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Frostkuss

Frostkuss

Titel: Frostkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Fall zu so etwas fähig gewesen, wenn man bedachte, welche Wut ich gefühlt hatte, als ich das Foto aus ihrem Zimmer angefasst hatte. Das von Morgan und Samson, das Jasmine zerrissen hatte.
    Ich ließ den Blick durch den Rest des Speisesaals wandern. Nicht nur die Schüler waren heute Abend hier. Ich entdeckte mehr als nur ein paar Professoren in der Menge, darunter auch Metis, Trainer Ajax und Nickamedes. Die drei standen etwas abseits, tranken Punsch, unterhielten sich und schritten ab und zu ein, um das Fast-Petting auf der Tanzfläche unter Kontrolle zu halten. Ajax und Nickamedes trugen beide Smoking, während Metis in einem grünen Abendkleid weiblich und sehr hübsch aussah.
    Schließlich entdeckte ich auch Daphne und Carson, die gerade zu einer langsamen Nummer tanzten. Daphne hatte den Kopf auf Carsons Schulter gelegt, und der Musikfreak trug einen träumerischen, vertrottelten Gesichtsausdruck zur Schau. Morgan zeigte auf die beiden und sagte etwas zu den Walküren neben sich. Die drei lachten und kicherten und machten sich über das frischgebackene Paar lustig. Aber Daphne und Carson waren so aufeinander konzentriert, dass sie die Walküren weder hörten noch sahen. Ich bezweifelte sowieso, dass es ihnen etwas ausgemacht hätte. Heute Abend eher nicht.
    Da ich mich nicht durch die Menge drängen wollte, um Daphne und Carson zu erreichen, umrundete ich den Raum am Rand und hielt auf das Buffet zu, einfach um etwas zu tun zu haben. Damit niemand sah, dass ich Totalloserin allein hier war. Es war ein Fehler gewesen, herzukommen. Ich hatte gedacht, es würde Spaß machen, aber inzwischen war ich mir da nicht mehr so sicher. Meine einzige Irgendwie-Freundin war vollkommen auf ihre Verabredung konzentriert, was bedeutete, dass ich mich mit niemandem unterhalten konnte – von Tanzen ganz zu schweigen.
    Also stellte ich mich am Buffet an, stapelte frische Früchte auf einem Teller und tunkte alles in den Schokoladenbrunnen, bevor ich mir ein Glas von dem alkoholfreien Champagnerpunsch holte. Ich suchte an den Tischen im hinteren Bereich des Speisesaals nach einem Platz, aber alles war von Pärchen besetzt. Also blieb ich stehen, den Drink in der einen und den Teller in der anderen Hand, und fühlte mich dumm, weil ich mich nirgendwo hinsetzen konnte, um zu essen, und auch niemanden hatte, mit dem ich mich unterhalten konnte.
    Ich seufzte. Ich wusste nicht, was ich mir dabei gedacht hatte, ganz allein herzukommen. Ich würde mein Essen einfach mit zurück in mein Zimmer nehmen und mir den Bauch vollschlagen, bevor ich den Rest der Nacht Comics las. Das hätte ich von Anfang an tun sollen, statt herzukommen und zu versuchen, mich einzufügen. Statt vorzugeben, ich würde tatsächlich hierher gehören .
    Ich drehte mich um und umrundete erneut die Tanzfläche, wobei ich immer wieder Pärchen auswich. Ich hatte die Hälfte der Strecke zum Ausgang hinter mich gebracht, als mir jemand in den Weg trat. Der Kerl drehte mir den Rücken zu, also hatte er mich nicht mal gesehen. Ich musste zurückspringen, um ihn nicht anzurempeln, und die plötzliche Bewegung sorgte dafür, dass mein Glas überschwappte. Punsch ergoss sich über mein Kleid. Super. Einfach super.
    »Hey«, murmelte ich. »Pass doch auf, wo du hingehst.«
    Der Kerl musste mich gehört haben, denn er drehte sich um und starrte mich böse an. Ich stellte fest, dass ich zu Logan Quinn aufsah.
    Ich hatte seit der Nacht, in der er versucht hatte, mich zu küssen, und ich total ausgetickt war, nicht mehr mit Logan geredet. Ich hatte es im Sport nicht geschafft, in seine Nähe zu kommen, und hatte sogar auf dem Hof nach ihm Ausschau gehalten, weil ich mich noch einmal hatte entschuldigen wollen. Ich hatte ihn nicht gefunden, aber jetzt, da er endlich vor mir stand, konnte ich nicht aufhören, ihn anzustarren.
    Logan sah in seinem schwarzen Smoking absolut phantastisch aus, und das, obwohl er die Fliege bereits gelockert hatte, als wäre sie kurz davor gewesen, ihn zu erwürgen. Die Jacke schmiegte sich eng an seine Schultern und unterstrich noch, wie muskulös sie waren. Sein schwarzes Haar glitzerte im silber-goldenen Licht, und seine Augen leuchteten wie Eis. Ich blieb einfach nur atemlos stehen.
    Logan warf mir noch einen bösen Blick zu, dann sah er genauer hin und riss die Augen auf. Sein Blick glitt über mein Kleid und blieb an den Flecken hängen, die jetzt den Rock verunstalteten. Meine Wangen fingen an zu brennen. Warum musste ich ihm ausgerechnet jetzt

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