Frost
schwarze Dreizehn setzen?»
Ich nickte.
Er griff nach einem Telefonhörer. Als er wieder aufgelegt hatte, nickte er der Croupière zu.
«Okay, dann geht es jetzt los», sagte sie. «Viel Glück.»
Sie setzte das Rad in Bewegung und warf dann die Kugel gegen die Drehrichtung hinein. Sie klackerte die Reihe der Zahlen und Farben entlang.
Wir sahen gebannt zu.
Sara hielt den Atem an.
«Alles okay?», fragte ich.
Sie lächelte.
«Ja», sagte sie. «Alles okay.»
Und zum ersten Mal seit langer Zeit glaubte ich ihr.
Der Chef der Croupière hatte sich hinter sie gestellt. Immer mehr Leute versammelten sich um den Tisch herum und schauten zu.
Wir zogen eine ganze Menge an Schaulustigen an.
Ich beugte mich zu Sara hinunter und sagte: «Küss mich.»
«Was?»
«Küss mich», sagte ich. «Das bringt Glück.»
Sara runzelte die Stirn. «So läuft das aber nicht.»
«Natürlich läuft es so», sagte ich. «Es klappt immer.»
Die Kugel wurde langsamer. Die Croupière wedelte mit der Hand über dem Tisch und sagte: «Rien ne va plus.»
Sara sah mich an.
«Los», sagte ich. «Küss mich.»
Sara zögerte, dann beugte sie sich zu mir und presste ihren Mund auf meinen. Die Berührung ihrer Lippen schoss mir direkt ins Rückenmark, und ich wollte sie nie wieder loslassen.
Das Rad drehte sich. Schließlich blieb die Kugel liegen.
Wir schauten nicht auf.
Es war ein guter Kuss.
Informationen zum Buch
Ein junges Paar fährt mitten im Winter mit all seiner Habe Richtung Süden. Sara ist schwanger, Nate wird von der Polizei gesucht. In einem Diner an der Tankstelle bittet ein erbärmlich hustender Mann sie, ihn gegen Bezahlung mitzunehmen. Die drei fahren los, hinein in einen Blizzard. Bald ist die Straße nicht mehr passierbar, und der Fremde beginnt zu delirieren. Als sie sich in ein abgelegenes Motel gerettet haben, atmet der Mann nicht mehr. Sarah und Nate öffnen sein Hemd und finden eine Schusswunde. Sie öffnen seinen Koffer und finden Geld. Viel Geld. Herrenloses Geld? Mit Sicherheit nicht.
«Man weiß, dass etwas Schreckliches passieren wird, und man kann nicht aufhören zu lesen.» . (Simon Kernick)
«Dicht und beklemmend. John Rector schreibt so souverän, wie man es angesichts seines Alters nicht erwarten würde. Bis zum letzten Blutstropfen furchterregend.» . (Eric van Lustbader)
«Ein phantastischer Erzähler und ein betörender Stilist.» . (Ken Bruen)
«Ein cleveres und sehr souverän geschriebenes Thrillerdebüt.» . (Booklist)
Informationen zum Autor
John Rector stammt aus Colorado. «Frost» ist sein erster Roman, eine Verfilmung ist in Vorbereitung. Der Autor lebt mit seiner Frau in Omaha, Nebraska.
Impressum
Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel «The Cold Kiss» bei Tor Books/Macmillan Group, New York.
Redaktion Christine Marth
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Februar 2011
Copyright © 2010 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
«The Cold Kiss» Copyright © 2010 by John Rector
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
Umschlaggestaltung any.way, Barbara Hanke/Cordula Schmidt, nach einem Entwurf von Terry Rohrbach/Base Art Co.
(Foto: Getty Images)
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
ISBN Buchausgabe 978 - 3 - 499 - 25493 - 2 (1. Auflage 2010)
ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 43541 - 4
www.rowohlt-digitalbuch.de
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