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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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der Markt sich momentan entwickelt, habe ich einfach nicht genug Arbeit.»
    Ich war nicht überrascht, aber ich spürte, wie sich mir etwas Schweres auf den Magen legte.
    «Der Markt?»
    «Leider ja, und da du nun mal ganz unten in der Nahrungskette stehst   …» Er zögerte. «Es gibt da zwei, drei Jungs, die ich lieber entlassen würde, aber so läuft das eben nicht.»
    Ich sagte, dass ich das verstünde.
    «Das hoffe ich wirklich.» Er öffnete die Mappe, nahm ein Blatt Papier heraus und schrieb etwas darauf. «Hier hast du den Namen und die Telefonnummer des Poliers drüben bei Orin Bau. Sprich mit Ben und sag ihm, dass ich dich geschickt habe. Ich rufe ihn morgen an und sage ihm, dass er ein Auge auf dich haben soll. Ich kann dir nicht versprechen, dass er dich nimmt, aber ich tu, was ich kann, um dich da drüben unterzukriegen.»
    Er gab mir das Papier.
    «Das weiß ich zu schätzen.»
    «Wir lassen deinen Namen auf der Warteliste», sagte er. «Sobald sich die Dinge ändern, rufe ich dich ganz sicher an.»
    Ich nickte und stand auf.
    «Tut mir wirklich leid, Nate.»
    «Ja», sagte ich. «Mir auch.»
    ***
    Ich wollte noch nicht nach Hause gehen, also ging ich in die Kreisbücherei von Washoe und durchsuchte den Ständer mit den Zeitungen, bis ich die
Chicago Tribune
fand. Die Bücherei hatte nur die Sonntagsausgabe, und die kam immer zu spät, aber ich hatte mir angewöhnt, sie jede Woche zu lesen.
    Zuerst war der Artikel über Rodney und Lilith McGee der Aufmacher gewesen, aber dann waren sie immer weiter nach hinten gerückt und schließlich bei den Kurznachrichten auf der letzten Seite gelandet.
    Diesmal stand gar nichts über sie darin.
    Das war ein gutes Zeichen.
    Ein paar Wochen vorher hatte ich einen weiteren Artikel in der
Des Moines Register
gefunden. Darin stand etwas übereinen Brand in einem Motel etwa vierzig Meilen südlich von Frieberg.
    Dem Bericht nach hatte eine unbeaufsichtigte Kerze, die zu dicht neben einem Vorhang aufgestellt worden war, den Brand verursacht. Dann fachte der Wind das Feuer an, sodass die Flammen schnell von einem Gebäude zum nächsten übergreifen konnten. Die gesamte Anlage war zerstört worden.
    Todesopfer hatte es offenbar keine gegeben.
    Ich stand auf und ging zum Fenster. Draußen schwebten die Lichter der Stadt bräunlich und stumpf in der trockenen Luft.
    Reno sah sogar nachts schmutzig aus.
    Nach einer Weile steckte ich die Zeitung zurück in den Ständer, nahm die Treppen zum Ausgang und ging zum Auto. Ich hatte noch immer keine Lust, nach Hause zu gehen. Aber ich musste.
    Sara machte sich vermutlich schon Sorgen.
    Ich ließ den Motor an.
    Irgendwo bellte ein Hund.
    Ich beschloss, einen Umweg nach Hause zu machen.

40
    An dem Nachmittag, als wir in Reno ankamen, fuhren wir zu meinem Cousin. Er wirkte froh, uns zu sehen, und brachte uns sogar im Gästezimmer unter, aber sobald wir allein waren, sagte Sara, dass sie sich nicht wohlfühle bei dem Gedanken, dortzubleiben.
    Ich sagte ihr, dass sie sich da etwas einbilde.
    Es stellte sich heraus, dass ich falschlag.
    Schon nach ein paar Tagen merkten wir, dass die Frau meines Cousins uns nicht im Haus haben wollte. Sara und ich hörten, dass sie jede Nacht deswegen stritten, und je heftiger die Streitereien wurden, desto klarer wurde mir, dass sie wollte, dass wir sie hörten.
    Zum Glück fand ich einen Job als Dachdecker. Ich bekam meinen Lohn jeden Tag bar auf die Hand, und so dauerte es nicht lange, bis wir unsere eigene Bleibe hatten. Bei meinem Cousin war es inzwischen unerträglich geworden, sodass wir gar nicht schnell genug dort ausziehen konnten.
    Wir fanden eine möblierte Erdgeschosswohnung am Rand von Renos Innenstadt. Das Haus war alt, und in den ersten Tagen knatterten die Rohre und spuckten braunes Wasser, aber es war sauber und billig, und eine Zeitlang glaubten wir, dass sich alles wieder einrenkte. Und jetzt war ich arbeitslos.
    Sara würde nicht sehr glücklich sein.
    ***
    Es gab keinen Parkplatz vor unserem Haus, also musste ich Abend für Abend um den Block fahren, um eine Parklücke zu suchen. Diesmal hatte ich Glück und fand sofort eine am Ende der Straße.
    Ich stellte das Auto ab und ging nach Hause. Als ich nahe genug war, sah ich ein flackerndes blaues Licht in unserem Fenster, und ich wusste sofort, was mich drinnen erwartete.
    Ich hatte recht.
    Sara lag auf der Couch und schaute fern. Sie trug immer noch die Klamotten, in denen sie in der Nacht geschlafen hatte, ihre Haare waren fettig

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