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Friß Vogel - oder stirb

Friß Vogel - oder stirb

Titel: Friß Vogel - oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Reproduktion derselben. Die Karte trägt das Datum des Fünften dieses Monats. Es handelt sich um das Original. Es wurden keine Reproduktionen davon angefertigt, mit Ausnahme des Exemplars, das Lams Klient ausgehändigt worden ist. Ich benötige unbedingt zehntausend Dollar. Weil ich keinen anderen Weg sah, dieses Geld aufzutreiben, mußte ich zur Erpressung greifen...«
    »Dieses Wort akzeptiere ich nicht«, unterbrach mich Calvert.
    »Schreiben Sie es trotzdem.«
    Er lief rot an. »Das brauche ich nicht.«
    »Und ich brauche Ihnen nicht zehntausend Dollar zu zahlen.«
    »Und ich brauche Ihnen die Fotos nicht zu geben. Die kann ich woanders verkaufen.«
    »Nur zu«, ermunterte ich ihn.
    »Hören Sie, Lam, ich versuche doch, Ihnen entgegenzukommen. Sie könnten dafür ruhig meine Gefühle schonen.«
    »Ich diktiere Ihnen diese Quittung, damit Sie nicht mit weiteren Abzügen aufkreuzen können. Oder damit nicht jemand aus einem Fotolabor ankommt und Geld für Kopien fordert, die er angeblich heimlich und ohne Ihr Wissen angefertigt hat.«
    Er zögerte. Sein Gesicht war rot vor Wut. Aber dann schrieb er, wie ich diktiert hatte.
    »Gut«, lobte ich. »Und nun die Unterschrift.«
    Er setzte den Namen darunter.
    »Untenhin schreiben Sie: Meine Führerscheinnummer lautet — und dann übertragen Sie die Nummer.«
    »Wozu das?«
    »Ich will eine genaue Identifizierung.«
    »Sie wollen eine Menge.«
    »Sie haben eine Menge.«
    »In der letzten halben Stunde habe ich mir allerhand gefallen lassen müssen«, protestierte er.
    Ich zuckte die Schultern. »Wenn Sie so voller Skrupel stecken und ein solch sensibles Gemüt haben, dann kann ich mir gut vorstellen, wie dringend Sie die zehntausend Dollar brauchen.«
    »Okay«, gab er nach, »Sie haben gewonnen.« Er schrieb die Nummer seines Führerscheins unter die Unterschrift.
    Ich holte ein Stempelkissen aus der Aktenmappe. »Und nun die Fingerabdrücke. Alle zehn.«
    Er sprang auf. »Ich denke ja gar nicht daran.«
    Ich steckte die Zehntausend wortlos wieder in die Mappe.
    »Ich habe Ihnen genug gegeben. Alle Garantien.«
    Ich saß schweigend da.
    Er sah Baffin an.
    »Können wir nicht auf die Fingerabdrücke verzichten, Donald?« fragte der.
    »Nein«, gab ich zurück.
    »Ich glaube, als Klient habe ich das Recht, Sie aufzufordern, die Sache nicht zu weit zu treiben.«
    Ich blieb stumm.
    Calvert riß eine Schublade auf.
    »Er hat eine Waffe, Calvert«, rief Baffin schnell.
    Calvert schloß die Schublade langsam.
    Schweigend saßen wir drei da.
    Schließlich ließ sich Baffin vernehmen. »Sie können eine Menge mit zehn Tausendern anfangen. Zum Beispiel außer Landes gehen. Donald ist nur auf meinen Schutz bedacht. Er wird die Fingerabdrücke mir aushändigen, nicht der Polizei.«
    Wieder Schweigen.
    Langsam, äußerst widerwillig, berührte Calvert mit den Fingerspitzen das Stempelkissen, dann das Papier.
    Ich nahm das Blatt, faltete es und steckte es ein. Dann übergab ich ihm die zehntausend Dollar, verpackte die Fotos, Negative und den Meldezettel wieder in dem großen Umschlag und ließ alles in die Mappe wandern.
    »Schön«, erklärte ich daraufhin. »Und nun wollen wir mal hören, wie unsere Bandaufnahme geworden ist.«
    Ich nahm den Apparat aus seinem Versteck in der Mappe.
    Calvert beobachtete mich völlig konsterniert. Dann funkelten seine Augen zornig auf und er stieß seinen Stuhl zurück.
    »Bleiben Sie sitzen, Calvert!«
    »Mit mir können Sie das nicht machen«, schrie er.
    »Ich hab’ es schon gemacht«, erklärte ich.
    Ich stellte den Apparat an, die Stimmen waren laut und klar verständlich. Ich nickte zufrieden, schaltete den Kasten ab und verstaute ihn wieder. »Denken Sie daran: Ich habe Ihr unterschriebenes Geständnis mit Fingerabdrücken und eine Tonbandaufnahme von allem, was gesagt wurde.«
    Dann wandte ich mich an Baffin. »Ich glaube, das wäre alles.«
    Calvert stand auf. »Sie lassen einem nicht sehr viel Selbstachtung übrig, nicht wahr?« meinte er.
    Baffin entschuldigte sich. »Tut mir leid, Calvert, ich wäre nicht so vorgegangen. Aber ich sagte Donald, ich wollte volle Garantien.«
    »Bei mir haben Sie es aber nicht mit einem Erpresser zu tun.«
    Ich sagte gar nichts, schloß nur meine Mappe, öffnete die Tür und ging auf den Flur. Baffin folgte, und Calvert knallte hinter uns die Tür zu.
    »Mußten Sie so hart mit ihm umspringen?«
    »Sie haben mir einen Auftrag gegeben, und ich habe versucht, ihn ordnungsgemäß zu erledigen. Ich weiß

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