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Friß Vogel - oder stirb

Friß Vogel - oder stirb

Titel: Friß Vogel - oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Polizeibeamter. Aber er ist ein ungehobelter Klotz, nicht die Spur von diplomatisch. Ihm ist piepegal, wem er auf die Füße tritt. Was er will, bekommt er auch. Also hat er Feinde. Und nun stellen Sie sich mal folgendes vor: Frank Sellers hat an Ihrem Tisch gesessen und mit Ihnen gebechert. Er ging erst, nachdem der Mord entdeckt war. Sein Alibi, das er mit Gillis Adams manipuliert hat, bricht zusammen. Also hat sich Frank Sellers vor diesem Mordfall gedrückt, weil er unter Alkohol stand. Wenn sich das alles so verhält, dann gute Nacht, Sergeant Sellers.«
    »Allerdings.«
    »Bertha Cool, Ihre Partnerin, deckt Sellers den Rücken. Aber mit der Zeitfolge stimmt etwas nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Sie wissen genau, warum nicht«, konterte Ellis. »Sellers verschwand, nachdem der Mord entdeckt war, allerdings noch vor dem großen Exitus. Denn Sellers war gerissen genug, sofort zu schalten, als jemand schrie: >Mord    »Und warum glauben Sie an diese Lesart?«
    »Ich glaube nichts, Lam, ich weiß.«
    »Woher?«
    »Mensch, ich hab’ doch Augen im Kopf! Ich habe genau beobachtet, wie Sellers zunächst zögerte, als der Champagner kam. Aber nach dem ersten Glas trank er ein zweites, und immer lustig weiter. Schön, dagegen ist nicht viel einzuwenden. Zwar sollte Sellers nicht im Dienst trinken, und ein Beamter wie er ist praktisch immer im Dienst, aber das würde man ihm nicht allzu krumm nehmen. Sollte sich jedoch herausstellen, daß er vor einem Mordfall gekniffen hat und Sie dann in so eine Position lavierte, daß Sie seine Version unterstützen müssen, wäre die Sache verdammt ernst.«
    Ich sah ihn unschuldig an.
    »Wissen Sie, Lam, ich bin eigentlich in der gleichen Lage wie Sie. Ich habe die Wahl, wie ich meine Story schreibe. Ich kann Sellers den Rücken decken, und er ist mir zeitlebens verpflichtet. Oder ich kann einen tollen Reißer draus machen, und die ganze Stadt fängt zu wackeln an. Und deshalb wollte ich mit Ihnen reden. Ich will wissen, welche Lösung Sie wählen. Das ist für mich ausschlaggebend. «
    »Was soll ich denn nun darauf antworten?« fragte ich naiv. »Daß meine Version ebenso von der Ihren abhängt?«
    Ellis nippte an seinem Glas. »Sie sind ein gerissener Hund, Lam«, meinte er schließlich gedehnt.
    »Und was ist mit Baffin?« fragte ich.
    »Wieso mit Baffin?«
    »Was sagt er denn zu der ganzen Sache?«
    »Nichts.«
    Ich sah ihn schweigend an. Er gab sich sichtlich einen Ruck.
    »Hören Sie, Lam, im Hintergrund hab’ ich noch eine viel tollere Story, was verdammt Heißes. Ich kann die Geschichte noch nicht schreiben, weil mir die Beweise fehlen. Trotzdem eine tolle Sache.«
    »Und welche?«
    »Baffin und Sie sind hineinverwickelt.«
    Ich hob erstaunt die Brauen.
    »Und«, fuhr Ellis fort, »dazu Calvert, der Kerl, der ermordet wurde.«
    »Das muß ja eine Mordsstory sein«, meinte ich bewundernd.
    Ellis rückte näher und dämpfte die Stimme. »Vor drei Jahren«, berichtete er, »stand Baffin das Wasser bis zum Hals. Aber plötzlich schwamm er wieder im Geld. Er eröffnete tolle neue Restaurants und machte in Luxus.«
    »Und das ist Ihre Superstory?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Ellis indigniert. »Was war wirklich geschehen? Baffin hatte sich mit Morton Brentwood liiert. Brentwoods Geld finanzierte die ganze Geschichte. Viele Leute möchten nun gern wissen, woher Brentwood seine Moneten hat. Jetzt nun kommt etwas, das ich nicht beweisen kann, aber ich glaube, es stimmt. Calvert erpreßte von Baffin zehn Mille. Aber es war keine echte Erpressung, sondern abgekartetes Spiel. Baffin besorgte das Geld und bekam es später von Calvert zurück. Alles, bis auf zwei Tausender, die Calvert für seine Dienste behalten durfte.«
    »Und warum das Ganze?«
    »Wegen einer Geschichte in San Franzisko, in die Baffin verwickelt war. Sie mußten es streng geheimhalten, aber irgendwo war ein Loch. Und damit stand ein Heidenspektakel bevor. Die ganze Sache hängt an Baffin. Kann er beweisen, daß er zur fraglichen Zeit nicht in San Franzisko war, dann ist für ihn und seine Hintermänner alles klar. Also wurde Baffin beauftragt, sich ein Alibi zu beschaffen. Er kam auf die Erpressungsgeschichte.«
    »Hört sich ganz interessant an.«
    »Nicht wahr?« meinte Ellis. »Aber es geht noch weiter. Calvert schoß quer. Entweder war er hinter die ganze Geschichte gekommen, oder er machte sich heimlich zusätzliche Kopien von Iden Beweisfotos und drohte, damit zu Baffins Frau zu gehen. Die ist seit langem

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