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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Prolog
Masamoto Tenno
    Kyoto, Japan, August 1609
    Tenno fuhr aus dem Schlaf hoch, packte sein Schwert und hielt den Atem an.
    Er spürte, dass sich noch jemand im Zimmer befand. Nach und nach gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er ließ den Blick suchend durch den Raum wandern. Doch er sah nichts, nur ineinander verschlungene Schatten und das Mondlicht, das geisterhaft durch die dünnen Papierwände sickerte. Vielleicht hatte er sich geirrt … Doch seine durch die Ausbildung zum Samurai geschärften Sinne warnten ihn.
    Angestrengt lauschte er auf das leiseste Geräusch, den kleinsten Hinweis darauf, dass sich ein Eindringling im Zimmer aufhielt. Doch er nahm nichts Verdächtiges wahr. Ein Lüftchen fuhr durch die Zierkirsche im Garten und der Baum raschelte wie Seide. Außerdem hörte er das vertraute Plätschern des Wassers, das aus dem kleinen Brunnen in den Fischteich floss, und ganz in der Nähe das unermüdliche nächtliche Zirpen einer Grille. Im Haus war es still.
    Er war grundlos hochgeschreckt … Bestimmt hatte nur ein böser Geist seine Träume gestört.
    Seit einem Monat sorgten Gerüchte eines bevorstehenden Krieges im Hause Masamoto für Unruhe. Von einem Aufstand war die Rede und Tennos Vater war einberufen worden, um im Falle eines Angriffs gegen die Aufständischen vorzurücken. Der Friede, der seit zwölf Jahren in Japan herrschte, schien plötzlich bedroht. Die Menschen hatten Angst. Kein Wunder, dass Tenno so angespannt war.
    Er schloss die Augen und legte sich wieder auf seinen Futon. Die Grille zirpte plötzlich ein wenig lauter und der Junge packte das Heft seines Schwertes fester. »Ein Samurai sollte immer seinem Instinkt folgen«, hatte sein Vater einmal gesagt, und Tennos Instinkt gab ihm jetzt zu verstehen, dass etwas nicht stimmte.
    Er stand auf, um sich umzusehen.
    Da wirbelte ein silberner Stern durch die Nacht.
    Tenno warf sich zur Seite, doch um den Bruchteil einer Sekunde zu spät.
    Der Wurfstern schlitzte ihm die Wange auf und bohrte sich an der Stelle, an der eben noch sein Kopf gelegen hatte, in den Futon. Tenno rollte über den Boden und spürte dabei, wie ihm das Blut warm über das Gesicht lief. Ein zweiter Wurfstern schlug mit einem dumpfen Laut in die Strohmatte auf dem Boden ein. Mit einer geschmeidigen Bewegung sprang Tenno auf und hob das Schwert, um sich zu verteidigen.
    Eine von Kopf bis Fuß schwarz gekleidete Gestalt tauchte wie ein Gespenst aus der Dunkelheit auf.
    Ein Ninja! Ein nächtlicher Meuchelmörder.
    Betont langsam zog der Ninja ein funkelndes Kampfmesser aus der Scheide. Es war im Unterschied zu dem großen, gekrümmten Langschwert Tennos kurz und gerade. Eine ideale Stichwaffe.
    Lautlos kam der Ninja einen Schritt näher und richtete das Messer auf den Jungen. Er sah aus wie eine menschliche Kobra, die gleich angreifen würde.
    Tenno versuchte dem Ninja zuvorzukommen und schlug mit seinem Schwert zu. Doch sein Gegner wich ihm geschickt aus, vollführte blitzschnell eine Drehung und versetzte ihm einen Fußtritt gegen die Brust.
    Tenno taumelte zurück und brach durch die papierdünne Schiebetür des Zimmers nach draußen in die Nacht. Unsanft landete er auf der Erde des inneren Gartens. Für einen Moment verlor er die Orientierung. Er hörte sich keuchen.
    Der Ninja sprang durch das Loch in der Tür und landete katzengleich vor ihm.
    Tenno wollte wieder aufstehen und sich wehren, doch seine Beine gaben unter ihm nach. Sie waren gefühllos geworden und zu nichts mehr zu gebrauchen. In Panik versuchte er um Hilfe zu rufen, doch sein Hals war zugeschwollen und brannte wie Feuer. Statt zu schreien, rang er mühsam nach Luft.
    Der Ninja verschwamm vor seinen Augen und versank zuletzt ganz in einem schwarzen Nebel.
    Dem Jungen wurde schwarz vor Augen. Offenbar hatte der Ninja den Wurfstern in ein Gift getaucht, das jetzt in rascher Folge seine Glieder lähmte. Er war seinem Mörder auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Er lauschte auf näher kommende Schritte des Ninja, hörte aber wieder nur das Zirpen der Grille. Ihm fiel ein, dass sein Vater einmal gesagt hatte, Ninja übertönten mit einem solchen Zirpen das Geräusch ihrer Bewegungen. Der Ninja musste auf diese Weise unbemerkt an den Wachen vorbeigeschlüpft sein!
    Für einen kurzen Moment kehrte Tennos Sehvermögen zurück und im bleichen Licht des abnehmenden Mondes erblickte er vor sich ein verhülltes Gesicht. Der Ninja kam ihm so nah, dass Tenno seinen warmen Atem säuerlich und schal wie

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