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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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gab Elaine zurück. „Hör zu. Ich weiß nicht, ob Keylam oder Dewayne dich begleiten werden. Auf jeden Fall ist es von absoluter Notwendigkeit, dass du dem Treffen beiwohnst.“
    Arrow schaute auf. Ihre Augen verengten sich. „Ist das eine Falle? Will sie mich wieder in ihrem Reich haben?“
    Die Grüne Lady schüttelte den Kopf. „Es ist keine Falle. Die einzige Bedingung, die sie für die Aufnahme der Verhandlungen gestellt hat, war deine Anwesenheit.“
    Als Arrows misstrauischer Blick nicht nachlassen wollte, zupfte Elaine drei der tränengetränkten Efeublätter von der Ranke ab und reichte sie ihr. „Nimm das. Es wird dir Schutz bieten. Sollte dir im Holunderwald irgendetwas geschehen, so werden dich meine Tränen aus der Verdammnis befreien. Vertraue mir – es wäre nicht das erste Mal, dass sie jemanden von einem zwielichtigen Ort wegholen oder aus einer ausweglosen Situation retten.“
    Argwöhnisch nahm Arrow das Geschenk der Lady an.
    „Du musst gut darauf aufpassen, hörst du? Verrate niemandem, was es ist, und benutze es nur in Notfällen. Lass es nicht aus den Augen und trage es immer ganz nah bei dir – heute, morgen, sobald du zum Holunderwald aufbrichst und darüber hinaus!“
    Arrow schreckte hoch. Schweißgebadet saß sie in ihrem Bett und schaute sich um. Die Flammen des Kerzenleuchters waren erloschen und ihre Kleidung hing über dem Stuhl, auf dem Arrow sie vor dem Schlafengehen abgelegt hatte.
    Eilig sprang sie auf. Von den Wachsflecken auf ihren Beinkleidern war nichts mehr zu erkennen. Auch die übrigen Kleidungsstücke waren unversehrt. Aufgeregt schnappte sie sich ihren Morgenmantel und lief ins Kellergewölbe. Dass sie auf ihrem Weg dorthin die Perseiden aufschreckte, bemerkte sie gar nicht. Wieder und wieder prüfte sie das Tor zum ehemaligen Labyrinth, doch es war fest versperrt. Verzweifelt suchte sie nach dem Schlüssel in der losen Halterung einer Fackel. Ihre Hände zitterten, als sie das Schloss aufsperrte und den riesigen Raum betrat. Er war leer. Keine Spur von der Lady oder ihrem Meer von Efeuranken. Plötzlich erschien es ihr wie ein Traum.
    Enttäuscht ging Arrow zurück ins Bett. Über die Frage, ob sie diese endlose Grübelei im Hinblick auf die Lady, ihren Vater und ihrem Volk noch wahnsinnig machen würde, schlief sie bald wieder ein.
    Es hatte sich so real angefühlt.

Tränen auf der Haut

    Das Gefühl der Desillusionierung begleitete Arrow in den nächsten Tag hinein. Lustlos und fast widerwillig verließ sie das Bett und auch beim Frühstück konnte sie nichts auf andere Gedanken bringen.
    Die kleine Juna schlief ganz friedlich und Neve sah erholt aus.
    „Es war einfach seltsam“, sagte die Elfe. „Manchmal bin ich schon vor der Kleinen wach, weil ich merke, dass es Zeit wird, sie zu stillen. Und wenn ich nicht von allein aufwache, erledigt Juna das zuverlässig. Aber in der letzten Nacht hat sie keinen Laut von sich gegeben. Und selbst ich habe geschlafen wie ein Baby.“
    „Soll das heißen, dass sie gestern Abend das letzte Mal gestillt wurde?“, fragte Sally erschrocken. „Ein so junges Baby braucht regelmäßig in kurzen Abständen Nahrung, sonst ist etwas nicht in Ordnung!“
    Dewayne winkte ab. „Sally, es ist alles bestens. Heute Morgen hat Neve sie gestillt und seitdem schläft sie wieder.“
    Argwöhnisch runzelte Sally die Stirn. „Da hat die Kleine aber sicher eine ganze Menge getrunken.“
    Neve zuckte mit den Schultern. „Es war eine normale Mahlzeit.“
    Arrow bekam kaum etwas von der Unterhaltung mit. Nachdenklich schob sie ihr Essen von der einen Tellerseite zur anderen und dachte ständig nur über die Lady nach. Wie schon Tage zuvor bestimmte dieses Thema erneut ihre Gedanken und wollte sie einfach nicht mehr los lassen.
    Als alle mit dem Frühstück fertig waren und sich erhoben, erwachte sie aus ihren Grübeleien und entfernte sich umgehend vom Tisch.
    In der großen Halle lief Pex ihr über den Weg. Fast immer suchte er die Nähe von Juna. Da Arrow sie jedoch dieses Mal nicht in ihren Armen trug, schlich er nur um sie herum.
    In ihrer Unachtsamkeit stolperte Arrow über eine unebene Platte im Steinboden und plötzlich traf es sie wie der Schlag, denn das war letzte Nacht doch schon in ihrem Traum geschehen, an exakt der gleichen Stelle.
    Ungläubig strich sie mit ihrer Hand über den Boden. Anschließend betrachtete sie verwundert ihre Fingernägel, denn es klebten eindeutig Wachsreste an ihnen.
    Geschwind lief sie die Treppen

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