Froschkuss (German Edition)
zog er mir mein T-Shirt über den Kopf und wild knutschend landeten wir auf dem Sofa: „Ob das so gut für deinen Kopf ist“, flüsterte ich noch, aber dann sagte ich gar nichts mehr.
„Soniaaa! Kommst du mal!“ Nun übertrieb es Leon aber wirklich. Den ganzen Tag hatte ich ihn nun schon bedient, mit Zeitschriften, Getränken und Obst versorgt, denn er meinte, dass etwas Strafe sein müsse. Leicht genervt öffnete ich die Tür zu meinem Zimmer und ich blieb erschrocken stehen. Leon hielt meinen Schreibblock mit dem Brief, den ich einmal an Lars geschrieben hatte (ein Glück ohne Anrede!), in den Händen. Mist, der musste unter das Bett gefallen sein. Wie peinlich! Was hatte ich noch einmal geschrieben? Vor allem ein Satz fiel mir wieder ein und zwar dieser chinesische Spruch:
Wenn man darüber nachdenken muss, ob man jemanden liebt, liebt man nicht.
Leon blickte auf und grinste vielsagend:
„Also, ich muss nicht darüber nachdenken!“
Erleichtert ließ ich mich neben ihm auf das Bett fallen: „Ich auch nicht.“
ENDE
Über das Buch
Eigentlich könnte Sonia Grashorn mit ihrem Leben zufrieden sein: Sie hat eine tolle Wohnung, einen interessanten Job als Redakteurin bei einem Stadtmagazin und geht mit ihrer Freundin Karla hin und wieder schön feiern. Leider ist sie aber unglücklich in ihren Chef Lars Clausen verliebt, der sie ständig nur kritisiert und herum kommandiert. Schließlich droht er sogar, sie zu entlassen. Dann stürzt auch noch ihr Computer ab, obwohl sie dringend einen Artikel fertig stellen soll. In ihrer Not bittet sie den chaotischen Computer-Spezialisten Leon um Hilfe. Als Gegenleistung muss sie ihn für ein Paar Tage in ihre penibel aufgeräumte Wohnung aufnehmen und von da ab gerät ihr wohl geordnetes Leben ganz schön durcheinander ...
Autorin
Jo Berlin studierte zunächst Jura und absovierte dann ein Volontariat bei einer Tageszeitung. Sie arbeitete u.a. bei verschiedenen Magazinen, aber auch für Fernseh- und Radiosender. Darüber hinaus ist die 1963 geborene Kielerin Mitglied der Autorengruppe „Roter Hering“, die zusammen mit Tatort-Autor Felix Huby Ideen und Treatments für Drehbücher, Romane und Kurzgeschichten entwickelt.
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