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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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seine bösartigen Gefolgsleute, die Schnitter des Chaos, aufzuhalten. Letztendlich hatten die anderen Götter und Göttinnen Loki in ein mythologisches Gefängnis gesperrt, das weit von der Welt der Sterblichen entfernt lag. Und jetzt waren im Kolosseum verschiedenste Artefakte – Schmuckstücke, Kleidung, Rüstungen, Waffen und mehr – ausgestellt, die beide Seiten während des Chaoskrieges verwendet hatten. Obwohl Loki eingesperrt war, ging der Kampf zwischen dem Pantheon und den Schnittern immer weiter, mit neuen Generationen von Kriegern und Kreaturen.
    Natürlich wussten die meisten Leute nicht, dass Loki so verdammt nah dran war, aus seinem Gefängnis auszubrechen und den nächsten Chaoskrieg anzuzetteln. Ich allerdings dachte die ganze Zeit darüber nach – besonders weil ich es irgendwie schaffen musste, die Flucht des bösen Gottes zu verhindern.
    »Der ist cool«, sagte Daphne.
    Sie deutete auf einen geschwungenen Bogen in einer der Vitrinen. Er bestand aus einem einzigen Stück Onyx, in das goldene Verzierungen eingelassen waren. Bespannt war er mit mehreren dünnen goldenen Fäden. Daneben lag ein passender, schmaler Köcher aus Onyx, in dem allerdings nur ein einziger Pfeil steckte.
    Daphne lehnte sich vor und las die Bronzeplakette neben der Waffe. »Hier steht, dieser Bogen hat einst Sigyn, der nordischen Göttin der Hingabe, gehört. Jedes Mal, wenn man den Pfeil aus dem Köcher zieht, erscheint der nächste, um seinen Platz einzunehmen. Okay, das ist total cool.«
    »Das hier gefällt mir besser«, sagte Carson und deutete auf ein gebogenes Horn aus Elfenbein, das ein wenig an eine winzige Tuba erinnerte. Auf der Oberfläche glänzten Intarsien aus Onyx. »Hier steht, das sei Rolands Horn. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was es tut.«
    Ich blinzelte. Ich war so tief in meine Gedanken an Loki, Schnitter und das Pantheon versunken gewesen, dass ich einfach nur herumgewandert war, statt mir die Artefakte anzusehen, wie ich es eigentlich tun sollte.
    Wir standen in einem riesigen, runden Raum voller Waffen. Schwerter, Kampfstäbe, Speere, Dolche, Bögen, Wurfsterne und mehr glitzerten sowohl in den Vitrinen als auch zwischen großen Ölbildern von mythologischen Schlachten an den Wänden. Die gesamte hintere Wand bestand aus demselben weißen Marmor wie der Rest des Museums, nur dass man hier eine Auswahl mythologischer Figuren in den Stein geschlagen hatte. Greifen, Wasserspeier, Drachen, Chimären und Gorgonen mit schlangenartigem Haar und grausamem Lächeln.
    In der Mitte des Raums saß auf einem Podest ein Ritter in voller Rüstung auf einem ausgestopften Pferd. Der Ritter hielt eine Lanze in der Hand und sah aus, als wollte er jeden Moment vorwärtsstürmen und die Wachsfigur eines römischen Zenturios durchbohren, der ebenfalls auf dem Podest stand, das Schwert erhoben, um den angreifenden Ritter abzuwehren. Im Raum verteilt standen noch weitere Figuren, unter anderem ein Wikinger mit einem Hörnerhelm, der im Begriff war, seine riesige Streitaxt auf den runden Bronzeschild des Spartaners neben ihm zu schmettern. Ein paar Schritte entfernt hielten zwei weibliche Figuren, eine Walküre und eine Amazone, Schwerter in der Hand und beobachteten mit gleichgültigem Blick den epischen, nie enden wollenden Kampf des Wikingers mit dem Spartaner.
    Ich starrte die beiden kämpfenden Männer an. Für einen Moment flackerten sie und schienen sich zu bewegen. Ihre Wachslippen verzogen sich zu wütenden Grimassen, ihre Finger packten die Waffen fester, die Körper spannten sich für den kommenden Kampf an. Mir lief ein kalter Schauder über den Rücken, und ich wandte den Blick ab. Meine Gypsygabe, meine psychometrische Magie, spielte schon verrückt, seit wir das Museum betreten hatten.
    »Hmpf. Also ich finde diesen Bogen nicht allzu außergewöhnlich«, murmelte eine Stimme mit hochnäsigem, englischem Akzent. »Er ist sogar ziemlich langweilig. Gewöhnlich, eigentlich.«
    Ich sah nach unten zur Quelle der Stimme – Vic, das Schwert, das in seiner schwarzen Lederscheide an meiner Hüfte hing. Vic war kein typisches Schwert. Zum einen hatte er kein normales Heft, sondern das wurde bei ihm von einer Art halbem Gesicht gebildet. Ein einzelnes Ohr, eine Hakennase, ein Mund, zusammen mit der Rundung eines Auges. Auf mich wirkte es immer, als wäre in dem silbernen Metall ein Mann gefangen, der versuchte, daraus zu entkommen. Ich wusste nicht genau, um wen oder was es sich bei Vic handelte, nur dass er

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