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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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gefolgt von mehreren lauten Schlägen und dem schweren Poltern von Schritten.
    Logan und ich sahen uns an, dann stürmten wir zur Tür. Daphne und Carson hatten die Schreie auch gehört, und sie waren direkt hinter uns.
    »Stopp! Stopp! Stopp!«, zischte Daphne.
    Sie schaffte es noch, meinen Arm und den Rücken von Logans Lederjacke zu packen, gerade als der Spartaner aus dem Raum rennen wollte. Mit ihrer überlegenen Walkürenstärke konnte sie uns mühelos beide zurückreißen.
    »Ihr wisst doch gar nicht, was los ist – oder wer vielleicht da draußen ist«, warnte Daphne.
    Logan warf ihr einen bösen Blick zu, aber nach einem Moment nickte er widerwillig. Ich tat dasselbe, und Daphne ließ uns los. Zusammen schlichen wir zum Türrahmen und spähten hindurch.
    Das Kreios-Kolosseum war geformt wie ein großes Rad, mit einem Hauptraum in der Mitte und mehreren Gängen und Räumen, die wie Speichen davon abgingen. Als Daphne, Carson und ich vor ein paar Minuten den Hauptraum des Museums durchquert hatten, waren Leute dort umhergewandert, um sich die Artefakte anzusehen und die hochwertigen Nachbildungen von Waffen, Rüstungen und Schmuckstücken im Souvenirladen des Museums zu begutachten. Bis auf die Angestellten waren die meisten Besucher Mythos-Schüler aus dem zweiten Jahr gewesen, die genau wie wir noch versuchten, ihre Hausaufgaben zu machen, bevor die Schule morgen wieder anfing.
    Doch jetzt nicht mehr.
    Jetzt stürmten Gestalten in schwarzen Roben mit Kapuzen durch das Kolosseum – und sie alle trugen lange, gebogene Schwerter. Sie stürzten sich auf jeden, der ihnen in den Weg kam. Ihre Klingen durchschnitten die Luft und dann die Schüler. Als einer nach dem anderen verstand, was vor sich ging, füllten noch mehr Schreie die Luft und hallten im Museum so laut wie Schüsse wider.
    Aber es war bereits zu spät.
    »Schnitter«, flüsterte Daphne und sprach damit meine eigenen, entsetzten Gedanken aus.
    Die Schnitter des Chaos rammten ihre Schwerter in jeden, den sie erreichen konnten, dann warfen sie die Toten und Sterbenden einfach zu Boden. Die Angestellten des Museums, Erwachsene, Schüler. Den Schnittern war egal, wen sie umbrachten. Wachsfiguren, Statuen, Vitrinen und mehr fielen zu Boden und zerbrachen in tausend Stücke. Überall spritzte Blut, ein Wasserfall aus scharlachroten Tropfen, der an den weißen Marmorwänden herunterrann.
    Bei dem Anblick verkrampfte sich mein Magen, und mir wurde schlecht. Ich hatte gehört, wie grausam die Schnitter waren und dass sie dafür lebten, Krieger zu töten – dass sie dafür lebten, uns zu töten. Ich hatte mich selbst schon zwei Schnittern gestellt. Aber etwas wie das hier hatte ich noch nie gesehen. Was sich vor meinen Augen abspielte, ließ mich vor Entsetzen erstarren – und meinen Freunden ging es genauso. Ich wusste, dass wir etwas tun sollten, irgendwas, um den anderen Schülern zu helfen, aber mir fiel einfach nicht ein, was.
    Einige der Mythos-Schüler versuchten, sich zu wehren, entweder mit den Waffen, die sie eben in die Hände bekommen konnten, oder mit bloßen Fäusten. Aber es funktionierte nicht, und die Schnitter überwältigten sie einen nach dem anderen. Samson Sorensen, ein Kerl, den ich kannte, fiel schreiend zu Boden und umklammerte seinen Bauch, während Blut zwischen seinen Fingern hervorspritzte. Ein paar Mythos-Schüler wollten weglaufen, aber die Schnitter packten sie einfach von hinten, rammten ihnen die Schwerter in den Rücken und warfen sie zur Seite, als wären sie nicht mehr als Abfall.
    Aus dem Augenwinkel sah ich eine andere Schülerin, Morgan McDougall, die sich hinter einem hohen, weißen Podest an die Wand drückte. Grüne Magiefunken schossen aus Morgans Fingerspitzen wie Blitze, ein klares Zeichen dafür, wie überrascht und verängstigt sie war. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schob sie unter ihre Achseln, um die farbenfrohen Funken zu unterdrücken. Morgan wusste genauso gut wie ich, dass die Schnitter sie in dem Moment finden und töten würden, in dem sie die Funken sahen. Die hübsche Walküre entdeckte mich und erwiderte meinen Blick. In ihren haselnussbraunen Augen stand Panik.
    »Bleib da! Versteck dich! Versuch nicht, wegzulaufen«, schrie ich, obwohl ich nicht glaubte, dass Morgan mich über die Schreie und die inzwischen heulenden Sirenen hören konnte.
    In weniger als einer Minute war alles vorbei. Die Schnitter sammelten sich in der Mitte des Museums und sprachen miteinander, aber ich konnte über das

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