werde nicht weggehen, Mr. Knight, und Sie werden mich wohl kaum dazu zwingen können. Ich werde meine Schwester sehen. Und wenn Sie es für richtig halten, mir die Information zu verweigern, wo sie ist, werde ich ganz einfach jedes einzelne Krankenhaus in Seattle anrufen, bis ich sie gefunden habe. Nicole ist meine Familie.“
    „Seit wann?“, murmelte er, wobei ihm der trotzige Winkel in der Form ihres Kinns ebenso bekannt vorkam wie der entschiedene Ton ihrer Stimme. Die beiden waren also doch Zwillinge, die vieles gemein hatten.
    Warum hatte Jesse das getan? Wollte sie etwa noch mehr Schwierigkeiten machen? Oder hatte sie nur versucht, für eine verzweifelte Situation eine Lösung zu finden? Fakt war, dass Nicole Hilfe brauchte, und sie war doch mindestens so kompliziert, dass sie niemals darum bitten würde. Er wollte ja tun, was er konnte, aber er musste ein Geschäft am Laufen halten und sich um Amy kümmern. Unter keinen Umständen würde Nicole Drew in ihrer Nähe dulden, einmal vorausgesetzt, dass sein nichtsnutziger Bruder nicht eh davongelaufen war, um sich irgendwo zu verstecken. Jesse war eine noch schlechtere Alternative, womit genau genommen niemand mehr übrig blieb.
    Wieso sollte eigentlich er die Entscheidung treffen? Er unterdrückte einen Fluch. „Wo werden Sie wohnen?“
    „Im Haus. Wo sonst?“
    „Prima. Tun Sie das. Nicole wird in zwei Tagen zurück sein, dann können Sie es mit ihr ausmachen.“
    „Ich werde keine zwei Tage darauf warten, dass ich sie sehen kann.“
    Selbstsüchtig, verzogen, egoistisch, narzisstisch. Wyatt

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