Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
Vom Netzwerk:
anlief. Sein Mund stand
offen, sein Brustkorb unter ihren Händen bewegte sich nicht. Aber Denise
trommelte weiter auf seine Brust ein, legte die Hände um seine Lippen und
versuchte, ihm Atem zu spenden, ohne dabei selbst noch mehr Pfefferspray
abzubekommen. Sie hörte erst auf, als nach einer scheinbaren Ewigkeit die
Rettungssanitäter eintrafen. Als sie sie von Paul lösten, atmete er noch immer
nicht.
     
    »Sie sagen
also, der Mann ist einfach so ... verschwunden?«
    Der
Polizeibeamte konnte den Unglauben in seiner Stimme nicht ganz unterdrücken.
Denise musste sich schwer zusammennehmen, sonst hätte sie ihn geohrfeigt. Wie
viel konnte sie noch ertragen? Sie hatte bereits ihre Angehörigen anrufen und
ihnen das Unvorstellbare mitteilen müssen, mit ihnen getrauert, als sie im
Krankenhaus eingetroffen waren, und schließlich bei der Polizei ausgesagt. Wo
man ihr offenbar nicht recht glauben mochte.
    »Wie
gesagt; als ich aufgesehen habe, war der Killer verschwunden.«
    »Die Leute
aus der Bar haben draußen niemanden gesehen«, stellte der Beamte zum dritten
Mal fest.
    Denise
platzte der Kragen. »Ja, weil sie drinnen waren, als wir angegriffen wurden.
Hören Sie, der Typ hat meinen Cousin erwürgt; hat Paul keine Blutergüsse am
Hals?«
    Der
Polizist wandte den Blick ab. »Nein. Der Leichenbeschauer war zwar noch nicht
da, aber die Sanitäter haben keine Würgemale feststellen können. Anzeichen für
einen Herzstillstand allerdings schon ...«
    »Er ist
erst fünfundzwanzig!«, fuhr Denise ihn an und verstummte dann. Ein eisiger
Schauder überkam sie. Wer kriegt mit dreiundzwanzig
einen Herzinfarkt?, hatte Paul sie vor wenigen Stunden
erst gefragt und dann etwas hinzugefügt, dem sie im Grunde genommen keinerlei
Beachtung geschenkt hatte. Ich glaube, hinter mir ist auch
jemand her.
    Und nun
war Paul tot - gestorben an einem vermeintlichen Herzinfarkt. Genau wie Amber
und Tante Rose. Denise wusste, dass sie sich den Mann, dem weder Pfefferspray
noch Silbernitrat etwas anhaben konnte, nicht nur eingebildet hatte. Diesen
Mann, der einfach so wieder verschwunden war ... und dann den großen Hund, der
wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
    Das alles
konnte sie dem Beamten natürlich nicht erzählen. Er schaute sie jetzt schon
an, als hielte er sie für grenzdebil. Denise war nicht entgangen, dass man ihr
auch Blut abgenommen hatte, als sie gegen das Pfefferspray behandelt worden
war, vermutlich um ihren Alkoholspiegel zu testen. Schon beim Verlassen der
Bar war sie mehrmals gefragt worden, wie viel sie getrunken hätte. Und sobald
der Leichenbeschauer den Herzinfarkt als Todesursache bestätigt hatte, würde
man sie überhaupt nicht mehr ernst nehmen, nicht mal wenn sie alles
Übernatürliche aus dem Spiel ließ.
    Na ja, sie
kannte Leute, die ihr zumindest insofern glauben würden, dass sie bereit
wären, ihr bei ihren Nachforschungen zu helfen.
    »Kann ich
jetzt heimgehen?«, fragte Denise.
    Ein
erleichterter Ausdruck huschte über das Gesicht des Beamten. Jetzt hätte Denise
ihm gern erst recht eine gelangt. »Selbstverständlich. Ich kann Sie von einem
Streifenwagen nach Hause bringen lassen.«
    »Ich rufe
mir ein Taxi.«
    Kopfnickend
erhob sich der Mann. »Hier ist meine Karte, falls Ihnen noch etwas einfällt.«
    Denise
nahm das Stück Papier entgegen, aber nur, weil es einen miserablen Eindruck
hinterlassen hätte, wenn sie es zerknüllt und ihm ins Gesicht geworfen hätte.
    Erst bei
sich zu Hause tätigte sie ihren Anruf. Am Ende hätte der Taxifahrer noch
herumerzählt, sein letzter Fahrgast hätte wirres Zeug über einen Mörder
gefaselt, der sich möglicherweise in einen
Hund verwandelt hatte. Und wenn die Polizei herausfand, dass sie dieser
Fahrgast gewesen war, würden die Beamten erst recht keiner Spur mehr nachgehen,
auf die sie sie aufmerksam machte, noch nicht einmal, wenn sich herausstellte,
dass Paul doch Opfer eines Verbrechens geworden war.
    Beim
dritten Piepen meldete sich eine Computerstimme, die ihr mitteilte, unter der
gewählten Rufnummer gebe es keinen Anschluss. Denise legte auf. Ja, richtig,
Cat hatte ständig umziehen müssen, weil irgendein verrückter Vampir hinter ihr
her gewesen war. Offensichtlich hatte sie auch die Telefonnummer gewechselt.
War Cat noch in Europa? Wie lange war es her, seit Denise das letzte Mal mit
ihr gesprochen hatte? Wochen vielleicht.
    Als
Nächstes wählte sie die Nummer, die sie für Bones, Cats Mann, gespeichert
hatte, aber auch unter der erreichte sie

Weitere Kostenlose Bücher