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Friß Vogel - oder stirb

Friß Vogel - oder stirb

Titel: Friß Vogel - oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wieder, was Donald sagte.«
    »Sie können meinetwegen veröffentlichen, was Ihnen Spaß macht«, grollte Sellers. »Aber Donald und ich fahren jetzt ins Präsidium.«
    »Und ich fahre mit?« fragte Ellis hoffnungsvoll.
    »Keine Spur. Sie bleiben schön hier«, grinste Sellers selbstzufrieden. »Schließlich haben Sie ja zu arbeiten. Und wenn Sie Ihre blöde Story schreiben, dann denken Sie daran, daß ich nicht etwa auf Grund eines Hinweises von Ihnen hier aufgetaucht bin. Ganz und gar nicht. Alles gute alte solide Polizeiarbeit. Ich hab’ dafür gesorgt, daß jeder Polizist die Autonummer wußte. Und einer hat seinen Wagen hier gegenüber entdeckt.«
    Ellis wandte sich mir zu. »Donald, werden Sie die Story erzählen, die...«
    »Donald wird Ihnen überhaupt keine Story erzählen«, fiel Sellers ein. »Wir ermitteln in einem Mordfall. Und die Ermittlungen bleiben vorläufig geheim. Los, Däumling, kommen Sie.«
    Er packte meinen Hemdkragen und drehte. So zerrte er mich aus dem Stuhl und durch das Restaurant.
    »Donald«, rief uns Ellis nach. »Werden Sie meine Story bestätigen?«.

13

    Der Raum war ein typischer Schwitzkasten. Das Linoleum war ausgetreten, lauter kleine schwarze Raupen schienen darauf zu liegen — die Spuren brennender Zigaretten, weggeworfen von vielen hundert nervösen Leuten, die hier ein Polizeiverhör über sich ergehen lassen mußten. Meistens lassen sie einen Verdächtigen rauchen, wenn er will, aber einen Aschenbecher geben sie ihm so gut wie nie.
    Der Tisch war eingedellt und voller Narben, das einzige Fenster vergittert. Ein paar Stühle, hart, unbequem, aber haltbar — das war alles.
    Mich hatten sie am Kopfende des Tisches placiert. Gillis Adams und Frank Sellers saßen auf beiden Seiten.
    »Als ich das Restaurant verließ«, sagte Sellers, »hatten Sie mir gerade die Nachricht von Gillis übermittelt. Gleich danach ging ich. Oder?«
    »Gleich wonach?«
    »Nachdem Sie mir die Nachricht übermittelt hatten.«
    »Hatte ich Ihnen eine Botschaft übermittelt?«
    »Jetzt hören Sie mal gut zu, Lam«, erklärte Sellers. »Sie
    sind am Scheideweg. Entweder machen Sie jetzt mit oder nicht. Also, wie war das mit der Botschaft von Gillis Adams?«
    »Ich sage erst im Zeugenstand aus.«
    Sellers sprang von seinem Stuhl auf und beugte sich drohend über mich. »Du verdammtes Miststück, jetzt hab’ ich aber genug!«
    »Die ganze Geschichte«, sagte ich ruhig, »kommt erst vor Gericht raus.«
    Adams fiel ein. »Augenblick mal, Frank. Wir wollen nicht voreilig sein. Vielleicht ist der Junge doch sauber.«
    »Sie aßen mit mir«, sagte Sellers.
    »Stimmt.«
    »Sie tranken Alkohol.«
    »Stimmt.«
    »Aber ich trank keinen Tropfen, oder?«
    »Ich sage im Zeugenstand aus.«
    »Sie werden hier und jetzt aussagen«, schrie Sellers. »Und Sie werden Ihre Aussage unterschreiben!«
    Ich schüttelte den Kopf. Sellers drückte einen Knopf auf der Tischplatte. Sofort ging die Tür auf, ein Uniformierter sah herein. »Sergeant?«
    »Auf, Däumling. Jetzt werden wir Ihnen mal was zeigen. Und dann können Sie in Ruhe nachdenken.«
    Sie brachten mich in einen anderen Raum. Kurz danach kamen fünf Männer herein. Zwei davon steckten in Gefängniskleidung, zwei weitere waren offensichtlich Polizisten. Den fünften verriet sein nervöses Zucken: ein Rauschgiftsüchtiger.
    »Hier lang«, kommandierte Sellers und öffnete eine Tür. Durch einen kurzen schmalen Flur kamen wir im Gänsemarsch auf eine Art Bühne, die nach außen durch einen Vorhang verhängt war. Der Vorhang ging auf, und zur gleichen Zeit flammten Scheinwerfer auf, die uns direkt in die Gesichter leuchteten. Was draußen vorging, konnten wir nicht sehen. Wir hörten nur Stimmen, darunter die von Sellers.
    »Los, Leute, zwei Schritte nach rechts!«
    Wir gehorchten.
    »Zwei Schritte zurück!«
    Wir traten zwei Schritte zurück.
    »Können Sie ihn identifizieren?« Das war wieder Sellers.
    Eine Frauenstimme antwortete. »Aber natürlich. Der dritte von rechts.«
    »Sie meinen also den in der Mitte?«
    »Ja, den in der Mitte. Links von ihm stehen drei, rechts zwei.«
    »Sind Sie sicher, daß er es ist?«
    »Ich werde es beschwören, wenn Sie wollen.«
    »Und Sie?« fragte Sellers.
    »Da gibt es keinen Zweifel«, sagte eine zweite Frauenstimme. »Das ist der Mann.«
    Neben uns ging eine Tür auf. »Okay, fertig«, sagte ein Polizist. »Kommt raus.«
    Im Nebenzimmer blieb ich allein zurück. Die fünf Männer wurden durch eine zweite Tür

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