Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Friß Vogel - oder stirb

Friß Vogel - oder stirb

Titel: Friß Vogel - oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
einen Mord anhängen«, flüsterte er.
    »Welchen Mord?«
    »Den an Calvert.«
    »Wieso?«
    »Kennen Sie Morton Brentwood?« fragte er.
    »Ich habe von ihm gehört.«
    »Als Calvert ermordet wurde, war er bei mir. Aber irgend jemand hat ihn unter Druck gesetzt. Jetzt hat er sich plötzlich daran erinnert, daß er etwa zehn Minuten lang am Telefon war und mit San Franzisko gesprochen hat.«
    »Von wo aus?«
    »Von der Telefonkabine gerade vor diesem Büro. Aber er sagt jetzt, er hätte der Tür den Rücken zugedreht. Ich hätte also rausgehen können, ohne daß er mich sah.«
    »Sind Sie rausgegangen?«
    »Selbstverständlich nicht!« Er konnte mir nicht in die Augen sehen.
    »Sind Sie rausgegangen?« wiederholte ich.
    »Äh... ja, ich trat für etwa eine halbe Minute vor die Tür, mehr nicht. Brentwood war in der Telefonkabine. Er drehte mir halb den Rücken zu, aber er hätte es sehen müssen, wenn ich weggegangen und zurückgekommen wäre.«
    »Also, Sie waren draußen.«
    »Ja, aber wirklich nicht mehr als eine halbe Minute.«
    »Wann war das?«
    »Fünf oder zehn Minuten, bevor das Theater im Restaurant losging.«
    »Und was soll ich tun?«
    »Einige Dinge kann man nicht vertuschen. Vor allem nicht in einem Mordfall. Zu viele Leute können zwei und zwei zusammenzählen. Es hat sich herumgesprochen, daß Calvert mich erpreßte.«
    »Dann sagen Sie die Wahrheit«, empfahl ich ihm. »Sagen Sie, daß alles nur gestellt war.«
    »Ach das! Das macht keine Schwierigkeiten. Die zweite Hälfte der Angelegenheit beunruhigt mich viel mehr.«
    »Die wäre?«
    »Das Gerücht, daß Calvert mit Kopien der Fotos zu meiner Frau gehen wollte.«
    »Er hat heimlich Abzüge gemacht?«
    Baffin nickte.
    »Woher wußten Sie das?« fragte ich.
    »Das Schwein verlangte fünfundzwanzig Mille von mir.«
    »Haben Sie ihn umgebracht?«
    »Nein. Ich wollte, ich hätte es getan.«
    »Wissen Sie, wer es war?«
    »Nein.«
    »Wenn Sie ihn umgebracht haben«, erklärte ich, »dann werde ich dafür sorgen, daß Sie verurteilt werden. Denn ich bin entschlossen, den Mörder zu finden.«
    »Ich war es nicht.«
    »Und Sie sind ganz sicher, daß Sie ihn nicht kennen?«
    »Ja. Ganz sicher.«
    »Na schön«, sagte ich. »Jetzt will ich mal ein bißchen Druck ausüben.«
    »Auf wen?«
    »Auf den Mörder. Wenn Sie es sind, dann bekommen Sie den Druck zu spüren. Das muß von Anfang an klar sein.«
    »Ist klar.«
    »Gut. Ich möchte ein paar Farbfotos aufnehmen und sofort entwickeln lassen. Ich kenne einen Fotografen, der mir das besorgt. Sie sollen die Utensilien und das Modell beisteuern.«
    »Welches Modell?«
    Ich sah auf die Uhr. »Es gibt eine japanische Kamera mit einer überaus empfindlichen Linse. Wer war die Kellnerin, die Calvert bediente und später die Leiche fand?«
    »Babe«, sagte Baffin.
    »So. Dann greifen Sie sich Babe, und lassen Sie ein chinesisches Menü zubereiten. Ich kaufe die Kamera. Lassen Sie den zweiten Stock schließen, bis ich die Fotos gemacht habe.«
    »Was wollen Sie mit den Fotos?«
    »Die häng’ ich mir als Dekoration um den Hals. Schreiben Sie mir einen Scheck über tausend Dollar aus. Ich besorge den Apparat und organisiere das Entwickeln. Bin in zwanzig Minuten zurück. Dann muß alles fertig sein.«
    Ich suchte den Fotoladen auf, wo ich die besagte Kamera ausgestellt gesehen hatte. Das Geschäft hatte auch abends offen. Ich kaufte den Apparat und einen Farbfilm. Als ich wieder im Restaurant ankam, waren knapp zwanzig Minuten vorbei.
    »Alles fertig?« fragte ich.
    »Alles«, sagte Baffin.
    »Also los.«
    Wir holten Babe. Das war eine schnieke Blondine mit einer
    Figur wie Zucker, einladendem Blick und einer guten Portion
    Selbstbewußtsein.
    Baffin stellte uns einander vor.
    Sie sah mich aufmerksam an. »Was wollen Sie von mir?«
    »Das kann ich Ihnen genau sagen. Ich will, daß Sie hinfallen und das Essen über den ganzen Boden verschütten.«
    Sie wandte überraschenderweise die Augen ab. »Was? Noch mal?«
    »Noch mal«, erklärte ich.
    »Das war doch eine scheußliche Schweinerei«, protestierte Babe. »Ich...«
    »Tun Sie, was Lam Ihnen sagt«, intervenierte Baffin. »Die Stifte machen hinterher sauber.«
    »Sehr wohl, Mr. Baffin.«
    »Und«, fügte ich mit drohender Stimme hinzu, »behalten Sie es für sich.«
    Babe nickte.
    Im Speisesaal waren die Lichter wieder hell aufgedreht, ganz wie damals.
    »Ich muß erst die Kamera richten«, erklärte ich.
    Während ich den Apparat einstellte, machte ich schnell drei

Weitere Kostenlose Bücher