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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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beichten, dass ich meinen Job verloren hatte. Zunächst freute sie sich und sagte, das sei ein Zeichen, und es bedeute, dass wir nach Hause gehen sollten.
    Ich wollte aber nicht.
    Sie verstand es nicht.
    Ich schlug ihr vor, sie nach Minnesota zu fahren. Aber ichwürde nicht bleiben. Stattdessen würde ich das Auto verkaufen und mit dem Geld ein One-Way-Ticket nach Costa Rica oder Rio bezahlen.
    Ich wollte irgendwohin, wo es heiß war.
    Irgendwohin, wo ich brennen konnte.
    ***
    Wir zahlten die Miete immer am Ende der Woche, also tankte ich am Samstag den Dodge auf und packte unsere Habe in den Kofferraum. Die meisten von meinen Sachen warf ich in einen Müllcontainer. Ich besaß ohnehin nicht viel, und dort, wo ich hinwollte, würde ich nichts davon brauchen.
    Das Packen ging diesmal viel leichter.
    Saras Kleider konnte ich problemlos im Kofferraum unterbringen. Als ich die letzten Taschen einlud, sah ich plötzlich etwas Grünes unter dem Fahrersitz hervorleuchten.
    Ich zwang mich dazu, den Wagen zuerst zu Ende zu beladen, dann öffnete ich die Fahrertür und klappte den Sitz nach vorn. Ich langte nach unten und zog den Rucksack hervor. Einen Moment lang hielt ich ihn im Arm, bevor ich das Auto abschloss und in die Wohnung ging.
    Sara putzte gerade die Küche, als ich hereinkam. Sie lächelte mich an. Dann erkannte sie, was ich in der Hand hielt, wandte sich ab, sackte zusammen und lehnte sich an den Küchentresen.
    Ich setzte mich an den Küchentisch und öffnete den Rucksack. Zwei Bündel Banknoten nahm ich heraus und legte sie vor mich auf den Tisch.
    «Was machen wir nun?»
    Sara schwieg.
    «Wir könnten es dazu benutzen, wegzuziehen», sagte ich.«In Richtung Süden, wir könnten einen Strand suchen. Wir könnten   …»
    Sara wandte sich blitzschnell um. «Nein!»
    Ich starrte sie an.
    Sie zeigte auf das Geld. «Tu das weg, Nate. Ich will es nicht. Ich will gar nichts davon.»
    Ich setzte gerade an, um zu fragen, warum nicht, als sie mir das Wort abschnitt.
    «Es bringt Unglück», sagte sie. «Es ist verflucht.»
    Ich hielt das Geld in der Hand.
    Ich konnte nicht mehr mit ihr darüber reden, darüber nicht.
    Sara wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. «Wirf das einfach weg, ja?»
    «Aber was, wenn es eine Möglichkeit   …»
    «Nein, Nate.»
    «Und wenn wir diesmal alles richtig machen würden?»
    Sara sah mich an. Sie war noch nicht überzeugt.
    Also begann ich zu reden.

43
    Wir betraten das Kasino des Silver Legacy Hotels und gingen direkt zur Kasse. Ich übergab das Geld der Frau in dem Glaskasten.
    Sie schaute mich an und fragte: «Wie viel ist es insgesamt?»
    «Fast zwanzigtausend.»
    Sie griff nach dem Telefonhörer. Ein paar Minuten später kam ein Mann aus einem Hinterzimmer und legte mir einen Haufen Formulare vor, die ich unterschreiben sollte.
    Dann schaute er mich an und sagte: «Achtzehntausendfünf hundert . Wie wollen Sie es?»
    «Was meinen Sie?»
    «Wie Sie Ihre Chips wollen.»
    Ich schaute Sara an. Sie zuckte die Achseln.
    Ich wandte mich wieder an den Mann und antwortete: «So wenige wie möglich.»
    Er runzelte die Stirn, zählte einen kleinen Stapel Chips ab und schob ihn mir hin. «Sind Sie sicher?»
    Ich nickte.
    «Wir wollen nur einmal setzen.»
    ***
    Es war die einfachste Lösung.
    Ein Einsatz, ein Spiel.
    Die böseste Zahl, die es gab.
    Die schwarze Dreizehn.
    Wenn wir gewannen, würden wir unseren Einsatz verfünfunddreißigfachen. Dann hätten wir genug Geld, um den Rest unseres Lebens an irgendeinem südamerikanischen Strand zu verbringen. Wenn wir verloren, wäre das Geld zusammen mit dem Fluch weg, und Sara würde allein nach Minnesota zurückgehen.
    Ein Spiel, ein Einsatz.
    Wir gingen durch ein Labyrinth aus blinkenden und klingelnden Spielautomaten, bis wir die Roulettetische fanden. Es gab mehrere davon, und wir brauchten ein wenig, um uns für einen zu entscheiden.
    «Welchen?», fragte Sara.
    «Du suchst aus.»
    Sie zeigte auf den letzten und fragte: «Wie wär’s mit diesem hier?»
    Ich setzte mich auf einen der Stühle. Sara setzte sich neben mich.
    Die Croupière stapelte die Chips in ihrem Tablett. Dann trat sie einen Schritt zurück und wartete. Sie trug eine smaragdgrüne Brosche in Form einer winzigen Schildkröte an ihrer Weste.
    Ich musste lächeln.
    «Ihr Einsatz, bitte.»
    Ich setzte all unsere Chips auf die schwarze Dreizehn.
    Die Frau zählte sie nach.
    «Einen Moment.»
    Sie wandte sich um, und ihr Chef trat hinzu.
    «Wollen Sie wirklich alles auf die

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